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Zs.ak. Da D gen Nach- HM ibe. id gut zu ll 'N», kN utler mpfötzlen 8t, Ker. erbächel, nd ver- zu ent- I. ai, von us. re lpfichlt er. oerung »ii ii Ün in . ohne > per-. Lk., is er ds. «r. e chcnde >. Grad. Amts- M AnMIM Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionsprcis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. für den Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. > 42. Jahrgang. Soilmbelld, den 8. Juni L8-VL Abonnement Viertels. 1 M. 20 Ps. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstallen. Konkursverfahren. Tas Konkursverfahren über das Verwögen des Handelsmannes 4iij-ii^I »Ikilrli'I« in Schönheide ivird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollziehung der Schlußvertheilung hierdurch ausgehoben. Eibenstock, den 20. Mai 1895. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch: L?kt. Friedrich, G-.S. Nachdem die Anzeigepflicht über den Ausbruch von Viehseuchen auch auf die Schweinesenche, die Schweinepest und den Rothlauf ausgedehnt worden ist, so werden darauf die Viehbesitzer und deren Vertreter unter Hinweis auf die zur Aus führung dieser Bestimmung erlassene, Seite 59 des diesjährigen Gesetz- und Verord nungsblattes abgedruckte Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 10. Mai 1895 mit dem Bemerken besonders aufmerksam gemacht, daß mit Geldstrafe von 10 bis 150 Mk. oder mit Hast nicht unter einer Woche, sofern nicht nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist, bestraft wird, wer die Anzeige vom Ausbruch der Seuche oder vom Seuchcnverdacht unterläßt, oder länger als 24 Stunden nach erhaltener Kenntnis; verzögert, oder cs unterläßt, die verdächtigen Thiere von Orten, an welchen die Gefahr der Ansteckung fremder Thiere besteht, fern zu halten. Schönheide, am 1. Juni 1895. Der Gcmcindcvorslaild. Das hiesige Brauhaus soll am Donnerstag, den Ist. Juni 1895, Vormittags 11 Mr unter den im Termine bekannt zn machenden Bedingungen zum Abbruch versteigert werden. Reflectanten wollen sich zur angegebenen Zeit in der Expedition des Unterzeich neten einfinden. Der Gcmcilldtvorstalid zu Lchönycidc. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zur Reform der Zivilprozeß- Ordnung ist in der im Rcichsjustizamt jüngst stattgehablcn Konferenz angeregt worden, statt der bisherigen, zu vielfachen Klagen Anlaß gebenden Eideszuschiebung an die Gegenpartei eine zcugencidlichc Vernehmung der Parteien, entsprechend vor allem der englischen Rechtspflege, herbeizuführen. Diese An regung wurde thcilweisc unterstützt, aber auch von anderer Seite bekämpft. Eine Abstimmung fand hier wie bei allen anderen Erörterungen nicht statt. — Gras Eaprivi, der zum ersten Mal seit seiner Entlassung einige Tage in Berlin verweilte und nun nach seinem neuen Wohnsitze in der Lausitz abgereist ist, ist, soviel man weiß, vom Kaiser nicht empfange» worden, hat auch sonst keine offiziellen Besuche gemacht. Er wird auch au den Festlichkeiten bei Eröffnung de« Nord-Ostsee Kanal« nicht thcil- nehmen. Eine Einladung des Hamburger Senats hat er dankend abgelchnt. Ob er überhaupt eine Einladung nach Kiel erhalten hat, ist nicht bekannt. Entsprechend den Vor gängen, die sich bei seinem