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Vellage zu Nr. 50 ves „Amts- und Anzeigeblattes". Eibenstock, den 27. April 1895. Getrennt und verstoßen. Noma« von Ed. Wagner. (43. Aorlsetzung und Schluß.) „Da« Beste von Allem ist der ehrcnweethe Name und die Liebe der Eltern," erwiderte Dora. Lord Ehampney liebkoste sic zärtlich. Sein Herz war so voll, daß er keine Worte finden konnte. Inzwischen hatten die Farrs sich von ihrem ersten Schreck erholt und waren nun im Stande, über diese Folgen ihrer Handlungsweise nachzudenken. Das traurige Bild ihre« Alliirtcu verfehlte seine Wirkung auf sie nicht. „ES ist aus mit uns, Alte!" jammerte Jack Faar. „Ich habe Dir immer gesagt, wie es enden würde. Nun hast Du die Bescheerung — lebenslängliche ZivangSarbeit. Oh, My lord, lassen Sic uns gehen, und wir wollen Alles cingc- stehen! Wir wollen — wir wollen — ES war die Alte, die eS lhat!" „Jack war Schuld daran!" sagte MrS. Farr heulend. „Unser Kind starb gerade, als wir die Farm verlassen wollten. Wir beschlossen, unser Kind als das seiner Lordschaft zu be graben und diese« zu einer Speculation zu behalten. Wir wollten cs Ihnen sür eine Summe Geldes zurückgeben, My lord; wir würden e« jetzt schon gethan haben, wenn nicht Warner un« davon abgehaltcn hätte, dadurch, daß er »ns fünfhundert Pfund jährlich versprach, wenn wir das Mädchen zu einer Heiralh mit ihm zwängen. Ich gestehe, daß Dora Ihr Kind ist, Mylord, nur lassen Sie un« nicht bcstrasen. Wenn Sie da« aber doch thun," fügte sie drohend hinzu, „werden wir Ihren Better, Mr. Warner, angeben, was Ihnen gewiß nicht angenehm ist." Kann, hatte sic die letzten Worte gesprochen, als die Thür wieder geössnct wurde und zwei Männer hereintraten; sie gingen an Lord Ehampney vorüber gerade auf Jack Farr zu. Der Eine, welche» Sir Graham heute Nachmittag an der Ecke gesehen hatte und in welchem er einen Detcctive vermuthetc, legte die Hand auf die Schulter Farr'S u. sprach: „Jack Farr, Sie sind mein Gefangener wegen verübter Fälschung. Sic niüsscn mir folgcn." Jack stieß einen wilden Schrei aus und wehrte sich; die beiden Männer aber banden ihin die Hände aus den Rücken. „Wir wollen gehen," sagte Lord Ehampney. „Die« ist kein Platz für meine Tochter. Mein Wagen steht draußen bereit. Die« ist wahrscheinlich der Schlüssel zur Gartcnthür, welcher dort auf dem Tische liegt." Sir Graham nahm die Schlüssel und Lord Ehampney führte seine Tochter hinaus. Warner schlich ihnen nach, und während sic die Gartcnthür ausschlosscn, trat er zu ihnen und sagte: „Mit unserer Freundschaft ist e« nun vorbei, Ehampney, aber Sie werden zugeben, daß ich meine Rolle gut gespielt habe. Wenn dieser verwünschte Doktor da« Spiel nicht ge stört hätte, ivürde ich da« Mädchen geheirathet und al« meine Frau und Ihre Tochter zu Ihnen gebracht haben. E« sind aber zwei bittere Tropfen in Ihrem Freudenbecher. Der eine ist, daß Sie keinen Sohn haben und ich der Erbe Ihrer Titel bin; der zweite, daß, wenn Sie auch eine liebevolle Tochter gefunden haben, Sie doch eine treulose Frau besitzen. Ich wünsche Ihnen Glück dazu!" Er schlüpfte durch die nun geöffnete Thür und eilte mit einem teuflischen Gelächter davon. Lord Ehampney hob seine Tochter in den Wagen, reichte dann dem alten Doktor die Hand