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Arr Kiü-r sämmtliches Holz au» derstädttschm Wtüdrmg ««entgeltlich abgegeben werden solle. ch^ Bei der letzten Ziehuttg de» in Nürn- berg hak die Glücksgöttin ein solche» Füllhorn ansehn licher Gewinne ausgeschüttet, daß die Regtrrung eine * Einbuße von fast einer halben Million Gulden erlei det. Wahrscheinlich ist der Nachthcil für das Volk, dessen Spielrvuth neue Nahrung erhält, noch viel größer und verderblicher. — In Folge der am 5. Januar verspürten Erder schütterung, die sich in Interlaken am 6. Jan. wieder holte, haben sich vom Abendberg mehrere Fels massen adgelöst, die dann dem Schloß Weißenau gegenüber bi» dicht an die Fahrstraße zwischen Interlaken und DÜrtigen herabrollten. Gleiches ereignete sich auf der Straße nach Lauierbrunncn, wo ein ungeheurer FelSblock zur Stunde noch den Durchpaß beinahe un möglich macht. Der Erdstoß vom 1. Februar halte keine sichtbaren Folgen. In Solothurn wurde der selbe so stark verspürt, daß der Thurm aufdem Markte zu schwanken schien und seine Glocken anschlugen. — Eine eigenthümliche Erscheinung in dem seit Jahren wüthenden JnsurrectionSkriege in China ist die Bctheiligung des weiblichen Geschlecht» an dem Kampfe. Wie der „Friend of China" melde«, steht in der Provinz Kuangsi den Rebellen eine Amazonen schaar von 2000 Köpfen helfend und mordend zur Seite. — DaS Hospiz auf dem St. Gotthard unter stützte vom 30. September 1854 bis dahin 1855 nicht weniger als 10,022 Reisende. Die Lebensmittel werden je nach der Lage der Reisenden unentgeltlich oder gegen billige Entschädigung verabreicht. — Der 39. Planet zwischen Mars und Jupiter ist am 8. Februar von Hrn. Chacornac der erst kürzlich den „Leda" genannten Planedoiten auffand, entdeckt worden. — Die Bestrebungen, welche sich jetzt in der evangelischen Geistlichkeit in Deutschland vielfach kundgeben, scheinen auch in der ruff. Ostsee-Provinz Wiederklang zu finden. So wurde in der letzten kur ländischen Synode die Frage erörtert, ob nicht die SchcidungSgründe vermindert werden sollten, und ob man nicht den Kkrchengenoffen, welche fünf Jahre lang nicht zur Beichte gewesen, das kirchliche Begräb- niß versagen solle Hinsichtlich deS letzteren PuncteS wurde jedoch resolvirt und beschlossen, „eine solche Festsetzung sei willkürlich und setze eine sehr geordnete Kirchenzuckt voraus, die aber mit dem Lebenden und nicht mit den Tobten anzufangen habe." — Neues Heilverfahren bei hartnäk- kigen Katarrhen. Die von Gieseler vorge schlagenen Salmiakdämpfe bewähren sich immer mehr. Das Verfahren ist einfach: Man giebt 2—3 Eßlöffel voll subl. Salmiak in «inen kleinen hessischen Tiegel über einer Weingeistlampe in einem kleinen Zimmer und lasse die aufsteigenben Dämpfe und Nebel, welche das ganze Zimmer alS- Vall» erfüllen, täglich 1—3 mal, jedesmal Z—1 Stunde lang einathme». Diese Procedur wurde «ach dem Zeugnisse de« Professor Wintrich sowohl tm Erlanger Un verfitätS- als Augsburger Local- krankenhause rrfo greich und heilsam befunden. B kschofSwerH a, 25. Febr. Don hierin Frem den deS Gesanges und einigen jungen Damen unserer Stadt unterstützt, gab Hr. Lehrer Zeller am gestrige« Tage im Saale de« hiesigen Schießhause« abermals «in Coneert. Mit einer vierhändigen Ouvertüre von Kücken, wnrde dasselbe begonnen Und hierauf mehrere Gesang stücke dem zahlreichen Auhörerkreise vorgeführt. Unter denselben erfreute sich die Ballade von Püttlingen, da« Terzett von Mozart und «in Lied von Kücken de« all gemeinen Beifall«, sowie auch die Chöre zu den beiden Opersätze« au« Martha von Flotow präci« und sicher zur Ausführung gelangen. Zn einem Rondo auf dem Piano von Czerny hörte man ebenfalls ein reines, aus drucksvolle« und gewandte« Spiel, sowie überhaupt die ganze musikalische Abendunterhaltung unS nur einen angenehmen Genuß gewährte. Unerwähnt darf dabei jevoch nicht bleibe», daß auch diesmal die Begleitung, auf einem Pianoforte, aus der Fabrik des Hrn. Holtsch allhier geschah. Derselbe hatte hierzu einen ganz neuen Concertsiügel überlassen, der, abgesehen von seinem präch tigen Aeußeren, sich vorzüglich wieder durch einen lieb lichen, reinen und so vollen Ton, in welchem jedoch auch ein so richtige« Tonverhältniß ick Betreff seiner Stärke zu einander, getroffen worden ist, auSzeichnete, daß wir nicht unterlassen können unsere Freude darüber auszudrücken und Hrn. Holtsch Jedem anzuempfehlen, der sich ein, in jeder Hinsicht gute« Instrument, zueignen will. Beschlüsse der Stadtverordneten. Sitzung vom LS. Februar L8LS. Das Collegium genehmigte die Beschlüsse deS StadtrathrS, nach welchen: Der Herr Fabrikbesitzer Bader als Erwerber deS bisherigen Trockenhauses der Tuchmacherinnung gegen eine Entschädigung von 20 Thlrn. die Erlaubniß erhält, da« TrockenhauS nach Anleitung eines eingereichten RiffeS mit Anlegung ei ner Thüre nach der Prommenade umzubauen und einen Weg anzulegen, um solchen nach dieser Hinterthüre be nutzen zu dürfen; ferner die pachtweise Ueberlaffung eines Platzes zu einer Seilerbahn an Herrn Seilermeister Zuckerriedel auf der GraSparcelle unterhalb der Kastanien am Gold bacher Teiche für ein jährliches Pachtquantum von — fünfzehn Neugr. — endlich die Vermiethung der bisher vom Herrn GenSd'arm Hein im Spritzenhanse innegehabten Localitäten an Herrn Uhrmacher Stange zum jährlichen MiethzinS von 15 Thlrn. — bei Benutzung der Unterstütze, früheren Wachtstube, aber 20 Thlr. — DaS Aufnahmegesuch deS Schuhmachergesellen Gottlieb Samuel Kaliski au« Krotoschyn fand ausreichend Un terstützung. Dem eingebrachten Antrag: Der Stadtrath möge zur Errichtung einer Sonntags- oder Fortbildungsschule die geeigneten Schritt« thun rc. — wurde beigetreten. Der Vorstand.