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Bekanntmachung. Der Aleischermeistcr SIirl»tI»i> WrI<«Inl«l> ittlrl,«»!»»«!, hier beab sichtigt, aus dem ihm gehörige», an der Ecke der Haupt- und Wiesenstratze gelegenen Grundstücke Parzelle Nr. 50 des Flurbuchs für Eibenstock (Brd.-Cat. Nr. 46,7 Abth. X) eine LchläÄitereianlage für Groß und Kleinvieh zu errichten. Zeichnung und Beschreibung der Anlage können an Rathsstelle eingesehen werden. Einwendungen hiergegen sind, so weit sie nicht auf besonderen PrwatrechtSliteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, an Rathsstclle anzubringcn. Eibenstock, den 30. April 1895. Der Rath der Stadt. i»>». Körner. Gnüchtel. Bekanntmachung, die Nachaichung der Maatze, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge brtr. Auf Grund 8 3 Absatz 2 der Verordnung vom 8. April 1893, wird hierdurch zur jtenntnitz des betheiliaten Publikums gebracht, daß am 21. Mai Nachm., sowie am 22., 24. 25. und 27. Mai dsS. Js. Vormittags von 8—12 und Nachmittags von 2—6 Uhr in Eibenstock eine Nachaichung stattfinden wird. Dem AichungSbeamten ist als Nachaichungslokal das Magazingebäude zur Verfügung gestellt worden. Alle Gewerbetreibende einschließlich der Landwirthe, welche Maatze, Gewichte, Waagen und Messwerkzeuge im öffentlichen Verkehre benutzen, haben dieselben, soweit sie nicht am Gebrauchsorte befestigt sind, ivährend der oben verzeichneten Tage in dem bezeichneten Locale dem AichungSbeamten zur Prüfung in reinlichem Zustande vorzulegen, soiveit sie aber befestigt sind, dein Beamten anzumelden. Werden Maatze rc., welche das NachaichungSzeichen nicht tragen, nach Beendig ung des NacheichungSgeschästS bei einem Gewerbetreibenden oder Landivirth vorge funden, so hat er der Bestrafung nach 8 369,- des Strafgesetzbuchs, soivie der Neu- aichung und nach Befinden der Beschlagnahme und Einziehung der ungeaichten, nicht gestempelten oder unrichtigen Maatze rc. sich zu geivärtigen. Eibenstock, am 9. Mai 1895. Der Rath der Stadt. I. V.: Justizrath Landrock. Graupner. Tagesgeschichte. — Berlin, 8. Mai. Der Verlaus der heutigen Reichs tagssitzung hat jeden Zweifel an dem schließlichen Geschick der Umsturzvorlage beseitigt, deren weitere Berathung sich somit nur noch zu einem feierlichen Bcgräbniß gestaltet. Die „Hamb. Nachrichten" kommen bei einer Besprechung der Aussichten der Umsturzvorlage auf die auch von anderen Blättern vertretene Meinung zurück, „daß auf dem Boden des gemeinen Recht« überhaupt nichts gegen die Sozialdemo kratie auszurichten sei, ohne daß größerer Schaden entstehe al« verhütet werde. Wir glauben, daß jetzt die Mehrheit aller nichtsozialistischcn Parteien uns in diesem Punkte zu stimmt." Weiter heißt es: „Jeder Entwurf, der aus der Basis der jetzigen Vorlage ausgcarbeitct wird, kann nicht anders geartet sein als so, daß er viel geeigneter ist, die poli tische und geistige Freiheit der 'Ration in die Fesseln des Strafrichters zu schlagen, als wirksame Waffen gegen die Sozialdemokratie zu biete». Diese wirksamen Massen sind nur aus dem Wege der Spezialgcsetzgcbung zu erlangen. Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge ist es selbstverständlich, daß c« sich bei den Reden und Abstimmungen der zweiten Lesung um nichts anderes handeln kann, als um die Wahrung des eigenen Standpunkte«; an einen ernsthaften Erfolg der Reden und Anträge im Sinne des thatsächlichen Zustande kommen« der Vorlage glaubt 'Niemand mehr. Wir halten an der Absicht fest, daß da« Scheitern der Vorlage ein Glück für das Deutsche Reich sein und daß er vielleicht auch die Regierung nicht ohne Befriedigung begrüßen wird, wenn sie auf gute Manier von dieser unglücklichen Hinterlassenschaft aus der Acra Caprivi loskommt. Unangenehm