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rief Lord Champncy entrüstet. »Sie wie« den Burschen doch zurück!" ' „Ja; aber diese ihre Eltern begünstigten den erbärmlichen Freier und da« Mädchen floh von ihnen. Sic ergriffen sie wieder und brachten sie nach Chiswick, in ein Hau« neben meinem Garten, ivo sic cingesperrt wurde. Gestern Abend kam ihr Verfolger zu ihr und bedrohte sie Als er sie wieder verlassen hatte, entfloh sie durch'« Fenster und kam in meinen Garten, da« ganze nichtswürdige Gesindel hinter ihr her. Bor meinem Hause fiel sie in Ohnmacht und ich nahm sic herein. (Fortsetzung folg«.) Vermischte Nachrichten. — Auf recht merkwürdige Weise kam ein Fleischer in Leipzig wieder zn seinem verlorenen Trauring. Ein Schlosser in der Locomotiven-Reparatur Werkstatt de« Bayer ischen Bahnhofes verzehrte vergnügt ein Stückchen Wurst, da« er für baare 10 Pfennige in der Cantinc erworben, al« er plötzlich auf einen harten Gegenstand biß. Bei näherer Untersuchung stellte sich derselbe al« ein Trauring heraus, al« dessen Besitzer der rührige Wurstverfertiger erniittclt wurde. — Eine sonderbare Krankheit. In Wien stellte Hofrath Prof. Or. Neumann in der Vollversammlung der Gesellschaft der Aerzte die dreijährige Tochter eines in Maria- EnzcrSdorf bei Brunn am Gebirge wohnhaften Ziergärtners vor, deren Erkrankung al« ein Unikum erscheint. An ver schiedenen Körperthcilen dcS Kinde« hatten sich vor etwa vier Monaten röthliche, schlangenförmig gewundene Streifen an der Hautfläche zu bilden begonnen, die seither große Dimen sionen annahmcn. Da« Kind wurde dieser Tage in die Am bulanz de« Hosrath« Neumann gebracht. Der Gelehrte führte aus, daß es sich hier um einen in der Litteratur in dieser Form ohne Beispiel dastehenden Fall handeln dürfte. Eine Spezies der Kleinschmcttcrlingc, und zwar im Metamorphosen zustande einer Minirlarve, sei die Ursache der Minirgängc unter der Haut des Kindes. Aus dem auf den Körper des Kindes gelangten klebrigen Ei sei die Larve hervorgekrochen und sei unter der Haut stetig weitergeschrittcn. Da« Kind, das bisher blühend gesund ist, wird nun täglich zur Ambulanz kommen und vom Assistenten I)r. Rille beobachtet werden, um durch das Fortschritten der Larve deren Standort zu be stimmen und sic sodann aus dem Körper zu entfernen. — Olympische Spiele. Das nächste Jahr wird die olympischen Spiele, die großen, alle vier Jahre wieder kehrenden Fcstkampfspiclc der alten Griechen, nach denen das Alterthum eine besondere Zeitrechnung, von Olympiade zu Olympiade, schuf, neu erstehen sehen, nachdem zweieinhalb Jahrtausende zwischen der Zeit der höchsten Blüthc jener Spiele und der Gegenwart verflossen sind. Der Baron Pierre de Coubertin in Paris, eine Autorität des Ringsport«, früher Generalsekretär de« Verbandes de« französischen Athlctcnklubs, will sie wieder in'« Leben rufen. Freilich sollen sie nicht mehr in Olympia stattfinden, sondern überall, jedesmal wo ander«, denn die Sache soll im weitesten Sinne „international" werden; natürlich nach Möglichkeit in Großstädten. Wie im Alterthum wird die Wiederkehr der Spiele eine vierjährige sein. Nur das erste Mal sollen sie auf klassischem Boden abgehalten werden: in Athen. Dann, also erst wieder l900, in Paris, somit gerade zur Zeit, wenn dort die große Jahr hunderts-Weltausstellung stattsindeu wird. Wiederum vier Jahre später, 1904, sollen sie dann in den Vereinigten Staaten stattfindcn. Baron Coubertin hat ein vorläufiges Komitee zusammengebracht, dem als Ehrenmitglieder die Könige von Belgien und Griechenland, der Prinz von Wales und der Großfürst Wladimir von Rußland bcigetrctcn