und sagte: „Wir (vollen ui>S für heute trennen, Sir Graham. Ich muß nach Hause eilen. Kommen Sic morgen zu mir. Gott vergelte Ihnen alle die Freundschaftsdienste, welche Sic an mir gethan haben. Ich werde sie nie vergessen!" Der Doktor erwiderte seinen Händedruck herzlich und schritt dann langsam seinem Hause zu. Lord Ehampney rief dem Kutscher zu: „Nach Hause!" stieg dann in den Wagen und setzte sich neben seine Tochter, welche er an seine Brust drückte und mit Küssen und Thräncn überschüttete. Der Becher der Freude war voll, und doch — wie Warner sagte — war etwa« Bitteres darin. Er hatte eine Tochter gefundcu - liebenswürdiger, als er sie sich au«- zumalcn gewagt hatte —; aber was war die Liebe einer Tochter im Gegensatz zu den Qualen, welche ihm, seiner Mein ung nach, seiner Frau bereitete? DrcinnddreißigsteS Kapitel. Der Sieg der Wahrheit. ES war schon spät, als Lord Ehampney mit seiner Tochter aus seinem Gute ankam, und Dora — oder nun richtiger Barbara — begann zu zittern und zu fürchten in Erwartung der bevorstehenden Begegnung mit ihrer Mutter. Der Wagen hielt vor dem Portal und Lord Ehampney half seiner Tochter aussteigen und führte sic ins Haus. „Willkommen daheim, meine kleine Lady Barbara!" sprach er, al« sie im Gesellschaftszimmer sich befanden. „Will kommen in unscrm Hause und in unseren Herzen!" Er küßte sie und bat sie, Platz zu nehmen; dann wandte er sich an die eben eintrctcnde Nirs. Bisset mit den Worte»: „Hat Lady Ehainpney sich schon in ihre Zimmer zurück gezogen? Wenn die« der Fall ist, so gehen Sic zu ihr und bitten sie sogleich hierher." „Mylady ist vor einigen Minuten hinausgegangen zu einem Spaziergang am See," erwiderte die Haushälterin, sich verbeugend. „Sie befindet sich nicht recht wohl, Mylord." „Gut, Bisset, Sie können gehen. Ich will sie selbst aussnchen." MrS. Bisset entfernte sich. Dora wurde ängstlich über da« finstere Aussehen ihre« Vaters, al« er sich wieder zu ihr wandte und mit erzwungenem Lächeln sagte: „Bleibe hier, Barbara, bi« ich zurückkehre. Ich will Deine Mutter holen." Lord Ehampney eilte hinau«, dem See zu. Haß und Eifersucht tobten in ihm und machten seine Freud« über da« Wicdcrfinden seiner Tochter vergessen. Der Scene am gestrigen Abend gedenkend, befremdete e« ihm nicht, al« er jetzt Stimmen vernahm, von denen er sogleich die Stimme seiner Frau erkannte. Er schlich vor sichtig im Gebüsch weiter bi« an einen Strauch, welcher ihn nur »och von seiner Gattin tr-nnte; sie war ihm so nahe, daß er sie saft mit der Hand erreichen konnte. „Sie hat immer ihre Unschuld bethcuert," dachte er; „nun will ich sie ihrer Falschheit und Schlechtigkeit über führen. Ich will hören, wa« sie sich zu erzählen haben und dann hcrvorspringen und Beide tödten." Leise bog er die Zweige auseinander und konnte nun in das bleiche, ernste Gesicht der Frau sehen. Der Mann neben ihr, triumphirend lächelnd, war Oberst Effingham. „Ja, ich bin, meinem Versprechen gemäß, hier, Oberst Effingham", sagte Lady Barbara ernst und kalt. „Sie drangen gestern Abend in da« Gesellschaftszimmer und zwangen mich, unter Androhung eine« Duell« mit Lord Ehampney, zu einem Rendezvous. Ich bin gekommen!" Sie faltete ihre weißen Arme über die Brust und blickte ihn verächtlich au. „Dies ist aber