könnte dieser Ausgang nur für die Sozialdemokratie sein, die sich nach dem Scheitern der Vorlage eines ernsthafteren und zweckmäßigeren Vorgehens der Regierung gegen ihre Partei versehen müßte. Wir hoffen, daß es dazu wirklich kommt." — In allen national gesinnten Kreisen wird man denselben Wunsch theilen. — Friedrichsruh, 8. Mai. Heute Vormittag 11'/, Uhr trafen hier mittels Extrazugcs 116 Vertreter von 72 sächsischen Städten, zumeist Bürgermeister und Stadt- verordnetcnvorstchcr, ein. Der Oberbürgermeister Ur. Dittrich- Plauen hielt eine Ansprache an den Fürsten Bismarck, in welcher er hcrvorhob, c« sei ein bisher in der Geschichte der Städte noch nie verzeichneter Vorgang, daß 72 Städte ein- müthig das Ehrenbürgerrccht verleihen. Der Redner über reichte sodann den gemeinsamen Ehrenbürgerbrief und schloß mit einem Hoch auf den Ehrenbürger Fürsten Bismarck. Letzterer dankte für die ihn ehrende Auszeichnung, die noch keinem Minister widerfahren sei; er erblicke darin die beste Aussicht für die Zukunst. Der Fürst erinnerte sodann an den Krieg vom Jahre 1866, an die Machtstellung Sachsens mit Polen und wies daraus hin, daß das Deutsche Reich wieder als eine leitende Macht mit an der Spitze Europas stehe. Die Kämpfe deutscher Stämme miteinander seien in den Dynastien begründet gewesen, deren Einigkeit nunmehr auch die nationale Einigkeit sichere. Schließlich kritisirte der Fürst sehr lebhaft das heutige Parteiwescn; er sei versucht, den poli tischen Parteien ein Pcrcat zu bringen, ziehe aber ein Hoch aus den König von Sachsen, den Mitkämpfer von 1870/71, vor. Sodann lud der Fürst eine größere Anzahl der Er schienenen zum Frühstück ein und unterhielt sich bei einem Rundgange auf da« Freundlichste mit denselben. Um 3 Uhr traten die Thcilnchmcr an der Huldigung niittels Extrazuges die Rückfahrt an. — Friedrichsruh, 9. Mai. Bei dem gestrigen Em pfang der sächsischen Deputation ergriff Fürst Bismarck vor der Frühstllckstasel nochmals da« Wort und dankte wiederholt für die Ehrung. Er betrachte da« Komme» der Sachsen als Friedenspfeife. Der Fürst ermahnte, die Minister mit mehr Nachsicht zu behandeln, al« die« bisher in Deutschland üblich, und leerte sein Gla« auf die sächsischen Städte. Bei der Frühstückstafcl toastete Bürgermeister Beck-Freiberg aus den Fürsten, der zahlreiche Erzählungen aus der Vergangenheit zum Besten gab. Die Deputation begab sich später nach Ham burg, wo ein Festmahl in Alstcrlnst, sodann Rundfahrt aus der Alster stattsand. Heute früh reiste.die Deputation nach Kiel zur Besichtigung der Holtcnaucr Schleußt. Bei dem Festmahl in Alsterluft toastete Oberbürgermeister Dittrich auf da» gastliche Hamburg, den König von Sachsen und Kaiser Wilhelm. — Die Ratifikationen des japanisch-chinesischen FricdenSvertrage« sind gestern in Tschifu (Chefoos ausgetauscht worden und der Friede zwischen den beiden ostasiatischen Mächten besteht somit wenigsten« auf dem Papier. An Japan tritt nunmehr die große Aufgabe heran, den ihm verbliebenen Gewinn seines siegreichen Feldzüge« zu frukti- fizircn; China seinerseits wird zu erweisen haben, ob c« von der schweren Katastrophe, durch die cs hindurchgegangen ist, gelernt hat und sich in ähnlicher Weise wie Japan energisch aufzuraffen vermag. Ist die« nicht der Fall, so dürften dem »unmehr beendeten Kriege sehr bald neue Kämpfe folgen und Japan wird dann geschickt genug sein, ihren AuStrag in die Zeit europäischer Verwickelungen zu verlegen. Wa« den Japanern augenblicklich den Verzicht auf den erkämpften kon tinentalen Besitz erleichtern mag ist der Umstand, daß auf der japanischen Transportflotte die Cholera ausgcbrochen ist, so daß di« Hälfte der Schiffe die gelbe Flagge gehißt hat. