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Amts- Mit AiWiMt für den «»scheint « s s Z-f'I sli I Abonnement -MZ- Dyck dcs Amkgmchk EMmstock ----LL sertionspreis: die kleinsp. , teil, sowie bei allen Reichs- M.P, und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -MS-H- 42. Jahrgang. LA. Sonnabend, den 4. Mai L8NL. Oeffentliche Sitzuna des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den il. Vlai 1895, von Nachmittags 3 Uhr an im Vcrhandluugssaalc der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt mannschaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 2. Mai 1895. Königliche Amtshaubtmannschast. Arhr. v. Wirsing. Kinderfeste betreffend. Es wird in Erinnerung gebracht, daß zur Abhaltung von Kinderfesten, welche an öffentlichen Orten abgehalten werden sollen, oder welche von Gast- und Schank- wirthen oder von mit öffentlichen Angelegenheiten sich beschäftigenden Vereinen oder von offenkundigen Anhängern einer politischen oder kirchlichen Partei veranstaltet werden, ferner zur Betheiligung von Schulkindern an den öffentlichen Festen der Er wachsenen, insbesondere an solchen Festen, die gleichzeitig mit Tanzvergnügen in dem selben Grundstücke stattfinden, jedesmal eine vorgängige Genehmigung der Königlichen Bezirksschulinspection, sowie auch, wenn init dem Feste öffentliche Auf- oder Umzüge verbunden werden sollen, eine vorgängige Erlaubnih der Ortspolizeibehörde erforder lich ist. Zuwiderhandlungen ev. Nichtbeachtung dieser Anordnungen ivird mit Geld strafe bis zu 60 M. geahndet werden. Schwarzenberg, am 2. Mai 1895. Die Kgl. Bczirksschulinspectilm u. die Kgl. Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. i»r Hanns. Kr. Bekanntmachung. Nachdem wir mit Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen haben, eine all gemeine städtische Wasserleitung zu erbauen und mit den Arbeiten hierzu in der zweiten Hälfte dieses Monats zu beginnen, fordern wir alle diejenigen Grundstücks besitzer, welche ihr Grundstück behufs Wasserentnahme an die Leitung anschlietzen wollen, auf, dies bis längstens den 6. 3uni dss. Äayres beim Stadtrath schriftlich oder zu Protokoll anzumelden. Der Anschluß von Zweigleitungen ist vorbehältlich regulativmäßiger Regelung an folgende Bedingungen geknüpft: 1) Sofern die Herstellung der Zweigleitung bis zu vorgedachtem Termine be antragt wird, erfolgt die Anbohrung des Rohrnetzes und die Herstellung der Zuleitung bis 1 in über die Grundstücksgrenze bez. bis 1 m über die- Hausumfassung, wenn das Haus vom öffentlichen Wege nicht weiter als 15 m entfernt ist, auf Kosten der Stadt. Bei weiterer Entfernung bleibt besondere Vereinbarung Vorbehalten. Später sich Meldende haben die je nach der Entfernung des Grundstücks vom Hauptrohr sich auf 60 bis 90 Mark belaufenden Zuleitungskosten selbst zu tragen. 2) Wer für Rechnung der Stadt mit einem Grundstücke an die Wasserleitung angeschlossen worden ist, hat, von Inbetriebsetzung des Wasserwerkes ab gerechnet, den vom Stadtrath festzusetzenden Wasserzins fünf Jahre sang zu bezahlen. 3) Die Festsetzung des Wasserzinses erfolgt durch eine jährliche Einschätzung der angeschlosjenen Grundstücke und zwar sollen hierbei die zu zahlenden Beträge nach der Größe des Grundstücks, der Anzahl seiner Bewohner und nach der Art der im Grundstück jeweilig betriebenen Gewerbe bemessen werden. Von einem kleinen Hausgrundstück sind jedoch jährsjch mindestens 6 Mark zu entrichten. Eibenstock, den 1. Mai 1895. Dcr Rath der Stadl. Iti». Körne». Graupner. Bekanntmachung, die Zählung der Fabrikarbeiter betreffend. Zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern