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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 27.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189504272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18950427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18950427
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-04
- Tag 1895-04-27
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Monat
1895-04
-
Jahr
1895
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lag, welcher am 22. April hier zusammcntrat, war von gegen 450 Delegieren besuch«. Zu kein ersten Punk« der Tages ordnung, bclresscnd Stellungnahme zu den Planen der Re gierung bezüglich der Organisation de« Handwerks, wurde eine Rcsolulion angenommen, daß die Beschlüsse der bisherigen Handwcrkertage aufrecht erhalte» werde» müßten bezüglich der Forderung einer gründlichen Aenterung der Gewerbeordnung. Außer den bekannten Forderungen - wie obligatorische In nungen, Befähigungsnachweis, Handwcrkcrkammern — ver langt die Resolution weiter die gesetzliche Festlegung der Be griffe Handwerk und Fabrik, Beseitigung der Militärwerk- slättcn, Einschränkung der Gcfängnißarbcit, Verbot des Hau- sirenS durch Ausländer, Beschränkung des Hansirens durch Inländer unter Prüfung der Bedürsnißsrage, Beseitigung der Konsumvereine und de« Waarcuhause« für Offiziere und Beamte, gänzliches Verbot der Wandcrlager, ein Vorzugs recht für die Forderungen der Bauhandwcrker, eine weitere Erschwerung für die Gründung von Aklicn-GcscUschaftcn, Ab änderung der Konkursordnung, Regelung des SubmissionS- wcsenS u. Zugängigniachung der Reichsbank für da« Handwerk. — Helgoland. Auf der Insel ist man eifrig be schäftigt, die Verwüstungen, welche die Sturmfluthen vom letzten Winter der Düne zugesügt haben, zu beseitigen. Glück licherweise hat sich da« Terrain der Düne aber nicht nur nicht verringert, sondern cS ist durch Neubildungen sogar nicht unwesentlich vergrößert worden. Die Helgoländer Gemeinde macht für die kommende Saison besondere Anstrengungen, um ihren Badcverkehr zu erhöhen. Eine alte unzeitgemäße Ein richtung, wonach die Fährverbindung mit der Düne Nachm. um 2 Uhr eingestellt war und die Badegäste gezwungen wur den, um diese Zeit schon nach der Insel zurllckzukehrcn, wird aufgehoben. Es wird während des ganzen Nachmittags eine Fährverbindung zwischen der Insel und der Düne aufrecht erhalten werden. ES ist ferner beabsichtigt, einen Badekom missar zu ernennen, damit den gesellschaftlichen Veranstalt ungen besser Rechnung getragen werde und ferner soll die Badecinrichtung bedeutend vervollkommnet werden. — Antwerpen, 20. April. Eine kaum glaubliche Aufregung hat sich speziell der ärmeren Klasse unserer Stadt infolge de« plötzlichen und unerhörten Steigens der Pc- Irolennipreisc bcmäcbtigt. Noch im vorigen Monate wurde an der hiesigen Börse das Petroleum mit 0 Francs pro 100 notirt und deiuentjpreidcnd im Detailhandel da« Liter zu 8 bis lO EentimeS verkauft, gestern dagegen notirte man an der Börse die >00 icx Petroleum mir 29,.