Rücktritt vollzogen haben und wohl auch der eigenen Neigung folgend, hält sich, bemerkt die „Frks. Ztg," der General dem Hofe und dem politischen Leben fern. — In Bezug auf die durch die Königliche Verordnung vom 27. Januar angeregte Umgestaltung des Militär dienste« der Volksschullchrer erfährt ein hiesiges Blatt, daß es sich bereits vom nächsten Jahre ab ermöglichen lassen dürste, die Lehrer zum einjährigen Dienst mit der Waffe heranzuziehen. — Dem „Gaulois" zufolge wird das französische Geschwader an den Festlichkeiten i» Kiel nicht theilnchmen. Die Schiffe werden zwar am 20. Juni in Kiel cintreffcn, aber am 2l. wieder abfahrcn. Begründet ist dieser kurze Aufenthalt mit der für den Präsidenten Carnot ungeordneten Trauer. — Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz wird gemeldet: Die Japaner räumen Liaotong; die Räumung der Halbinsel soll in 10 Tagen beendet sein. Ob und inwieweit dieser rasche Entschluß mit dem Ausstand auf Formosa zu- sammcnhängt, muß sich erst noch Herausstellen. Jedenfalls ist c« rathsam für die Japaner, daß sie an diesem Punkte mit vollem Nachdruck auftreten. — Die junge Republik Formosa stürzt jäh zusammen. Die chinesischen Streitkräfte von Nord-Formosa befinden sich in vollkommener Auflösung. Beim Herannahcn der Japaner begannen der Pöbel und die Soldaten zu plündern und zu meutern. Die Regierungsgebäude in Taipeh-fu und Hobe sind niedergebrannt. Der Präsident der „Rupublik", Tang, ist geflohen. Die Fremden sind wohlbehalten, jedoch voller Besorgniß. Locale und sächsische Nachrichten. — Leipzig, 4. Juni. Leipzig erhält bekanntlich nach Fertigstellung der neuen Kasernen ein Kavallerie-Regiment in Garnison. Wie die „L. N. N." hören, ist nun für unsere Stadt das Königin-Husaren-Regiment bestimmt worden. Nach Grimma, wo da« Regiment jetzt liegt, soll das zweite Manen- Regiment, da« zur Zeit in Rochlitz einquartiert ist, verlegt werden. — Leipzig, 5. Juni. Die hiesigen Maurermeister be schlossen in ihrer gestern in der .Bauhütte" abgchaltenen, zahlreich besuchten Versammlung, bei dem von der Innung und dem Bauarbcitgeberverbande gefaßten Beschlüsse, den bis herigen Mindestlohn von 30 auf 40 Pf. pro Stunde zu er höhen, die Maximalgrenze von 45 Pfl aber nicht zu über steigen, stehen zu bleiben, diesen Beschluß den streikenden Maurern bekannt zu geben und wenn die Streikenden sich nicht bi« Montag bereit erklären, zu diese» Lohnsätzen zu arbeite» und von Streik bcizulegcn, auf allen Bauten sämmt- lichc Arbeiter zu entlassen, also ihrerseits in den Generalstreik einzutreten. — 'Nachzutragen ist »och, daß am Mittwoch zwar »och ein Theil derjenigen Maurer, die bis jetzt zu den alten Lohnsätzen arbeiteten, die Arbeit eingestellt haben, daß aber dagegen auch auf einigen Baute» die Arbeit zu den von der Innung und dem Bauarbeitgcberbund festgesetzten Löhnen von 40 bis 45 Pf. pro Stunde zum Theil wieder ausgenommen worden ist. Einige Meister haben noch den geforderten Stundenlohn von 45 Pf. bewilligt, sodaß etwa 550 Maurer nach diesem Stundenlohne arbeite». — OelSnitz. Seit 26. Mai d. I. wird der Korb macher Bernhard Winnerling, 36 Jahre alt und aus Voigts- berg gebürtig, vermißt. Derselbe hatte sich aus seinem Hei- mathSorte nach Leipzig begeben, um