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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189504254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18950425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18950425
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-04
- Tag 1895-04-25
-
Monat
1895-04
-
Jahr
1895
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MrS. Farr gehorchte und brachte da« einfache Abendessen in diese« Zimmer. Während de« Essen« warf sie Dora häufig drohende, von Haß erfüllte Blicke zu. „Was denken Sie davon?" fragte Warner. „Ich denke," antwortete Dora, „daß Sie und Ihre Ver bündeten gut zusammen passen." Warner erröthete. „Ein solches Benehmen geziemt Ihnen nicht," sprach er in warnendem Ton. Sic sind vollständig hülflo« und in unserer Macht. Ihre Eltern haben Ihne» die schlechteste Behandlung zugeschworen, ja sogar den Hungertod. Ich be- daure Sie von ganzem Herzen. Ich kenne Ihren hohen, stolzen Geist und begreife vollkommen, wie Sie sich empören müssen gegen diesen Zwang und gegen diese Thrannei. Lassen Sie mich derselben ein Ende machen!" Er stand auf und näherte sich ihr. „Lassen Sie mich meinen Antrag auf eine recht mäßige Heirath wiederholen. Werden Sie meine Frau, Dora, und Reichlhuni, Ehre, alle Annehmlichkeiten, welche da« Leben in den höheren Ständen bietet, sind Ihnen gewiß. Wolle» Sie dieses Alle« au« meiner Hand annehmen?" „Sic würden für einen zu theurcn Preis erkauft werden," erwiderte Dora kalt. „Sie haben mich geliebt, Dora," fuhr Warner fort, in dem er sich auf einen Stuhl neben ihr niederließ. „Ist diese Liebe gänzlich erloschen? Kann keine Zärtlichkeit meinerseits dieselbe wieder wach rufen?" „Sie irren sich," erwiderte Dora. „Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich Sic nicht liebte. Ob ich Sie geliebt hätte, wenn Sie bei unserer Begegnung in London ander« gehandelt, vermag ich nicht zu sagen." „Sie konnten nicht erwarten, daß ich mich für die Tochter eine« Fälschers und Trunkenboldes opfern würde." „Bin ich nun etwas Bessere«?" fragte Dora, ihn scharf anschend. „Und doch bieten Sie mir jetzt eine Heirath an!" Warner biß sich aus die Lippen. „Wir wollen nicht streiten," sagte er. „Ich habe Ihnen bestimmte Vorschläge gemacht. Wollen Sic dieselben an nehmen?" „Nein." „Sie ziehen also Grausamkeit und Elend vor? Sie ziehen vor, zu der Heirath gezwungen zu werden?" Dora antwortete nicht. „Sic lieben den jungen Weir?" rief Warner eifersüchtig. Da« MädchTn erröthete, antwortete aber nicht. „Ja, ich sehe c«!" ries Warner ausgebracht. „Bei Gott, er soll Sie nie besitzen! MrS. Farr," fügte er zu dieser ge wendet hinzu," bringen Sic Ihre Tochter hinaus und schließen Sie sie in der Hintern Kammer ein. Ich will dafür sorgen, daß der junge Weir keinen weiteren Versuch macht, da« Mäd chen zu entführen." Nir«. Farr ging auf Dora zu: diese erhob sich und flüchtete an die Wand. Ihre Augen funkelten und ihr Gesicht drückte Muth und Entschlossenheit au«. „Rühren Sie mich nicht an!" rief sie. „Ich gehe nicht!" „Wir wollen sehen, Mylady!" sagte MrS. Farr mit ver bissener Wuth. „Wir sind drei gegen eins, wenn e« Ernst wird. Jack!" „Sie thun besser, nachzugcbcn. Miß Dora," sprach Jack. „Ich mag nicht gern Gewalt gegen Sie anwenden. Warum