ist alljährlich eine Zählung der Fabrikarbeiter nach einem hierfür vorgeschriebenen Formular vor zunehmen. Es werden demgemäß sämmtliche Gewerbetreibende hiesiger Stadt, denen solche Formulare in den letzten Tagen zngestellt worden sind, aufgefordert, dieselben bis spätestens den 4. Mai dss. Js. vorschriftsmäßig ausgesüllt in dcr Rathsrcgist- ratur wieder abzugebcn. Eibenstock, den 26. April 1895. Dcr Rath dcr Stadt. I»»-. Körner. Gnttchtcl. Bekauutmachun g. Ein 13 Jahre altes Mädchen ist in Familienpflege unterzubrinacn. Eltern, welche zur Aufnahme des Mädchens bereit sind, wollen sich unter An gabe des beanspruchten Verpflegbeitrags baldigst in unserer Rathsregistratur melden. Eibenstock, den 1. Mai 1895. Der Rath dcr Stadt. i»i». Körner. Gnüchkel. Bekanntmachung. Die Mannschaften dcr städtischen Pflichtfcuerwchr aus dem Geburtsjahre 1860 und früheren Jahren werden bis auf Weiteres vom Dienste befreit. Eibenstock, am 1. Mai 1895. Dcr Rath dcr Stadt. I»r Körner. Graupner. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die mit einem gewaltigen Aufwand von Pathos wochenlang von der sozialdemokratischen Presse vorbereitete Maifeier hat den in den letzten Jahren ge wohnten Verlauf genommen. Soweit die Nachrichten darüber vorliegen, ist zu konstatiren, daß nirgend« außergewöhnliche Vorkommnisse stattgcsunden haben. Die üblichen Versamm lungen mit den renommistischcn Festreden und abendliche Bier-Zusammenkünfte haben die äußere Dekoration de« „Welt- feicrtage«" gebildet. Da die Behörden diesmal sowohl in Deutschland al« auch in verschiedenen anderen Ländern sehr ernste Vorkehrungen getroffen hatten, um jedem Versuche einer Ausschreitung der herausfordernden Demonstration mit dem nöthigen Nachdruck cntgegcnzutreten, so hat die sozialdemo kratische Führung sich dadurch vor Unbedachtsamkeiten warnen lassen und bei Zeiten bekannt gemacht, daß nur diejenigen an der Arbeitsruhe thcilnehmen sollten, die dazu ohne wirth- schaftliche Gefahr in dcr Lage seien. Von einer Kraftprobe, wie sic bci der ersten Maifeier im Jahre 1890 in der Morgcn- röthe de« neuen Kurses und seiner Sozialpolitik beabsichtigt worden war, konnte daher diesmal trotz der üblichen pomp haften Tiraden dcr sozialdemokratischen Presse schlechterdings nicht die Rede sein. Man hat hieraus von Neuem die Ueber- zeugung gewinnen können, daß es nur der Entfaltung der entsprechenden Energie bedarf, um diesen Riesen AntäuS zu bändigen. Möge diese Erfahrung für die Folge ihre Früchte bringen! — Die „Hamburger Nachrichten" veröffentlichen folgen de« Schreiben: FricdrichSruh, den 1. Mai. Au« allen Thcilcn Deutschland« und von Deutschen und Fremden im Au«landc, namentlich von Bürgern der Vereinigten Staaten Amerika«, sind mir zu meinem Geburtstag so viele Glück wünsche zugegangen, daß ich zu meinem lebhaften Bedauern nicht im Stande bin, jedem Einzelnen dafür zu danken. Ich bitte deshalb meine Freunde, für ihre wohlwollende Begrüßung und Wünsche meinen herzlichen Dank in dieser Veröffentlich ¬ ung entgegenzunchmcn und verbinde damit den Ausdruck der Hoffnung, daß sic da« Ausbleiben einer schriftlichen Antwort entfchuldigen werden. von Bismarck. — Karlsruhe. Am 1. Mai d. I. ist die neue strate gische Eisenbahnlinie KarlSruhe-Rastatt-Hagenau im ganzen Umfange eröffnet worden. Sie ist dazu bestimmt, den Weg von Stuttgart und Nürnberg nach Hagenau und Metz abzukürzen. Das bedeutendste Bauwerk der Strecke ist die neue feste Rheinbrücke bei Roppenheim, welche am 1. April fertiggestellt wurde. In einer von der „Straßb. Post" ver öffentlichten