einen Lottcriegcwinn in Höhe von 22,500 M., der ihm in der Braunschweiger Lotterie zugcsallcn war, in einem dortigen Bankhause zu erheben. Das hat er denn auch gethan und sodann an Verwandle ge schrieben, daß er bald nach Hause kommen werde. — Wurzen, 4. Juni. Au« Rache dafür, daß die StationSverwaltung hier einen 12jährigen Schulkunden vom Perron fortgcwicscn hatte, entkuppelte da« Bürschchen heimlich IO zum Abgang bercitstehendc Güterwagen. Hätte man den Bubenstreich nicht noch rechtzeitig bemerkt, so hätte leicht ein großer Schaden hcrbeigeführt werden können. — Grimma. Dieser Tage wurde hier ein braver nnd tapferer Kämpfer de« 7. Jns.-Rcgts. aus dem letzten Feldzuge beerdigt. Hermann Thörmer war während des französischen Krieges Fahnenträger beim I. Bataillon de« 107. Regiment« und trug die Fahne am 18. August 1870 bei der Erstürmung von St. Privat an der Seite des Regiments kommandeurs in das brennende Dors. Am 1. September in der Schlacht bei Sedan fiel Thörmer schwer verwundet mit der Fahne in der Hand. Erst vor Kurzem ist Thörmer nach Grimma gekommen, um hier Genesung zu erlangen, er fand aber den Tod. Das 107. Regiment hatte eine Depu tation entsendet, die einen Lorbecrkranz am Sarge nicderlegtc. — Lößnitz, 5. Juni. Der Schneeberger Kreisverein für innere Mission feierte gestern allhier sein JahreS- sest. Bei dem N?3 Uhr beginnenden Festgottesdienst, zn welchem sich eine zahlreiche Gemeinde in der festlich geschmück ten Hauptkirchc eingefunden hatte, hielt Herr Pastor IN. Noch, Direktor der inneren Mission zu Leipzig, die Predigt über Hesekicl 36, 25 bis 27. Der Kirchenchor hob durch eine wohlausgesührte Kirchenmusik „Wie lieblich sind die Boten" au« Paulus von Mendelssohn, und das leider erblindete Frl. Wicgleb von hier durch vorzüglichen Vortrag de» Liede« .Kehre wieder" von V. Schurig die Stimmung der Festge- mcinde. Die an den Gottesdienst sich anschließende Nachvcr sammiung im Schießhausc war ebenfalls sehr gut besucht. Dieselbe wurde durch den Vorsitzenden de« KreiSvercin« Hrn. OberrcgierungSrath AmtShauptmann Freiherr» von Wirsing mit einer herzlichen Begrüßung eröffnet. Derselbe dankte allen Denen, welche zum Gelingen de» schönen Feste» bcige- tragen und betonte, daß die Wandersestc der inneren Mission die Aufgabe hätten, die alten Freunde derselben zu erwärmen und neue zu gewinnen, wie« daraus hin, daß sich der Verein die Vertheilung guter Schriften als nächste Aufgabe gestellt habe und ermahnte Alle mitzuhelfcn an der Linderung der Schäden unserer Zeit. Hierauf dankte Herr Bürgermeister Zieger im Namen der Stadt Lößnitz Allen, welche zum Feste erschienen seien. Herr Oberpsarrer Steininger gedachte als dann in längerer Rede der verschiedenen Gebiete der inneren Mission und ermahnte zu treuer Arbeit in derselben. Nach dem der Herr Festpredizcr einige Bilder au« dem Leben der inneren Mission vorgcsührt, sowie die erfreulichen Erfolge derselben geschildert hatte, gab Herr Sup. Ine. tüeul. Noch aus Schneeberg zunächst seiner Freude Ausdruck über das heutige Fest nnd wies unter anderem darauf hin, wie nament lich christliche Zucht und Sitte in der Familie die Menschen innerlich erneuern und besonders geschickt machen für die Missionsarbeil. Die