wollen Sie Mr. Warner nicht heirathen und glücklich sein?" „Halt Deinen Mund, Jack!" schrie Mr«. Farr. „Wenn sie cS bis auf'S Aeußerste ankommen lassen will, laß' sie. Sie soll ihren Starrsinn bereuen. Fasse ihren andern Arm, ich will diesen nehmen." Dora lehnte sich gegen die Wand und sträubte sich; jedoch packten sie ihre angeblichen Eltern so derb, daß sie sich bald überwunden sah. Mit einem lauten Schrei brach sie zusammen und die Farrs schleppten sic fort. In diesem Augenblick wurde die Thür aufgerissen und zwei Männer — Lord Champney und Sir Graham Gallagher —, vor Entsetzen über die sich ihren Blicken darbictende Szene auf der Schwelle stehen bleibend, wurden sichtbar. Felix Warner war der Erste, aus dem das forschende Auge Lord Champney'« haften blieb. „Felix!" rief er erstaunt, „Du hier?" „Champney!" ries Warner, bei dem Anblick seine« Cousins wie vom Schlage getroffen. „Champney! Unmöglich!" Die Farrs, erschreckt durch da« Erscheinen der beiden Männer, entließen Dora, welche einen Blick auf da« ernste, aber dennoch gntmüthige Gesicht de« Lord« richtete und dann mit gefalteten Händen auf ihn zusprang, indem sie rief: „Retten Sic mich! O retten Sie mich!" Sie würde vor Lord Champney niedergesunken sein, hätte dieser sie nicht in seinen Armen ausgefangen. „Sie retten vor wem?" fragte er ernst. „Vor ihnen!" rief Dora, auf die Farr« zeigend. „Vor ihm!" und sie deutete auf Warner. „Bor ihm?" wiederholte dec Lord. „Was hat er Ihnen gethan?" „Er will mich cinspcrrcn lassen, um mich zu einer Heirath mit ihm zu zwingen. Er ist mein bitterster Feind! Er hat diese Leute gegen mich gedungen." „Er ist ihr Verfolger, von welchem ich Ihnen erzählte, Mylord," sagte Sir Graham, die Sache kurz fassend. Im Innern de« Lords begann e« zu tagen. Mit vor Zorn funkelnden Augen betrachtete er seinen Cousin, welcher zerknirscht und fast ohnmächtig vor ihm stand. „Ich sehe jetzt Alle« klar!" sagte Lord Champney. »Die« ist die junge Dame, welche Du in Sussex kennen lerntest, Felix? Die« ist die junge Dame, welche Du heirathen wolltest? Antworte — ich befehle es!" Warner wagte Angesicht« diese» Befehls und der so durch bohrend aus ihm haftenden Augen nicht zu lügen oder die Antwort zu verweigern. Er hauchte ein kaum vernehmbare« Ja hervor. „Du beleidigtest da» Mädchen durch einen infamen An trag, al« Du dasselbe bei den Leuten in London sandest! Als Du aber ihre wirkliche Abkunft entdeckt hattest, wolltest Du sie zu einer Heirath zwingen? Ist c« nicht so? Sprich!" Die Augen und die Haltung de» Schurken waren eine genügende Antwort. „Viper!" rief Lord Champney voll Abscheu und Zorn. „Du hast die Hand gestochen, welche Dich pflegte! Ich hielt Dich für gut und aufrichtig, aber Du bist hinterlistig und falsch, wie die ganze Welt!" Er wandte sich von dem niedcrgeschmettcrtcn Schurken zu dem Mädchen an seiner Seite. Er faßte dasselbe sanft an beiden Schultern und hielt e» von sich, so weit seine Arme reichten und betrachtete e« forschend. Al» er in dar liebliche kindliche Antlitz blickte, schwand die Strenge von seinem Gesicht, da» Feuer de« Zorne« in seinen Augen wich einem milden Glanz und seine Lippen umspielte ein zärtliches Lächeln. Der Vater hatte sein Kind erkannt! Aber noch unterdrückte er seine aufsteigenden Gefühle. Er