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W o chenb ! att 5 ' .für . ? Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. vi-se Antichrist «scheint wöchentlich 2 Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteljLhrlich lij R-r< 33^ Mittwoch, den LS. April ^18K6- Rundschau. Die französischen Blätter (der „Moniteur" voran) verkündetenden Abschluß des Frieden« mit dem Rufe, daß er, indem er die Orient-Angelegenheit ordne, die Ruhe Europa« auf festen und dauerhaften Grund lagen herstelle. Lord Palmerston umschrieb am 31. v. M. im Hau« der Gemeinen die französische Nach richt dahin, al« sei „ein Frieden geschlossen, welcher, so weit, e« die Gefahren betreffe, au« denen der Krieg entsprungen sei, hoffentlich dauerhaft und bleibend sein werde." Man kann sich der Bermuthung nicht erwehren, daß diese Versicherung ihre Hintergedanken hade. Lord Clarendon meinte: „EinFrieden ist e« Wohl, aber nicht der Frieden." Auch hierin liegen geheime Vorbehalte. Einem nam haften Staatsmann« legt man die Worte in den Mund: „Nun, wir werden doch wenigstens einige Jahre Ruhe haben"! Dieser Polttiku« dürfte der allgemeinen Meinung am Ehesten den rechten Aus druck geliehen haben. Sehen wir jedenfalls nicht schwärzer, sondern nehmen wir getrost an, daß der Frieden abgeschlossen sei und wenigstens den Bestand von einigen Jahren haben werde. Ueberlassen wir auch dem Scharfsinn oder der Einbildungskraft unse- rerPolitiker, da« Ziel zu berechnen overvorherzusagen, welcheSden „einigen Jahren" von einer höheren Hand gesteckt ist. Allein vergessen wir dennoch nicht, daß, wie der Frier e daS Ende, der Krieg den Anfang nimmt und daß die „Time«", was man auch von ihrer Un fehlbarkeit, ihrer Redlichkeit und ihrer Wohlmeinung halten möge, doch jüngsthin ein Wörtchen fallen ließ, daß besser zu ernst, wie zu leicht gewonnen wird. Sie warf nämlich hin: „man werde die dauernden Folgen deS jetzt geendigten Kriege« am schwersten in Deutsch land empfinden; mit dem Vertrauen der Welt zu den deutschen Großmächten und mit dem Vertrauen dieser Großmächte zu sich selbst und zu einander sei r« nicht sicher; Deutschland möge sich vorsehen, denn e« drohe Ihm eine böse Zukunft." Uebrrsehen wir auch nicht, daß derFneden d,och eigentlich nur zwischen ben krieg« Wenden. Mächten abgeschlossen ward und daß de« Trafen MaleHtlki Trinktzruch: „Der Frieden wird dauerhaft seidMveil er Wr.Alle ehrenvoll ist," fichblo« m diesvst'-ZM« WAchA-tz., lk.MjHchßhp«^ auf Frankreich, Mgland, Rußland (Piemovt zählt nicht) - Elfter Jatzrg«-. beziehen läßt. Welch« Lehren soll nun Deutschland au« allen den Erfahrungen, Wahrnehmungen und Möglichkeitsberechnungen schöpfen, di« ihm zu Gebote stehen? Nach unserer innersten Ueberzeugstng muß dasselbe die Dauer de« Friede« weise und entschiede« benützen, um sich für einen künftigen Krieg, von wo, von wem, warum und wohin er auch kommen möge, rechtzeitig zu rüsten, zu stählen und zu stärken. Wir meinen aber keineswegs, daß die« geschehen solle durch kriegerischen Aufwand aller Art, sondern wir haben hier nur Künste de« Friedens im Auge: de« Frie den« unter den deutschen Fürsten ii tt v Völkern. > Au« der Krim schreibt man: Die Nachricht von dem Abschlüsse de« Frieden« war von den Verbün deten am 2. April mit 101 Kanonenschuß begrüßt worden, während die russischen Geschütze schwiegen. Man traf Anstalten zur Einschiffung der Truppen. Die Pioniere zu Balaklava hatten zu tziefem Zwecke eine Anzahl Pontons erbaut, und man glaubte, daß in jenem Hafen täglich die Einschiffung von 7000 Mann bewerkstelligt werden könne. Die Soldzulage von täglich 6 D (5 Sgr.) für die brittischrn Sol daten war seit dem Eintreffen der FriedeuSnachricht weggefallen. , >P Die Artillerie fährt fort die russischen Kanonen aus Sebastopol und die eigenen, die in den vordersten Angriffsbatterirn beschädigt worden waren, fortzu schaffen und sind bereit« 718 Stück auf dem Wege nach England. Au« dem Meeresgründe der Schiffs werften sind 11 Smcke Feldartillerie mit ihren Ge stellen und Protzwagen herauf geholt worbest. Die Hälfte der österreichischen OccupationSttuppe» in den Donaufürstenthümern wird schon jetzt den Rückmarsch nach Oesterreich antreten. Der Befehl hierzu ist bereit« am 17. April an General Eoronint abgegangen. Der Kaiser von Oesterreich hat die Ratifikation«- Urkunde vom 15. April unterzeichnet und in der ganzen Monarchie einen DankgotteMenst angeordnrt. Wenn die gegenwärtig in Wien versammelt«» Bischöfe von den „Segnungen" des schon viel be« üwochrnrn Honeordat« reden, so lfeftrn dagegen dix Berichte aü« den Provinzen über da« Gebahrm de-