->o Francs für April und Mai, mit 30 Francs für Juni-Juli und mit 32 Francs für die vier letzten Monate, und im Detailhandel kostete das Liter gestern 25 bis 30 Centimes. Die Ursache dieser rapiden Preissteigerung ist sehr einfach. Das ameri kanische und da« russische Pctroleumsyndikat, die sich bis dahin gegenseitig eine heftige Konkurrenz gemacht hatten, haben sich mit einem Riale geeinigt und treiben jetzt die Petroleum preise nach Belieben in die Höhe. Was für ein Geld jene mächtigen Syndikate hierbei verdienen müssen, davon kann man sich einen ungefähren Begriff machen, wenn wir hier ansührcn, daß das amerikanische Syndikat, die Standart Oil Company, täglich 70,000 Faß Petroleum produzirt, für die jetzt ein dreifach höherer Preis als iin vorigen Monate er zielt wird. Ungezählte Millionen werden auf diese Weise von den beiden Syndikaten — Haupttheilhaber des russischen soll Rothschild sein — eingeheimst, und diesen Verdienst haben hauptsächlich die armen Leute zu bezahlen. Das hiesige „Handelsblad" hat vielleicht nicht so ganz unrecht, wenn es in einem längeren Artikel über die Petroleumkrisis bemerkt, c« müßte eigentlich ein internationales Abkommen getroffen werden, damit „ein derartige« Rupfe» armer Konsumenten durch einige Geldwölfe unmöglich gemacht würde". — Die „Köln. Zig." ist in der Lage, den genauen In halt de« chinesisch-japanischen FriedenSvertragcS zuverlässig mitzuthcilcn: l. China erkennt die Unabhängigkeit Koreas an. 2. Von der Halbinsel Liaotung wird da« Gebiet abgetreten, welche» sich südlich einer vom Ljalaflusse über Haitschcng nach Iffcnkau gezogenen Linie befindet. 3. Die Ab tretung der Fischerinscl und Formosa«. 4. Die Kriegsent schädigung beträgt 200 Millionen Tacl«, welche in spätestens 7 Jahren zu bezahle» sind ; erfolgt die Zahlung in 3 Jahren, so unterbleibt die Zinsberechnung, erfolgt sic später, werden 5 Prozent Zinsen berechnet. 5. Bis zur Bezahlung der Kriegsschuld bleibt Weihaiwei in japanischem Besitz. Die Kosten der Okkupation trägt China. 6. Zugcstanden wurde die volle Eröffnung der Häfen von Tschungking, Schischi und Sutschan, sowie da« Recht, Rohmaterialien mit fremden Ma schinen in den geöffneten Häfen zu verarbeiten. 7. wurde bedungen der Abschluß eine« Handel«- und FreundschastS- VcrtragcS nach Austausch der Ratifikationen diese« Friedens- Verträge«. Der Austausch der Ratifikationen wurde auf den 8. Mai festgesetzt. Der „Köln. Ztg." wird die Vollständig keit dieser Inhaltsangabe versichert. Demnach wären die Meldungen englischer Blätter von der Abtretung wichtiger Gebiete im Innern China« unbegründet und die von ihnen gehegte Erwartung der Eröffnung eine« großen Gebiet» mit Millionen von Einwohnern nicht den Thatsachen entsprechend. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Zur Ergänzung der Mitthcilungcn über die Feier de« Geburtstage« Sr. Majestät de« König in unserer Stadt sei noch bemerkt, daß der „Bcamtcnverein", wie stet« seit seinem Bestehen, einen lintcrhaltungSabcnd für seine Mitglieder und deren Angehörige veranstaltete. DeS hohen Geburtstagskindes wurde in einer kurzen Ansprache gedacht, in welcher auf die Verpflichtung, sich recht oft zu patriotischen Kundgebungen als Antwort aus die Umsturzbe strebungen zusammenzuschlicßcn, und darauf hingcwiesen wurde, daß da« Sachsenvolk mit Recht den Geburtstag seine« König« al« einen Freudentag begehen könne. Auch die Königin Carola wurde durch Schilderung ihrer edlen Frauentugendcn gefeiert. Da« Programm selbst enthielt Sologesänge, Vor träge aus Clavier- und Streichinstrumenten, zwei allgemeine Gesänge und ein Theaterstück. Da« Programm war nur ernst gehalten und e« befriedigten die vorzüglichen Vorführ ungen in hohem Maße. — Dresden, 2H. April. Am Schluffe der vorgestern aus dem Alaunplatze abgehaltcnen großen Parade wurde da« 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" in der Nähe de« ExerzierhauscS nochmal« ausge stellt. Sc. Majestät der Kaiser hielt in Gegenwart de« kommandirenden General», Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Georg, de« Division«kommandeur», Generalleutnant» v. Raab, Ezc., und de« Brigade-Kommandeur«, Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Friedrich August, eine Ansprache an da« Regiment. In derselben gedachte der allerhöchste RcgimcnISchcs der Ehren tage de« Regiment» im Kriege 1870, namentlich de» >8. August, an welchem Tage da» Regiment Schuller an Schulter mit den Abthcilungen de« Gardc-Korp» bei St. Privat gekämpft und den Sieg mit errungen habe. Zur Erinnerung an jene große Zeit und zur besonderen Feier de« vorgestrigen Tage« verlieh hierauf Se. Majestät der Kaiser den Fahnen der Bataillone Fahnenbänder. Der Regiment« Kommandeur Oberst Hingst dankte im 'Namen de« Regiment« für den er haltenen Gnadcnbewei» und brachte beim Wegreiten de« allerhöchsten Regimentschef« ein dreimalige« „Hurrah" aus Sc. Majestät au». — Dresden. In Uebereinstimmung mit den von Sr. Majestät dem Kaiser zur Erinnerung an den vor 25 Jahren ruhmreich zu Ende geführten großen Krieg im Erlaß vom 27. Januar gegebenen Anordnungen hat Se. Majestät König Albert bestimmt, daß auch bei den sächsischen Truppen entsprechend zu verfahren sei. Hiernach sind, so oft in der Zeit vom 15. Juli diese« Jahre« bis zum 10. Mai de« kom menden Jahre« die Fahnen entfaltet werden, sämnttliche Fahnen, welchen für die Theilnahmc an diesem Kriege eine Auszeich nung verliehen worden ist, mit Eichenlaub oder Lorbeer, und die ersten Geschütze derjenigen Batterien, welche in ihm ge fochten haben, mit Eichen^ oder Lorbeer-Kränzen zu schmücken. — Dresden. Eine hier wohnende Wittwe wollte sich gern wieder vcrheirathen und erließ deshalb Annoncen in den Zeitungen. Dadurch kam sic zwar zu einem Bräutigam, sehr bald aber auch um ihr kleines Vermögen. Sie machte nämlich infolge ihrer HcirathSgesuche die Bekanntschaft eine« hiesigen sehr verschuldeten Bauspckulanten, der freilich that, al« ob er sehr bemittelt sei, von einem Hau« in der 'Neustadt sprach, wa« ihm gehöre, ebenso von einer Baustelle u. s. w. Die Wittwe hatte ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von über 1000 M., und auf diese« halte e« der Spekulant nur abgesehen. Er wollte e« ihr sicher aushcbcn und dergleichen mehr, allein die Wittwe ging zunächst nicht aus den Leim. Schließlich brauchte er aber, eine« Tage« schnell 200 M., und um diese erheben zu können, überließ sie ihm das Sparkassenbuch auf wenige Stunden. Dann konnte sie e« aber auch nicht wiederbckoinmen, und nach vielen Aus flüchten mußte der Bräuligam endlich bekennen, daß er den ganzen Betrag erhoben und inzwischen auch schon verthan hatte. Da« Ende vom Liede war, daß der gewissenlose Mensch wegen Betrug« hinter Schloß und Riegel gebracht wurde. Von ihrem Gelde wird wohl aber die hcirathSlustigc Wittwe nicht viel Wiedersehen. — Leipzig, 24. April. Gestern fiel der Lehrling eine« hiesigen Geschäftes einem rafsinirten Gauner in die Hände. Al« der Lehrling bei der Hauptpost einen Be trag von 220 Mk. 30 Pf. erhoben und den Rückweg in da« Geschäft angctrcten hatte, wurde er in der Nähe de« Geschäft» von einem Unbekannten, der anscheinend dem Arbciterstandc angchörte, aufgcfordcrt, noch einmal nach der Post zu kommen. Der Bursche glaubte, es handle sich um eine Differenz, die bei AuSzahung de« Gelee« entstanden sei, und ging mit. In der Theater Passage wurde er von dem Menschen in die 1. Etage geführt und hierbei hat der Unbekannte auch dessen Mappe, in der sich das Geld befand, abvcrlangt, die der junge Mensch auch, weil er glaubte, er sei hierzu ver pflichtet, hingegeben