verschiedene» Ansprachen wurden durch allgemeine Gesänge, sowie durch vorzüglichen Vortrag einer Motette v. Richter umrahmt. Nach einem von Hrn. Diac. Schmidt gesprochenen Gebete wurde die Versammlung halb 8 Uhr geschlossen. Die Festkollekte betrug im ganzen circa 125 Mark. — Kirchberg. Zm nahen Saupersdorf sollte am Sonnabend in der Familie Fr. eine Hochzeit stattsinden. Die nöthigen Vorbereitungen waren getroffen, und auch die Gäste hatten ihre Einladungen erhalten. Die Braut, deren Eltern ihr vollständig freie Hand in der Wahl ihre« zukünf tigen Gatten gewährt hatten, ist aber seit Freitag verschwun den, und man hat trotz eifrigster 'Nachforschungen sie bis jetzt auch noch nicht auffinbcn können. Ueber die Ursache ihrer Entfernung ist man völlig im Unklaren. — Oberz wo la. Am 3. Pfingstfeiertag früh ist die 16 Jahre alte Näherin Bertha Frank von hier am Wald rande unweit ihrer Wohnung ermordet aufgefundcn worden. Ihr Geliebter, der 20 Jahre alte Accordconarbciter Max Schlosser aus Oberzwota, welchem sie am Abend zuvor auf dem Tanzsaal das Tanzen abgeschlagen, um mit einem anderen Burschen zu tanzen, hat sie vom Tanzsaale weg begleitet. Aus dem erwähnten Anlaß und ans Eifersucht überhaupt scheint Schlosser die Frank ermordet zu haben. Schlosser hat sich nach der Mordthat in seine Wohnung begeben, umge kleidet, ein Rasirmcsser zu sich genommen und sich wieder ent fernt. Mittwoch, den 5. d. M., ist Schlosser in dem grünen Teiche auf Brotenfcldcr Slaatsforstrevier ertränkt aufgesunden worden. Derselbe hatte sich zuvor eine Halsschnittwnndc und einen Pulsaderschnitt am linken Arme bcigcbracht. Schlosser hatte seine Geliebte mit einem Stein erschlagen. — Der Pfing st verkehr erreichte in diesem Jahre, >vie erwartet werden konnte, eine derartige Höhe, daß sämmt- liche von der Staatsbahnvcrwaltung getroffene Maßnahmen in vollem Umsange in Anspruch genommen werden mußten. Die Zahl der am Pfingstsonnabcnd nnd Pfingstsonntag be förderten Personen übersteigt bei Weitem die des Vorjahres. Namentlich zeigten die au« allen LandeSthcilen nach Dresden abgefertigtcn billigen Sonderzügc eine äußerst lebhafte Be nutzung. Nur die von dort nach Berlin und Hamburg ab gegangenen Züge weisen gegen das Vorjahr einen geringen Rückgang auf. Hingegen waren diejenigen au« dem Vogt lande, au« der Lausitz u. aus Leipzig weit stärker frequentirt al» zu Pfingsten vorigen Jahres. Amtliche Mittheikungeu aus der Sitzung des Stadtraths vom 14. Mai 1895. Vorsitzender: Bürgermeister vr. Körner. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. 1) k. Dem Beschlüsse de» Schulausschusses wegen Erweiterung der kaufmännischen Abtheilung der Fortbildungsschule wird bcigctretcn und die Erhöhung de« Schulgelde« von 12 aus 24 Mark genehmigt. d. Die Sternkops'sche Stelle soll mit 1200 Mark ausge schrieben werden. 2) Von der Ucbersicht der Stadtkasse auf den Monat April nimmt man Kenntniß; desgleichen 3) von dem Bericht über die erfolgte Prüfung der Armen-, Sportel- und Dienstboteickrankenkassenrechnung. 4) Der Rath verwilligt für eine Gedenk- und Ehrentafel für da» RathSsitzungSzimmer insgcsammt 150 Mark. 5) Die Erlaubniß zur Abhaltung de» diesjährigen Vogel schießen» wird dem Freihandschützenverein wie bisher erthcilt.