streifte den Aermel ihre» Kleides zurück und sah das ihm unvergeßlich gebliebene Zeichen — das kleine rothe Kreuz; und als er diese« sah, schwand der letzte Zweifel, wenn ein solcher noch bestanden hatte. Mit Ungestüm zog er da« verwunderte Mädchen an seine Brust, küßte es und seine Thränen sielen auf die leicht gerötheten Wangen desselben. „Mein Kind! Mein Kind!" flüsterte er. „Du bist meine Tochter, meine Keine Barbara, welche ich als todt beweint habe. Der Himmel hat endlich Mitleid mit mir gehabt! Ein Lichtstrahl ist in mein trübe«, einsame« Leben gedrungen." Dora'S Herz schlug heftig. „Ich bin also nicht die Tochter der FarrS?" rief sie. „Bin ich wirklich Ihre Tochter?" „Ja, mein Liebling, ja. Du bist wirklich mein!" erwiderte der Lord freudetrunken. „Du warst Mr«. Farr zur Pflege übergeben und sie hat Dich mir geraubt." „Und Sie sind Lord Champney, Mr. Warner'S Ver wandter?" fragte das Mädchen. „Ja," antwortete Sir Graham anstatt de« Angeredeten. „Er ist Lord Champney. Ich erkannte Sie gestern Abend an Ihrem GeburtSmaal al« die vermeintliche todte Erbin. Ich ging heute zu Lord Champney, erzählte ihm die Neuig keit und brachte ihn mit hierher. Ihr Schicksal hat sich seit gestern Abend gewendet, meine kleine Lady Barbara! Sie sind nun nicht mehr heimath- und freundlos, sondern die Trägerin eine« alten, ehrenwerthen Namens und eine reiche Erb'"-" (Fortsetzung folgt.. Vermischte Nachrichten. — Wittenberg. Ein Vandalismus ohne Gleichen ist in einer der letzten 'Nächte aus dem der Stadt zunächst liegen den Gottesacker verübt worden. Aus dein der Straße abge wendeten, nach der Elbe zu liegenden Thcile sind gegen 30 Denkmäler der verschiedensten Art umgcworfcn und meist zertrümmert worden. Kopfsteine von Kindergräbcrn, wie von großen Gräbern sind reihenweise umgeworscn worden; drei Centner schwere Marmorwürfcl, Sandstein- und Marmorkreuze sind umgestürzt und zerbrochen. Die Thäter haben sich nicht mit der theilweiscn oder gänzlichen Zerstörung der Denkmäler begnügt, sondern haben auch die Trümmer, darunter Stücke im Gewichte von mehreren Centnern, auf die Wege geschleppt. Von der Bande, die an dem ZcrstörungSwerk die ganze 'Nacht gearbeitet haben muß, fehlt jede Spur. — An der ostpreußischen Küste sind die Ergebnisse der Fischerei in den letzten Jahren immer ungünstiger gewor den. Den Grund hiervon sehen die Fischer in dem lleber- handnehmen der Seehunde und Robben, die die an den Angeln oder in Netzen gefangenen Lachse bi« auf die Köpfe abfresscn. Nachdem in den letzten Wochen Robben verschiedener Art gefangen worden sind, gelang vor einigen Tagen bei Memel der Fang zweier recht großer Seclöwcn, die sich um einen Lach« gestritten und in der Hitze des Streite» diesen bis unter Land verfolgt hatten. Die Fischer zogen, sobald sie dieses seltene Schauspiel gewahrten, schnell um die beiden kühnen Fischräuber ein starkes Netz und brachten sie ans Land. Die Länge der Thiere beträgt etwa zweieinhalb Meter. — Zur Warnung. Die Ehefrau des Materialwaaren- händler» Schreib in Neu-Weißensec stand schon lange in dem Ruf, daß sie „knapp" wiege und „die Finger mit der Waarc auf die Wiegeschale" lege. Die Frau wurde in einem Falle angezeigt und das Schöffengericht am Berliner Landgericht II verurtheilte sie wegen Betrugs zu sechs