hat. Die Mappe hat der Unbekannte dann aus ein Fenster gestellt und sich entfernt, indem er dem Burschen noch geheißen, er solle auf ihn warten. Nachdem der Bursche längere Zeit vergeblich auf die Rückkehr des Menschen gewartet, hat er schließlich die Mappe wieder an sich genommen und erst bemerkt, daß da» Geld au« derselben gesehlt hat. — Leipzig, 24. April. In verschiedenen hiesigen Damcn-Pensionaten sind in der letzten »seit Gelddieb stähle verübt worden, ohne daß c« gelungen wäre, den Dieb ausfindig zu machen. Al« gestern wieeerum ein solcher Dieb stahl au« der Ferdinand-Rhode-Straße zur Anzeige gebracht worden war, hatte fich der Verdacht auf eine dortige Pen sionärin gelenkt, welche in dem Zimmer, in welchen, das Dieb stahlSobjckt, ein Portemonnaie mit 244 Mk. Inhalt, sich befun den in auffälliger Weise hantirt hatte. Die von der Kriminal polizei zur Verantwortung gezogene Pensionärin, ein 18jährigeS, au» Wiborg i« Finnland gebürtige» Mädchen, räumte, nachdem man da« vermißte Portemonnaie sammt Geld bei ihr gesunden, den Diebstahl ein. Bald stellte sich heraus, daß die Finnin noch in verschiedenen anderen Pensionaten, in welchen sic früher gewesen, viermal Geldbeträge in Höhe von 50—150 M. ge stohlen hatte. Sie kam in Haft. — Leipzig. Ein besonderes Augenmerk hat, wie man hört, diesmal die Sichcrhcitsbehörde schon mehrere Wochen vor dem Beginn der Ostcrmessc auf eine dem Fremdenverkehr sehr gefährliche Menschcnsortc gerichtet: die Bauernfänger. 'Nach dem Strafgcsctzbuchc ist strafbar gewerbsmäßige« Glücks spiel und selbstverständlich jede« betrügerische Kartenspiel, heißt es Scat, Sechsundsechzig oder sonstwie. Unsere Herren Bauernfänger sind nun längst nicht mehr so naiv, ein Glücks spiel wie Kümmelblättchen zu spielen; da wären zahllose Be strasungen die Folge. Sic spielen die landläufigen Spiele al» Scat u. s. w., aber mit betrügerischem Kartengeben, dessen Kniffe der gerupfte Gimpel nicht bemerkt und folglich keiner Strasbehördc beschreiben kann. Von den hier seßhaften Bauernfängern ist jetzt eine größere Zahl auf einige Jahre au« der Stadt ausgewiesen worden. — Meißen. GeschichtSfeindlichc Spitzbuben haben ihr Spiel in der Nacht zum Sonntag in Cölln getrieben. Am Sonnabend ist auf Cöllner Flur in feierlicher Weise der Grundstein zu dem von den Schulgemeinden Zschaila, Lieu- Cölln, Bohnitzsch und Proschwitz zu bauenden neuen Schul gebäude gelegt worden, die in den Grundstein eingelegte Porzellanbüchsc mit verschiedenen Dokumenten und Münzen ist aber in der Nacht daraus nach Entfernung der Vermauer ung gestohlen worden, obwohl der Bauplatz angeblich von zwei Personen bewacht worden ist. An Münzen enthielt die Büchse etwa 40 Mark. — Arnsdorf, 23. April. Der in Kamenz 12 Uhr 8 Minuten Nachmittag« nach Arnsdorf abgehende Personen zug Nr. 1116 kam gestern bei der Einfahrt in den Bahnhof ArnSdorf mit Maschine, Tender und vier Wagen zum Ent gleisen. Der Personenverkehr zwischen ArnSdorf > Kamenz war kurze Zeit gestört; bald half man sich durch Umsteigen- laffen und im Laufe de« heutigen Tage« werden wieder alle Hindernisse beseitigt sein. Leider hat der Unfall neben der Beschädigung von Fahrzeugen auch die Verletzung von drei Passagieren, sowie de« Führer« und de« Fcucrmann«, zur Folge gehabt, zum Glück in ungefährlicher Weife; hingegen ist ein Bremser Namens Jannasch am Brustkorb derartig gequetscht worden, daß der Tod auf dem Transport nach dem Kranken hause cintrat. Die Ursache de« Unfälle« bildet den Gegen stand eingehender Erörterungen. — Au« dem Vogtlande. Zu