nicht die Art, in welcher ich Sie zu treffen wünschte," versetzte Esfingham, ihr einen Schritt näher tretend. „Wir haben freie« Feld, meine königliche Barbara. Ehampney ist, wie ich von einem Diener erfahren habe, für einen oder zwei Tage verreist. Sie können also die königliche Würde ein Wenig bei Seite legen. Ich liebe Sie über alle Maßen —" „Halt!" ries die Lady stolz. „Sic dürfen nicht in dieser Weise zu mir sprechen. Ich bin eine achtbare Frau, Oberst Esfingham, welche Sie schmählich verleumdet und beschimpft haben. Habe ich jemals eine Zeile au Sic gerichtet außer dem Brief, in welchem ich Ihnen das Vorhaben meine« Ge mahl« anzeigte. Diese« schrieb ich seinetwegen, da ich wußte, daß Sie ein Raufbold sind. Habe ich Sie jemals in Ihren Bestrebungen durch ein Wort oder einen Blick ermuthigt? Sie wissen, daß ich e« nicht gethan habe, und dennoch ver folgen und belästigen Sie mich, schrieben mir Briese, die, wenn Lord Ehampney sie sähe, mich in seinen Augen zu dem schlechtesten, treulosesten Weib machen würden. Sie haben Ihr Beste« gethan, um mich zu compromittiren —" „Und mit Erfolg!" fiel Esfingham höhnisch ein. „Sic müssen mir endlich meine Wünsche gewähren. Ich schwöre, daß ich in meinen Bestrebungen nicht Nachlassen werde, bis ich meinen Zweck erreicht oder Ehampney zu einer Scheidung veranlaßt habe. Sie sehen, Barbara, wohin Sie mich treiben. Ich liebe Sie, während Sic Ehampney nicht liebt. Sie sind stet« zurückhaltend gegen mich gewesen, stolz und kalt; Sic haben mich stet« zurückgewiescn und mich anscheinend gehaßt und mir geflucht, — und die« Alle« nur, wie ich annchme, um Ihren guten Rus zu bewahren. Sic können Ihren Ge mahl nicht lieben, welcher Sie siebzehn Jahre lang verlassen hat und welcher nun zurückgekommen ist, um Sie durch seine Eifersucht auf s Neue zu peinigen. Ich würde Ihr Sklave sein, Barbara —" „Still!" gebot Lady Ehampney wieder. „Ich kam nicht hierher, um Ihre nichtswürdigen Liebeserklärungen anruhören. Ich kam, um Sie zu nöthigen, mir Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wollen Sie einen Brief a» meinen Gemahl schreiben, in welchem Sie mich von all Ihren schändlichen Schmähungen und Verleumdungen rechtfertigen? Wollen Sie meinen Namen in den Augen meiner Mannes reinigen?" „Niemals!" erwiderte Effingham grinsend. „Sie wollen nicht?" fragte die beleidigte Lady fest. „Be denken Sie sich!" „Ich werde e« nicht thun." „Ich kann mich in dieser Sache nicht an meinen Gatten wenden," sagte Lady Barbara, „weil er zu heftig und heiß blütig ist und weil Sie mich bei ihm verdächtigt haben. Ich bin also auf mich selbst angewiesen und habe mich entschlossen, Sie selbst zu bestrafen." „Mit Küssen?" fragte Esfingham scherzend. „Sie wollen mir also keine Gerechtigkeit angcdcihen lassen?" fragte Lady Barbara nochmals. „Die einzige Art, in der ich Ihnen gerecht werden muß, ist. Sie zu lieben." Lady Barbara gab einen tiefen Schrei von sich und auf diese« Zeichen sprangen drei kräftige Männer, Lcsflc« an ihrer Spitze, aus dem Gebüsch. „Was soll da« bedeuten?" rief der bestürzte Esfingham. „LesflcS, thun Sie Ihre Schuldigkeit!" befahl Lady Bar bara kalt. Die Männer warfen sich auf den Oberst, welcher um sich schlagen wollte, aber im Nu von den kräftigen Armen so fest