Wochen Gefängniß. Der Staatsanwalt hatte 3 Monate beantragt. Ein warnen des Exempcl für betrügerische Kauf- und Handelsleute. — Opfer de« Meeres. Man schreibt au« Madrid: Der Untergang der „Reina Rezente" erinnert an andere Katastrophen dieser Art, welche Spanien, einst die größte Seemacht der Welt, erlitte» hat. Es kann geschichtlich nach gewiesen werden, daß unser Land seit Anfang de« 16. Jahr hundert« nicht weniger als sechshundert Kriegsschiffe insolge von Schiffbruch verloren hat. Von der 1518 gegen Algier ausgesandten, vom Admiral Don Hugo de Moncada befehlig ten Flotte kamen im Sturme 30 Schiffe mit 4000 Mann um. 1541 gingen von der von Karl V. ebenfalls gegen Algier ausgerüsteten Flotte 140 Schiffe auf den Grund, wo bei 8000 Mann ertranken. 1562 schickte Spanien eine Flotte zur Befreiung von Oran, unter dem Oberbefehl des General« Mendoza; hiervon sanken 20 Schiffe, 4000 Mann, darunter der genannte General, kamen um« Leben. Ein Jahr später, also 1563, zerstörte ein heftiger Sturm 15 Schiffe im Meerbusen von Cadix. 1588 erfolgte der weltberühmte Unter gang der unbesiegbaren Armada, wobei von 130 Schiffen 81 mit >4,000 Mann in den Fluchen begraben wurden. 1590 verschlang da« Meer, von der vom Admiral Don Antonio Navarro befehligten Flotte 14 Schiffe bei San Juan de Ulua (Mexiko). Viele Tausende von See- und Kriegsleuten ver loren da« Leben bei dem schrecklichen Schiffbruch, den die 80 Schiffe starke von Martin de Padilla befehligte Flotte 1596 an der galizischen Küste erlitt; von dieser stattlichen Flotte konnten nur 39 Schiffe sich retten. Hcrvorzuheben sind weiter: der Untergang von 10 Schiffen in den Gewässern von Korsika; diese Schiffe gehörten zu der vom Marquis de Santa Cruz befehligten Flotte; der Untergang von 5 zu der vom General Jos« Pizarro 1741 gegen die Engländer be fehligten Flotte gehörenden Schiffe. In den letzten 125 Jahren, wo der 'Nachweis weniger Schwierigkeiten bietet, verzeichnet man den Untergang von 12 DampfkriegSschiffen, 21 Scgel- kriegsschissen mit 1570 Gcschützstücken, 23 Fregatten mit 800 Kanonen und über 100 Kanonenboote, Brigg«, Galeoten usw., geschweige unzähliger Menschenleben. So wurde die See macht Spanien« gebrochen, mehr durch die Feindschaft der Elemente, al« infolge von Niederlagen im Krieg. - — Eine Ricsenbrücke. Gegenwärtig werden in New-Jork die Vorbereitungen zum Baue einer Brücke getroffen, welche den Hudsonsluß (North-River) mit einem ein zigen Bogen von 3100 Fuß (940 Meter) Überspannen und nach ihrer Vollendung da« kühnste und bedeutendste Brücken bauwerk der Welt sein wird. Da« Bedürfniß zu einer solchen Brücke, deren Kosten aus 21 Millionen Dollar veranschlagt sind, ist au» dem gewaltigen Verkehre hervorgegangen, der zwischen New-Jork und 'New-Jersey statisindct und jetzt durch Ueberfuhrboote bewerkstelligt wird, die schon jetzt gegen 90 Millionen Passagiere im Jahre befördern. Um diesen Verkehr über die Brücke zu führen, soll diese vorläufig acht, später vierzehn Eisenbahngclcise erhallen. Die große Spannweite, welche da« Elf- bi« Zwölffache der OeffnungSwciten der Donaustrombrücke» bei Wien, da« doppelte von jener der East-Riverbrücke zwischen New-Jork und Brooklyn beträgt und auch die in der Forth-Brücke erreichte, bisher größte Spannweite von 520 