sind. Die Prä sidentschaft geht alle vier Jahre aus das Land über, in dem die Spiele abgehalten werden sollen. Für die von 1896 ist cs also ein Grieche. Vertreten sind in dem Komitee die Länder: Griechenland, Frankreich, England, Rußland, Böhmen, Ungarn, Italien, Belgien, Schweden, die Bereinigten Staaten, Uruguay, Neu-Seeland. — Hierzu schreibt man aus Athen vom 18. März: An die Spitze des Organisation« Komitee« für die olympischen Spiele, welche im Frühjahr 1896 hier wieder abgchalten werden sollen, ist der griechische Kronprinz Konstantin getreten. Da« Komitee hat vor Kurzem an da« In- und Ausland einen Ausruf behufs Sammlung der für da« Unternehmen nöthigen Fonds gerichtet. Auch die Regierung leiht dem Unternehmen ihre weitgehendste Unterstützung und wird alle Lorkehrungcn für die bequeme Unterbringung der zu erwartenden großen Anzahl von Gästen in der Hauptstadt trefsen. Einen ausgezeichneten Eindruck hat es hier hervor gerufen, daß der Präsident der französischen Republik, Herr Faure, da« Ehrenpräsidium des französischen Komitee« über nommen hat. Gleichzeitig mit den olympischen Spielen wird auch die Feier des fünfzigjährigen Bestandes der. hiesigen französischen Schule (gegründet im Jahre 1846) statlsindcn. — Ein Brief in Bibclstellen. Ein Geistlicher schrieb an seinen Amtsbruder, dem er seinen bevorstehenden Besuch ankündigte, einen Bries, dessen ganzer Inhalt also lautete: „Teurer Freund! 3. Joh. 9, 13, 14. Mit herz lichem Gruß Dein re." — Der Adressat schlug im Neuen Testamente den 3. Brief des Johannes auf, wo Kap. 9, Vers 13 u. >4 Folgendes geschrieben stehl: „Geliebter, ich wünsche, daß cs Dir in allen Stücken wohl gehe und Du gesund seiest. Ich hätte Dir vieles zu schreiben, aber ich mag es nicht mit Tinte und Feder thun. Ich Hesse Dich aber bald zu sehen, dann wollen wir von Mund zu Mund reden." — Die Perücke Bismarcks. So berühmt die drei Haare de« Altreichskanzlers geworden sind, so wenig bekannt ist die Thatsache. daß Bismarck in der Zeit, al« er noch Ge sandter in Petersburg war, seine frühzeitige Kahlköpfigkeit einst durch eine Perücke zu verdecken versucht hat. Er selbst erzählt hierüber ehedem, gelegentlich eines großen Diners, Folgendes: „Es war zu der Zeit, da ich in Petersburg lebte, wo ich beschloß, eine Perücke zu tragen. Andre halten es mir zuvor gethan, und außerdem hatte ich eine Entschuldig ung, nämlich die Kälte. So ließ ich mir eine solche anferti gen. Zu jener Zeit geschah cs, daß der Prinz-Regent von Preußen (unser späterer Kaiser Wilhelm I.) nach Rußland kam, und baß der Zar Alexander 11., der da wußte, wie sehr sein Oheim die militärischen Schauspiele liebte, diesem zu Ehren eine große Revue anordncte, die in Moskau stattfinden sollte. Bei dieser Gelegenheit mußte ich in Militäruniform zu Pferde steigen. Da der Helm nun aber nicht mehr gegen die Hitze als gegen die Kälte schützt, so beschloß ich, meine Perücke auszusetzen. So galoppirten wir im Gefolge der Souveräne, als plötzlich ein hinter mir reitender General zu mir mit spöttelnder Miene sagte: „Sich'da. Sie tragen also eine Perücke?" „Ja — sieht man sie denn?" gab ich zurück. „Zum Teufel — ich glaube es — sic sitzt nämlich vollkom- mcn schicf." Und cr hatte Recht — sie wollte gerade hin unterfallen. — Einige Schritte von uns entfernt erwartete mich mein Wagen. Ich verlasse den Gcneralstab, der Gene ral folgt mir, und wir geben unseren Pferden die Sporen. Bei meinem Wagen angelangt, bringe ich mein Pferd zum Stehen und in Gegenwart des Kaisers, der Prinzen, de« Gcneralstabes und der ganzen Armee reiße ich die Perücke vom Kopfe herunter und werfe sie in die