umschlossen war, daß er kein Glied rühren konnte; dann wurde er gebunden. „Die« ist ein schmählicher Schimpf, eine schamlose Ge- waltthätigkcit!" schrie der Schurke, schäumend vor Wuth. „Ich werde mich dafür revanchiren!" „Wollen Sie nun thun, wie ich Ihnen besohlen?" fragte Lady Barbara ruhig. „Ni-!" Die Lady winkte LesflcS zu und die Männer schleppten ihren Gefangenen an den See; ehe er »och nachdenken konnte, was »un mit ihm geschehen würde, war er schon in'« Wasser geworfen und bis über den Kopf untergetaucht. „Mylady, soll ich ihn eine halbe Stunde unter Wasser hallen, damit alle Schlechtigkeit au« ihm herauSspült?" fragte Lefflc«, welcher wußte, daß Effingham seine Herrin insultirt hatte und über diese Frechheit aus « Höchste empört war. „Nein; laßt seinen Kopf nun wieder herauf," erwiderte Lady Barbara. Leffle« zog den Kopf de« Obersten bei den Haaren aus dem Wasser und hielt ihn triumphirend über der Oberfläche. Effingham sprudelte da« Wasser von sich und rang nach Lust. „Haben Sie sich nun eine« Besseren besonnen?" fragte die Lady kalt. „Wollen Sie thun, wa« ich Ihnen befohlen habe?" „Nein — Fluch Ihnen!" Wieder winkte Lady Barbara und wieder ließ Lefflc« mit einer wahren Lust de« Obersten Kopf unter dem Wasser verschwinden. Als nach einer Weile Lady Barbara ihn wieder Herauf ziehen ließ, wiederholte sie ihre Frage und fügte in bestimmtem Tone hinzu: „Wenn Sie sich noch weigern, wird diese» Experiment fortgesetzt, bi« Sie endlich nachgcben." Effingham sah ein, daß sie c« meinte, wie sie sagte; doch sein Stolz war so groß, daß er sich nicht in solcher Weise selbst dcmüthigcn wollte. Wieder und wieder wurde er unter da« Wasser gedrückt und wieder hcrvorgezogen. Leffle« hatte in seinem ganzen Leben kein größere« Vergnügen gehabt, al» an diesem Abend. Endlich gab Effingham ein Zeichen, daß er sich unter werfen wollte. Er wurde an « Land gezogen, eine jämmer liche Figur. AlS er sich ein Wenig erholt hatte, machte er ein vollständiges Bekcuntniß von ihrer Reinheit, ihrer weib lichcn Ehre, ihrem Abscheu vor ihm und von seinen erfolg losen Verfolgungen. „Wa« veranlaßte Sie zu solchen Handlungen?" forschte Lady Barbara, al« er mit der Erzählung seiner erbärmliche» Geschichte zu Ende war und vor Wuth und Scham schluchzte. „Warner ist Schuld daran. Er sagte mir, daß Sie Ehampney nicht liebten, sondern mich. Fluch ihm! Ich werde mich an ihm rächen! Seine Absicht war. Sie und Ehampney wieder zu trennen, damit er um so sicherer mit dessen Titel auch dessen Güter erbe; darauf ist sein Sinnen seit Ihrer Heirath gerichtet gewesen, obwohl er so aufrichtig und ehrlich scheint. Fluch dem Schurken! Ich werde nicht ruhen, bi« ich mich für diese Demüthigung an ihm gerächt habe!" „ES ist also Warner, welcher den Grund zu all dem Kummer gelegt hat?" „Ja; und er ist e«, welcher Ehampney ununterbrochen gegen Sie aufgehetzt hat." „Sie sind gewillt, ein schriftliche« Bekcnntniß in der Weise, wie sie e« jetzt mündlich gethan haben, zu machen?" fragte Lady Ehampney. In diesem Augenblicke bewegten sich die Zweige der Büsche und Lord Ehampney, bleich und ernst, trat hervor. „Es bedarf keine« schriftlichen Bekenntnisse«," sagte er. „Ich habe Alles gehört." „Alles?" rief Lady Barbara. „Alles! Lefflc«, lösen Sie die