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. Mai. Heute Nacht gegen '/.,3 Uhr ist in der zum Hammergut Blauenthal gehörigen Schäferei Feuer ausgebrochen und sind die dazu gehörigen Gebäude, bestehend aus Wohnhaus, Stall und Scheune, total nicdcrgebrannt. Dieselben waren unbewohnt, lieber die EntstehungSursachc ist bis jetzt noch nicht« bekannt. — Eibenstock. Der hiesige „Handwerker-Verein" hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, sein Vercinslokal mehr »ach der Mitte der Stadt und zwar zu Hrn. Robert Flcmmig „Restaurant zur guten Quelle" zu verlegen. — Durch diesen Beschluß ist einem längst fühlbar gewesenen Bedürfnisse abge holfen worden, indem dadurch auch den Mitgliedern de« oberen und Hinteren StadttheileS Gelegenheit gegeben ist, aus kürzerem Wege zum Vercinslokal zu gelangen und bei den Berathungen für die Interessen de« Handwerkerstandes mit einzutreten. Möge der Verein auch im neuen VereinSlokalc weiter blühen und gedeihen. — Schönheide. Der Platz zur Errichtung eines ElcctricitätSwerkcS ist nun definitiv gewonnen. Zu diesem Zwecke ist eine Herrn Baumeister Berger gehörige, rechts von der Post gelegene Baustelle für den Preis von 4000 Mark angekauft worden. Der Vertrag mit der ElectricitätSgesell- schaft Lameyer u. Co. soll insofern erweitert werden, indem eine Verstärkung der Maschinen erfolgen soll. — Au« der Versteigerung des Brauhausinvcntars sind >515,-.« Mark ge wonnen worden. Nach Abzug dieser Summe kosten der Ge meinde noch die Gebäude 10,400 Mark. In der Gemcinde- ralhssitzung voin 8. Mai ist unter Anderen der Beschluß ge faßt worden, das Brauhaus und Malzhaus zum Verkauf auSzubicten und zwar unter der Bedingung, daß da« Brau haus abgebrochen wird. Ist aber kein annehmbare» Gebot zu erzielen, so läßt die Gemeinde das Brauhaus selbst ab brechen und verkauft das Malchaus. Zuvor soll jedoch die Baufluchtlinie fest bestimmt werden. — Da der Schulneubau wegen mißlicher Platzverhältnisse im Jahre >896 beginnen muß, so zieht man die schon früher projektiere Anleihe mit Rücksicht aus deu günstigen Standpunkt des Geldmarktes jetzt bereits in Erwägung. — Leipzig, 7. Mai. Ein noch nicht völlig aufgeklärter Vergiftungsvorfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist, hat sich in Gohlis ereignet. Dort erkrankte die Familie "wes Buchbinders unter Anzeichen einer schweren Vergiftung. Der Mann, welcher noch gestern srüh zur Arbeit gehen konnte, mußte die Arbeitsstätte um 1 l Uhr wieder verlassen und sich nach Hause begeben. Dort fand er seine Frau und zw»i Kinder schwer erkrankt vor. Den ärztlichen Bemühungen gelang es, den Mann und die Kinder außer Lebensgefahr zu bringen, dagegen verstarb die Frau noch am Montag Abend gegen 9 Uhr. Vorläufig nimmt man an, daß eine Vergiftung eurch Schierling (infolge Verwechslung mit Petersilie) vorliegt, denn zwei andere Kinder in der Familie, die von einer am Sonntag bereiteten Pctersiliensuppe nichts genossen haben, sind nicht erkrankt. — Chemnitz. Ein Ehepaar der Ostvorstadt, welche« am vergangenen Sonntag während seiner Abwesenheit einer in der Nachbarschaft wohnhaften, 73 Jahre alten gebrechlichen Witt ve ein 4 Monate altes Kind zur Pflege übergeben hatte, machte am Montag früh die betrübende Wahrnehmung, daß dasselbe, wie der auffallend geschwärzte Mund vermuthc» ließ, irgendwie verletzt worden sein müsse. Diese Wahrnehmung fand durch die darnach erfolgte ärztliche Untersuchung ihre Be stätigung; überdies fand man, aus dem Rande des Kindcr- korbe« klebend, ein kleines Stückchen Fleisch vor. Die sehr kurzsichtige Wärterin soll nun in dem Glauben, daß da« Kind sein Gummihütchen verschluckt habe und letzteres in dem Hälschen stecken geblieben sein könne, dem Kleinen anfänglich mit den scharfen Fingernägeln und