Metern weit übertrifft, ist hauptsächlich durch die Rücksichtnahme auf die wichtigen und einflußreichen SchifffahrtSinteressen nothwendig geworden. Nach dem zur Ausführung bestimmten Projekte ist die Brücke als eine ver steifte Kabelhängebrücke geplant und sind im Ganzen vier Kabel vorhanden, jede« au« je 16,900 bi« 18,400 Stahfl drähten von 6'/, Millimetern Stärke bestehend. An die Hauptöfsnung schließen sich 563 Meter weite Seitcnöffnungen, so daß die Brücke zwischen den Verankerungen eine Gcsammt- länge von rund 2'/, Kilometern erhält. Die Thürme, welche die Haupt- und Scitenöffnungen trennen, werden au« Stahl sein und >80 Meter über den Wasserspiegel cmporragcn, also weit höher sein, al« die Münchener Frauenthürmc; sie stehen auf mächtigen gemauerten Pfeilern, die bis 85 Meter Tiefe unter dem Hochwasser auf Felsen fundirt werden müssen. Das Gesammtgewicht der Brücke wird rund 132 Millionen Kilogramm Stahl und Eisen betragen. Das Projekt stammt von einem Oesterreicher, Ingenieur Gustav Lindenthal, der auch als Chef-Ingenieur der 'North-River-Brücken-Äesellschaft den Bau durchzuführcn haben wird. — Aus einem Briese de« Studiosus Bummel an seinen Onkel. Lieber Onkel: Denk Dir einmal, wer mich gestern nach Dir fragte? Mein alter Geldbriefträger, der Deine Schrift ganz genau kennt und um Deine Gesundheit be sorgt ist, weil er mir seit einiger Zeit keinen Brief mehr von Dir gebracht hat. Er ersuchte mich dringend, Dir seine besten Wünsche zu übermitteln, und kann ich nicht umhin, dieser Bitte des alten Mannes gerecht zu werden. Mach' ihm doch die Freude und laß' recht bald wieder was von Dir hören! Mit tausenden Grüßen Dein Dich liebender Neffe Bummel. — Allerdings. Fürst Bismarck pflegt sich alle Abende auf Anrathen SckwenningerS vermittelst einer im Schlafzimmer stehen den Waage znwicgen. Schwenningcr hat aber seinen Patienten ausdrücklich verboten, zu sprechen, so lange er auf der Waage stehe, weil seine Worte zu schwer wiegend seien. — Trost. Piccolo (weinend zum Hotelier): „Herr Prinzipal, der Oberkellner ha» mir eine Ohrfeige gegeben!" — Prinzipal: „Schau', daß Du auch bald Oberkellner wirst, dann kannst Du dem Piccolo eine geben!" — Neues Wort. Vater: „Nun, was haben Sie an meiner Tochter auSzusetzen? Hübsch, jung, fein gebildet, zwan zig Mille Mitgift ..." — Freier: „Das ist c« gerade — sie ist mir noch nicht mitgiftig genug!" — Aus dem Gerichtssaal. „Haben Sie schon mal mit den Gerichten zu thun gehabt?" — Zeugin (verschämt): „Jawohl! Ich war mal mit einem Aktuar verlobt!" M ü a ß i g. Hansjörg ka" net müaßig sein! Trinkt er net, so schenkt er ein. Ißt er net, so schöpft er 'raus; — Aber is das Essa aus, Muaß er uf d'r Stell' ins Bett — — Müaßig sei dös ka' er net! Billig und schlecht sind die bekannten Worte, welche auf unsere heutigen Verhältnisse recht oft angewandt werden können und ganz be sonders auf dem Gebiete der nothwcndigstcn Bedarfsartikel hat man in unserer Zeit leider zu oft Gelegenheit, die Wahrheit dieses Ausspruches beobachten zu müssen. Der weit größere Theil des Publikums will billig und immer wieder billiger kaufen, ohne zu bedenken, daß mit diesen. Verlangen auch die Qualität der Maaren gerin.