Stricke von seinen Händen und lassen Sie ihn laufen. Achten Sie, meine wackeren Burschen, darauf, daß er sich so, schnell al« möglich, davon macht. Barbara," fügte er zu dieser gewendet hinzu, „laß' uns in'S Haus zurückgehen." Er reichte ihr seinen Arm dar, und sic ginge» langsam dem Hause zu. „Barbara, mein verkanntes Weib, kannst Du mir ver geben?" bat er, als sie in der Nähe des Hause« waren, in einem Tone, welchem die Frau nicht widerstehen konnte. „Ich kenne Dich jetzt, wie Du bist: rein, treu und chrcnwerth. Ich muß Dich stet« so gekannt haben, sonst hätte ich nicht sortfahren können, Dich so innig zu lieben. Barbara, nimm mich zurück!" Die Thräncn in ihren Augen waren die Antwort. Sie fühlte, daß aus dem Herzen ihre« Gatten jeder Verdacht und die alte Eifersucht verscheucht waren, daß vielinehr ein un beschränkte« Vertrauen in ihm Platz gegriffen hatte, — ein Vertrauen, welche« fernerhin "Nichts wankend zu machen im Stande war. All' ihre weibliche Liebe zu ihm kehrte in ihr Her; zurück. Ihr Gemahl aber faßte dieses Schweigen al- eine für ihn ungünstige Antwort auf. „Barbara," sprach er mit sanfter Stimme, „Du sagtest mir vor einigen Wochen, al« ich nach Saltair kam, daß ein Grab zwischen uns sei, und daß Du mir nur vergeben könntest, wenn ich Dir unser verlorenes Kind zurückbrächte. Ich habe e« Dir gebracht!" „Sidney!" rief Lady Barbara erschreckt. „Höre mich, Barbara. Du weißt, daß Sir Graham Gallagher, unser alter Doktor, heute hier war. Er sagte mir — kannst Du die freudige Botschaft ertragen? — daß unser Kind nicht, wie gesagt wurde, gestorben sei, daß ich da« Kind der Farr« als da« mistige begraben hätte und daß unsere Tochter noch lebe. Er sah sie gestern Abend. Sie hatte das Gcburtsmaal, von welchem ich Dir vor vielen Jahren sagte. Sic lebte bei den Farrs und sic haben ihr Verbrechen ein gestanden. Da« Mädchen ist unsere Tochter! Felix Warner war dort; er hat die Wahrheit schon längere Zeit gewußt und wollte da« Mädchen zu einer Heiralh zwingen. Ich sah sic —" ,O Himnicl!" rief die Mutter. „Du hast sic gesehen? Sic ist unsere — wirklich unsere Tochter? Du willst mich nicht täuschen?" „Glaubst Du, daß ich Dich in solcher Weise täuschen würde, Barbara? Da« Mädchen ist unser eigene« Kind; ich habe hundert Beweise sür diese Thalsache!" Lady Barbara zitterte. „Wo ist sie?" „Hier im Gesellschaftszimmer." Er führte die zitternde Mutter in den Saal. Bei ihrem Eintritt erhob sich da« junge Mädchen und sah einen Augen blick — aber nur einen Augenblick — in da« edle Antlitz der Lady Barbara; im nächsten eilte sie ihr entgegen und niit den Worten: „Mutter, meine Mutier!" flog sie in die »»«gebreiteten Arme der Lady. So hielten sie eine Weile im wonnigen Gefühl de« Wicdcrfinden« einander umschlossen; dann blickte die glückliche Mutter von dem unter Thränen lächelnden Gesicht ihrer Tochter, welche an ihrein Busen ruhte, zu ihrem Gatten auf und streckte ihre Arme nach ihm au», indem sic sagte: „Nimm un« Beide, Sidney! Du hast un« Beide zu sammen zurückerhalten!" Am nächsten Tage — e» war schon spät am Nachmittag - fuhr eine Extrapost in die Allee; ein junger Mann sprang, al« sic vor dem Portal hielt, heran« und fragte nach der jungen Lady Barbara. E« war der junge Squire Weir. Er hatte am Morgen