darnach mit Hülfe eines Messers in den Mund gefahren sein und die Zunge für da« vermißte Hütchen haltend, ein Stück derselben abgerissen haben. Die Wärterin ist, wie wir in Erfahrung gebracht haben, der Justizbehörde übergeben worden, doch dürfte immerhin die Begründung der verschiedenen, an das Vorkommniß geknüpften Vcrmuthungen noch abzuwartcn sein. — Borna, 7. Mai. Eine seltsame Krankheit herrscht unter den Pferden in der Bornaer Gegend. Namentlich sind die Pferde des Carabinier-RegimentS davon betroffen. Die Thiere sangen urplötzlich an zu gähne», bald darauf werden sie matt, verweigern die Annahme von Futter und sind wenige Tage danach todt. — Es wollen in Sachsen viel mehr junge Leute Lehrer werden, al« man in diesem Berufe verwenden kann. Gegen wärtig bestehen in Sachsen 16 Lehrcr-Scminarien. Der Andrang zu ihnen war diese Ostern so stark, daß kaum ein Drittel der. Angcmeldeten Aufnahme finden konnte. Bei einem Seminar hatten sich sogar 125 zur Aufnahme ange meldet, während nur 25 wirklich ausgenommen werden konn ten. Heutzutage strebt Jeder nach einer sog. „festen Anstellung". 3. Ziehung 5. Klasse 127. Kimigk. Sachs. Landes-Latten«, gezogen am 8. Mai 1895. 200,000 Mark aus Rr. 78584. 5000 Mark aus Nr. SUIS» 47089 82831. ZUM Mark aus Nr. ISA 2504 9797 1307« 15531 17887 I8I8S 204S5 23907 27540 30853 35241 38347 41525 48123 532II 81208 74844 79585 87177 88924 92855 95039 12025 I50I2 19395 22284 3I0I4 48757 58088 58453 83495 83790 70019 72288 74738 85939 90705 94981 95229 95845 98880. 1000 Mark aus Rr. 4517 5738 5731 8788 8387 21143 2821« 27085 28194 29048 29372 33II2 49410 58245 58787 59342 82722 83780 87785 78997 80829 81384 91811 8382 12515 13895 17578 17933 21793 22950 32079 39888 47002 49558 49578 53188 82452 85474 70231 72530 78291 84117 88344 87974 88825 88553 91955 500 Mark aus Nr. 1818 2438 2124 3779 5311 7718 10421 12498 12927 17427 18425 I82W 18045 18989 28231 28127 29828 29828 32213 33704 38885 37985 38300 38791 43849 43818 48404 48098 48388 48523 49940 51855 52948 52431 55807 58918 57988 58199 58928 59023 87458 89292 74078 75874 78877 77547 79412 81759 85007 88923 88777 91420 94193. 300 Mark aus Rr. 174 2489 2598 3727 3794 3481 3530 4128 4883 8285 7058 9480 9738 II823 14873 IÜ403 18488 > 8974 18798 20391 21888 21038 22818 23847 24498 24888 24173 25847 29278 30908 30730 30707 31994 34472 35085 35518 38151 38029 37888 37772 38939 4I9I7 42801 42177 42405 43449 43983 44343 47814 49083 49119 52445 52989 53512 55204 57251 57418 58898 80374 80387 82578 83878 83782 83253 84734 84997 84705 85294 88188 88142 88789 87081 87598 88573 88903 88588 70730 7II50 72808 73998 73230 74749 74385 75123 78098 78137 78921 79748 81804 82782 82835 85251 88107 88289 88598 90492 91927 92982 92332 93195 93327 95528 98420 98729 99082 99999 99985. 4. Ziehung, gezogen am L. Mai 18l)ö. 150,000 Mark aus Nr. 1579. 3000 Mark aus Nr. 5213 21273 29758 38585 43708 45540 50315 52222 58258 81388 84080 84299 85489 70590 78575 77824 88513 88477 97518 4172 8822 8144 9228 10959 10205 I54I2 32052 48088 50558 83104 70895 72680 73199 73441 86N 8 88195 95439 97498. 1000 Mark aus Rr. 3840 3944 5442 10957 17507 I8I27 I95I3 20512 22033 23510 24704 -4195 37182 37845 39950 40818 44701 52436 54226 55190 57057 59112 60810 64275 65250 65490 66680 86499 87822 67977 68182 76982 81354 82707 97968 907 2058 6012 18345 22407 27470 34953 43800 44987 52414 80818 60903 62822 82893 86583 75650 82848 85104 88848 91860. 