einem heftigen, folgen schweren Zusammenstoß zwischen österreich. Grenzjägcrn und sächsischen Viehschmugglern ist e« am Dienstag Nacht« wieder oberhalb Bergen, dicht an der Grenze, gekommen. Ein starker BiehIranSport, von >0 bi« 15 Paschern begleitet, sollte unter dem Schutze der Nacht auf Schleichwegen unverzollt au» Böhmen herübergcschafst werden. Wen» auch die Grenz wache der Zahl nach erheblich schwächer war al« die Pascher, so gelang doch die Zersprengung der letzteren, wa« aber nicht ohne Kampf abging. Ein Pascher, Thomä au« llntcrgctten- grün, erhielt von einen, Grenzjägcr einen Schuß in den Unter leib und ist dieser schweren Verletzung am Mittwoch früh in der elterlichen Behausung erlegen. Zwei starke Ochsen im Werthc von WO Mk. fielen in die Hände der Grenzjäger, außerdem ließen die entflohenen Pascher Schußwaffen, Messer, Stöcke und Andere« auf dem Kampfplätze zurück. — Anläßlich de« bereits erfolgten, bcz. in den nächsten Tagen erfolgenden LoSsprcchcn« der Lehrlinge machen wir daraus aufmerksam, daß die Arbeitgeber dann, wenn die jungen Gehilfen auch nach beendeter Lehrzeit von ihnen be schäftigt werden, verpflichtet sind, dieselben unter Angabe de« Lohne« zur Invalidität«- und Altersversicherung besonder« anzumeidcn. In solchen Fällen ist, und zwar auch dann, wenn dieselben bereit« bisher zur Krankenkasse angemeldei waren, der OrtS- bez. Jnnungskrankcnkassc eine bezügliche Anzeige zu machen, da nach beendeter Lehrzeit die jungen Leute in eine höhere Krankcnkasscn-Lohnklasse zu versetzen sind. Diese Anzeige kann durch einen entsprechenden Vermerk auf deni für die Invalidität«- u. Altersversicherung einzureichen den Anmeldeformular bewirkt werden. Für die Anmeldung ist der Arbeitgeber verantwortlich. — Die Ziehung der 5. Klasse der 127. königlich sächsischen LandcSlotterie beginnt am 6. Mai 1895. Die Erneuer ung der Loose ist nach 8 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angefügten allgemeinen Bestimmungen vor Ablauf de« 27. April bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Loose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu bewirken. «us vergangener Zeit — für unser« Zeit. 26. April. (Nachdruck »erboten.) Am 26. April 1860 lvurde der Friede zu Teluan zwischen Spanien und Marokko abgeschlossen. Bon jeher mit dem afrikanischen Nachbar, lande Marokko in Feindschaft, waren die ltebergriffe, welche sich die Marokkaner auf spanischem Gebiet erlaubt hatten, filr Spanien eine erwünschte Gelegenheit, seine Kraft an dem alten Gegner zu erproben. Mehrere Siege belehrten ziemlich rafch die Marokkaner über ihre Ohn macht einem europäischen Heere gegenüber und so kam e« zum genannten Frieden; ein kleiner Gebietsthcil ward abgetreten, den spanischen Missio nären ward gestaltet, ihre unfruchtbare Thätigkeit im ganzen marolkan- tschen Reiche auszuuben und -in« ho^^egSentschädtgung wurde gezahlt. Einen schönen Tod, fast noch fcköner, als auf dem Schlachtfelde, fand am 27. April 1786 Prinz Leopold von Braunschweig. Der hoch- begabte, edelgesinnte Prinz stand in Frankfurt a. d. Oder in Garnison und war vor kurzer Zeit zum General befördert worden. Während einer WasserSnotd, verursacht durch die rasende Oder, betheiligtc er sich hervorragend am Rettungswerke und ertrank dabei. ES ist ihm in Frankfurt ein Denkmal gesetzt worden. Vermischte Kachrichten. — Wien. Hier wurde kürzlich eine Person in Männer kleidern betrunken aufgcfuudcn, die sich bei der polizeilichen Festnahme al« ein Fräulein entpuppte. Besagte« Fräulein erklärte, sie habe sich nicht