poetischen Widmung an die Brücke heißt es: Stolze« Zeichen deutschen Fleißes, unsre« Könnens, unsrer Kraft, Steh' zur Ehr' des Vaterlandes, und der deutschen Wissenschaft. Binde, was getrennt vom Rheine, was sich fremd noch blieb bi« heut', Sei ein Denkmal einer langen, einer gold'nen Friedenszeit. — Die englische Presse eSkomptirt bereit« den Gewinn der Japan freundlichen Politik de« britischen Kabinet«. So schließt eine längere Betrachtung der ostasiatischen Frage, die H. W. Wilson im „United Service Magazine" anstcllt, mit den Sätzen: „Japan« Interessen sind unsere, Japans Feinde die unsrigen. Wir gerathe» in keinem Punkte mit Japan in Kollision. Sollten wir deshalb Japan nicht unterstützen? Wir bekommen einen Verbündeten in Asien, und zwar einen dankbaren und mächtigen, eine Seemacht, welche un« der Noth- wendigkeit enthebt, ein großes Geschwader in chinesischen Gewässern zu halten De« Weitern werden wir die Unterstützung Japan» aus dem asiatischen Festlandc erhalten, wo in naher Zukunft Fragen von der äußersten Wichtigkeit auftauchen werden." — In China wie in Japan scheint man übrigen« die Eventualität einer Fortsetzung de« Kriege« in« Auge zu fassen. Darauf deutet der folgende Drahlbericht: Shanghai, 29. April. ES heißt, daß der chinesische Hof von Peking nach der alten Hauptstadt Shanghai umziehen wird. — In Japan werden Tausende von Sommerunisormen angefertiat für den Fall, daß e« zu einem Sommerfeldzug kommen sollte. — Ueber die Auffassung, die man auf japanischer Seite über die gegenwärtige Lage hat, liegen einige Mit- theilungcn vor, die daraus deuten, daß die Stimmung in Tokio auf Nachgiebigkeit oder Kleinmuth bis jetzt nicht schließen läßt. So heißt cS au« Tokio, 30. April. Die Japaner haben jetzt die Festungswerke von Port Arthur so verstärkt, daß der Platz bedeutend schwieriger cinzunchmen ist als früher. Auch die übrigen festen Punkte in dem von den Japanern besetzten Thcilc der Mandschurei sind in ähnlicher Weise ver stärkt worden. — Die japanische Regierung erhält die ein gehendsten Telegramme über den Stand der öffentliche» Meinung in Europa und Amerika. Sie glaubt nicht, daß Ursache zur Besorgniß da ist. Wa« die Absicht der eure-, päischcn Mächte betrifft, so glaubt Japan, daß England und Italien niemals erlauben würden (?), daß russische, französische oder deutsche Kriegsschiffe auf Japan einen Zwang ausüben dürfen und aus diese Weife den Welthandel in Ostasicn ruiniren. Die Vereinigten Staaten werden wohl nicht direkt handeln. Japan glaubt aber der wohlwollenden Neutralität der ameri kanischen Regierung sicher zu sein. — Weiter meldet man aus Kobe, 29. April. ES scheint sich eine Krisis in den Beziehungen zwischen Japan und Rußland zuzuspitzcn. Das Ministerium scheint eine energische Haltung gegen da« russische Diktat einnehmen zu wollen. Rußland habe kein Recht, sich einzumischen, llebcrdie« sei die russische Truppcnmacht in Ostasien nicht groß genug, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 2. Mai. Heute fand im BerhandlungS- saalc de« Königlichen Amtsgericht« durch Herrn Landgerichts präsident von Mangoldt au« Zwickau die feierliche Ein weisung de« an Stelle de« Herrn Amtsrichter» Kautzsch von Stollberg nach Eibenstock versetzten Herrn Amtsrichter« Ehrig statt. Zu derselben hatten sich außer dem Herrn Landgerichtspräsidenten, den Herren Gericht«beamten, ferner dem Herrn Justizrath Landrock, Herrn Gcricht-affiftenzarzt l)r. meä. Zschau und Herrn Bürgermeister I)r. zur. Körner eine große Anzahl der Herren Friedensrichter, sowie dcr Herren Vorstände und Ort-richtcr dcr einbezirkten Land-