-er werden muß und oft schon hat man die Wahrnehmung gemacht, daß für solche minderwerthige Artikel auch der billige Preis noch viel" zu hoch ist. Es hat unbedingt seine Berechtigung, bei den heutigen bewegten Zeitverhältnissen in jeder Beziehung sparsam zu wirtschaften, aber nicht in der Billigkeit des Einkaufes liegt der erhoffte Vortheil, im Gegentheil, man hat stets beobachtet, daß alle solche Maaren, die durch unglaubliche Billigkeit in's Auge fallen, sehr schnell vom Markt verschwinden, während gute und reelle Artikel immer wieder vom Publikum verlangt werden und dadurch die verdiente Anerkennung finden. So ging auch die Firma chüntyer k Haußner in Ctjemnih von dem Prinzip aus, eine Haus seife von höchster Ergiebigkeit, sowie Reinheit zu fabriziren und die be- deutenden Erfolge, die genannte Firma mit ihrer Lkfenvein-Seife, Schutzmarke „Elefant," überall erzielt, ist jedenfalls ein neuer Beweis dafür, daß nur das Bette die größten Vortheile bietet. Welche hervor ragende Stellung übrigens die „Elfenbein-Seife" unter den Haushalt seifen einnimmt, kann man aus den vielen Nachahmungen schließen, die überall auftauchen. Ein großer Theil dieser Nachahmungen ist von ganz minderwerthiger Qualität und damit das Publikum beim Einkauf nicht mit solchen Nachahmungen bedient wird, ist es sehr zu empfehlen, auf die Schutzmarke „Elefant" zu achten, welche jedes Stückchen trägt und ausdrücklich die echte ElfcnSein-Leife von Günther L Haußuer in Chemnitz. MittHeilungen des Königs. Standesamts Eibenstock vom 17. bis mrt 23. April 1895. Aufgebote a. hiesige: 22) Der Handarbeiter Ernst Gustav Unger hier mit der Stickerin Emilie Wilhelmine Ullmann hier. 24) Der Zim- Caroline verw. Hutschenreuter geb. Röhlig hier. 5. auswärtige: 21) Der Oeconom Alfred Bruno Kresse in Alten burg i. S.-A. mit Clara Minna Hergert in Wolfsgrün. 23) Der Post assistent Carl Georg Moltzen in Lengenfeld i. V. mit Johanna Meta Leistner hier. Eheschließungen: Vnest. Geburtsfälle: 97) Dorothea, T. deS Forstrentamtmanns Richard Oskar Gerlach hier. 98) Avele, T. des Waldarbeiters und Restaurateurs Ernst Adolf Jugelt hier. 99- Carl Richard, S. deS Hausmanns Carl August Siegel hier. 101) Johanna Martha, T. des Maschienenstickers Friedrich Moritz Hagert hier. 102) Elsa Meta, T. des Maschinenstickers Gustav Immanuel Müller hier. 103) Martha Johanne, T. des Hand arbeiters Gustav LouiS Viehweg hier. 104 Rudolph Wilhelm, S. des Handarbeiters Friedrich Erdmann Gläß hier. Hierüber: Nr. 100) I unehrl. Geburt. Sterbefälle: 75) Fritz Bernhard, S. des Maschinenstickers Friedrich Bernhard Sändler hier, 1 I. 1 M. 13 T. 76) Frieda, außerehel. T. der Stickerin Friederike Wilhelmine Tittes hier, 2 M. 25 T. 77) Der Vordrucker Gustav Adolf Ungethüm hier, ein Ehemann, 55 I. 4 M 2 T. 78) Die Klempnermeistersehefrau Selina Liddy Rockstroh geb. Liebhold hier, 52 I. 10 M. 29 T. 79) Die Waldarbeiterswittwe Johanne Char lotte Süß verw. gew. Seidel und Seltmann ged. Viehweg hier, 80 I. 2 M. 27 T. 80) Clara Helene, T. des Kutschers Emil Gustav Meichßner hier, 1 I. 9 M. 11 T. 81) Die Walzmeistersehefrau Friederike Pauline Wagner geb. Schlegel hier, 41 1.3 M. 28 T. 82) Anna Emilie, außerehel. T. der Stickerin Wilhelmine Sophie Jugelt hier, 19 Std. 83) Albert, S. des Schumachers Franz Johann Witscher hier, 5 M. 14 T.
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