sinnlos betrunken, sondern müsse von Jemand ein Betäubungsmittel erhalten haben; in jener Nacht habe sic zwei Krügel Bier uiid vier Viertel Wein ge trunken: „Ich vertrag' auch 12 Viertel und noch mehr, wenn'« sein muß." Da« also in seine Bicrehrlichkcit wieder eingesetzte Fräulein „Paul Elsner" hat nun einem Berichter statter des „N. Wien. Tgbl." Einiges aus ihrem Leben ver traut, was weiterer Beachtung werth erscheint. Ich war — so begann sie — bi« zu meinem 23. Lebensjahre da« Mäd chen, al« welches ich geboren wurde. ES ging mir sehr schlecht. Ich war srühzcitig verwaist und mußte mir, noch beinahe ein Kind, schon mein Brot suchen. Da« ging schwer genug und ich hungerte viel. Ich befaßte mich hauptsächlich mit Boten gängen, die ich für die Leute in« — Versatzamt unternahm. Sie werden vielleicht fragen, warum ich mich nicht al« Dienst bote verdungen habe, da dieser Beruf mir angemessener ge wesen wäre; nun, ich habe auch das versucht, allein ich war zu schwach, meine Arme taugten nicht zum Waschen und Rei- beu. So wurde ich unter Elend und Mühen 23 Jahre alt und von dieser Zeit ab bin ich — ein Mann ... Da ich Män- ncrkleidung anzog, ging e« mir ungleich besser. Aus die Idee dieser Verkleidung gericth ich zunächst durch meine Noch, fer ner weil ich annchmen durfte, daß ich mich al« gute Guitarre spielerin in Männerkleidcrn besser fortzubringen in der Lage sein würde. In dieser Hoffnung habe ich mich auch nicht getäuscht. In meine neue Rolle habe ich mich übrigen« sofort ganz gut hincingefundcn. Mich störte darin gar nicht«. Ich fühlte mich in den Hosen gerade so heimisch wie im Unterrock. Nur kam jetzt etwa« Andere« hinzu, woran ich mich erst gewöh nen mußte, da« Rauchen, Trinken und sonstige Lebensgewohn heiten. Aber auch damit ging e« bald prächtig vonstatten. Wie Sic scheu, rauche ich auch die Pfeife. Sie fragen, ob ich jemals an« Heirathcn gedacht? Oh, niemals! Ist mir im Traum' nicht eingefallen. Ich habe während der letzten dreißig Jahre, seitdem ich in Männerkleidcrn herumgehe, den Anzug nicht einen einzigen Tag, auch keine einzige Stunde abgelegt. Da war ich meiner Maske treuer al« die ver kleidete „Köchin", die zuweilen heimlicherweise Wännerklci- dung anlegte und auf Abenteuer auSzog. Nicht etwa, daß e« mir an Sympathien bei der Damenwelt etwa gefehlt hätte. Im Gegentheil, ich machte bei den Damen sogar zahlreiche Eroberungen. Da, dieser Goldring mit dem dunkelrothen Stein an meinem Finger — er ist ein Geschenk einer Kell nerin. Ich musizirte bei Nacht und verdiente so viel al» ich brauchte. Ein Zufall hat nun mein Gchcimniß an den Tag gebracht. Ich habe betrunken aus der Straße gelegen; da ist aber nicht mit rechten Dingen zugegangen. Ich weiß e«, daß ich Sonnabend Nacht im Ganzen zwei Krügel Bier und vier Viertel Wein getrunken habe; da« macht mich aber noch lange nicht berauscht, denn ich vertrag' auch zwölf Viertel und noch mehr, wenn«' sein muß. Da hat mir Jemand, wie ich gi gegeb rief s Man ich l, wolle, und c jetzt ; legun Fram ewig wog, Bericl Aufgi See j Erfim d'Ales Garn, werde sofort sollen der B d'Ales lagen nach , diesen aber! damit und L das P Görlil Papie Stoff, Form, ein sti umwu bändei bracht hohem Bänd, nachgj bieten, in ih letzter, ung ; Metall, Lokonu Hofe, „Jlluß 3'/, n nungei gcnde 24 Sl Bruni ist um heftige Ende: Witter so giel sonder, ung ist mein ) interes derSw, wald lau« V einen Er gin empfic Briefe: Pflüge Wlla V'r», empfic! Gui verkauf treffen Ein allen : «ruft, scheu 50, 30
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