500 Mark aus Nr. 1845 7134 7033 8916 8304 10854 I49I8 16965 26-93 27442 28259 29531 29447 30571 32258 33850 33681 »4055 37870 41709 42213 51540 53882 53225 54642 55248 57884 57341 58954 59993 59257 60380 60281 61466 64058 64968 64195 65311 68928 67533 67535 68531 72I6I 74494 74521 79758 80634 80999 85157 85882 87718 89852 89347 89645 90855 91>91 92808 300 Mark aus Nr. 528 348 2140 4874 4729 4947 5993 5743 5700 8870 7483 7990 7875 8320 8350 9401 9517 10182 10162 10196 II738 >1471 12733 >3879 14043 >5564 15404 >5093 18820 18689 20210 21499 22836 23977 23288 23528 23542 27172 28738 28082 29798 33431 34748 34286 35707 35358 35728 36991 37014 38376 38178 39167 39972 40235 42835 42444 42142 43571 4S02S 43153 44291 45646 46878 48III 47229 49293 50087 50653 50231 51848 51786 52390 53774 53628 53760 53095 55880 56021 57320 57309 57331 59992 81038 61034 62212 63647 64304 65197 65077 65952 68173 87207 61-155 69767 70508 70723 70999 72990 73252 73872 73208 73105 76938 76807 77055 78733 79640 81671 82106 82195 82934 84975 84377 84906 86638 86680 87749 87096 87231 88079 89798 90406 90308 92234 93182 94327 94733 95296 95945 95007 96488. Vermischte Nachrichten. — Von einem glorreichen Zweikamps erzählt man der „B. Z." au« Udine. In einem dortigen Wirths- hause gerielheu zwei stadtbekannte Herren — nennen wir sic X. A — in Streit mit einander; die Unterhaltung endigte mit einer furchtbaren Ohrfeige, die L. seinem bisherigen Freunde versetzte. Nachdem der Letztere sich von seinem Erstaunen erholt hatte, forderte er seinen Beleidiger zum Zweikampfe heraus. Der Zweikampf sollte aus dem städtischen Schießplätze stattfinden, die gewählte Waffe war nach Lanvesbrauch der Karabiner. Zur festgesetzten Stunde sanden sich die beiden Gegner mit ihren Zeugen pünktlich auf dem Kampfplatze ein. Nachdem die Waffen geladen und jedem Kämpfer sein Posten angewiesen war, wurde A. als der Beleidigte „ermächtigt", den ersten Schuß zu thun. I. aber krümmte sich vor Seelen schmerz, heulte und jammerte und flehte die Madonna und die Heiligen an, ihn vor einem Verbrechen zu bewahren; mehrere Male senkte er schmerzbcwegt die Waffe, nahm sie dann wieder auf und bewunderte die Kaltblütigkeit seine» Gegners, der seelenruhig, mit verschränkten Armen den Tod erwartete; endlich drückte I. los, e« gab einen Knall, aber der wackere Schütze sah zu seiner größten Befriedigung, daß er kein Unheil angerichtet habe. Nun wurde er ausgefordert, sich gefälligst hinzustellen, um Herrn L. als Zielscheibe zu dienen. Dieser hob mehrere Male das Gewehr und zielte minutenlang, A. machte inzwischen alle Schauer eine» lang samen TodeSkampfcs durch und nahm im Geiste Abschied von Weib und Kindern. Schließlich ging der Schuß los. Als Herr I. sich unverletzt sah, stieß er einen solchen „Jauchzer" au«, daß man ihn kilometerweit hören konnte. Erst später erfuhr I., daß beide Waffen nur mit Pulver geladen waren ; L. hatte da« gewußt, daher seine großartige Kaltblütigkeit. — Ein gewissenhafter Hausknecht in Magdeburg ist in einem Geschäft in der Kutscherstrabe bedienstet, ein biederer Bursche vom Lande, treu wie Gold und zuverlässig sondergleichen! Bekommt er da von seinem Herrn den ehren vollen Auftrag, die Straße zu fegen, denn sein Herr ist Haus besitzer, der seine Front laut Straßen-Ordnung rein zu halten hat. Der biedere Hausdiener geht lo« und beschäftigt sich angetegentlichst mit dem Kehr-Instrument, bleibt aber so lange fort, daß sein Herr ungeduldig wird und einmal nachschaut, wo er bleibt. Da, — der gestrenge Herr traut seinen Augen kaum, sieht er am äußersten Ende der Kutscherstraße seinen biederen Hausdiener — fegen; er hatte den Auftrag mit peinlicher Gewissenhaftigkeit ausgesührt und thatsächltch — die ganze Straße gefegt! — Der Wahrheit gemäß. Ein bekannter Rechtsan walt hatte für seine Vorort-Villa einen Gärtner engagirt, der wohl tüchtig war, aber ihn in grober Weise betrog. Müde dieser ewigen Prellereien, entließ er ihn. Al» aber der Gärtner weinend erklärte, daß seine Zukunft vernichtet sei, wenn er