Kalesche hine.in." — Von dieser Zeit an aber hat der Alt-Reichskanzler für immer aus einen falschen Kopfputz Verzicht geleistet und sich allein mit den echten historischen drei Haaren begnügt. — Gesichert. „Sie, ich glaube, der Mensch, mit dem Ihre Tochter jetzt verkehrt, hat keine reellen Absichten!" — „Na, cr hat noch seinen Regenschirm bei un« stehen; wenn er meine Tochter nicht heirathet, kriegt er den einfach nicht wieder!" — Abgelehnt. „.. Du liebst mich nimmer, August, denn sogar wenn ich weine, fragst Du mich nicht einmal mehr warum!" „Ja weißt Du, liebe Amalie, diese Frage kommt mich immer zu theuer!" Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 7. bis 13. April I88S. Geboren: 107) Dem Bürstenfabrikarbeiter Franz Albin Schädlich hier 1 T. 108) Dem ans. Bürstcnsabrikarbeiter Franz Arthur Reinhard hier l T. ION) Dem Bürstenfabrikarbeiter Friedrich August Männel hier I S. NO) Der unverehel. Bürsteneinzieherin Lina Minna Frölich hier IS. III) D-m Bürstenfabrikarbeiter Karl Männel hier I T. Aufgeboten: Vnent. Eheschließungen: II) Der Bürstenhölzerbohrer Max Schlesiger in Reuheide mit der'Tambourireri» Anna Marie Gropp hier. IS) Der Schlosser Franz Panl Unger in Cainsdorf mit dec WirthschastSgehilfin Augnste Marie Lenk hier. Gestorben: iiS) DeS BiirstensabrikarbeiterS Gustav Eduard Lenk in Neuheide S-, Fritz, 8 M. 70) Des Schlossers Ernst Alwin Schott hier T., Elise Helene, 7 M. 71) Des ans. Maurers Friedrich Otto Lenk hier S., Vi-tor Otto, I I. Mittheikungen des Königs. Standesamts Eibenstock vom 10. bis mit Iü. April 1895. Aufgebote: a) diesige: l9) Der Maschinensticker Carl Ernst Schmidt hier mit der Maschmengehilfin Marie Magdalena Hertling hier. 20) Der Kaufmann Richard Peftel hier mit Selma Pauline Holzel hier. b) auswärtige: Vuout. Eheschließungen: 10) Der Maschinensticker Ernst Richard Schön felder hier mit der Aufpasserin Selma Minna Tittes hier. 11) Der Maurer Carl Hermann Schmidt in Unterstützengrün mit der Aufpasserin Anna Schönfclder hier. 12) Der Musterzeichner Carl Bernhard Schäd lich in Plauen i. V. mit Agnes Emilie Jochimsen hier. GeburtSfälle. 89) Curt Alfred, S. des Mafchinenstickers Heinrich Fürchtegott Goldhahn hier. 91» Gertrud Helene, T. des Kaufmanns Richard Emil Schubart hier. 9?) Ella Ida, T. des Hausmanns Her mann Moritz Unger hier. 93) Clara Martha, T. des Maschinenstickers Gustav Emil Stemmler hier. 94» Alice Charlotte Erna, T. des Bahn hofsrestaurateurs .Hermann Gustav Gottwald hier. 95) Erich Gottfried, S. des Bretfchneiders Bernhard Emil Preiß hier. 96) Aurelie Olga, T. des Straßenwärters Friedrich Richard Queck hier. Hierüber: Rr. 90) 1 unehel. Geburt. Lterbcfälle: 70) Max Ernst, S. des Restaurateurs Ernst Friedrich Roßner, z. Zt. in Waldheim, 8 M. 28 T. 71) Erwin Hilmar, S. des Maschinenstickers Gustav LouiS Strobelt hier, 3M. 17 T. 72) Johanna Adaliene, außerehel. T. des Dienstmädchens Rosa Junghänel hier, 4 M. 3 T. 73) Doris Elise, T. des Maschinenstickers Gustav Oswald Bauer hier, 8 M. 7 T. 74) Die Wirthschaftsgehilfin Auguste Selma Riedel in Hundshübel, ledigen Standes, 17 I. 9 M 16 T. Sparkasse odavHAeorAevsIaät verzinst Einlagen mit Meine seit ca. 20 Jahren in Zeulenroda bestehende Lampen- und Hkasmann- sactur legte ich in mein Grundstück in Manen i. M, Bahnhof- und Wetttnstr.-Ecke. Außer den bisher geführten Artikeln: Lampen aller Art, Enkinder, Schirme, Kohl- und Meßglas. Bier- und Selterflaschen mit Patent - Verschluß, Wein flaschen ec., empfehle ich die neue 140 Noriualkcrzcn-Klanzlicht-Pctroleumlainpe als den besten, selbst electr. Licht übertreffenden Beleuchtungskörper. Zeichnungen und Preise gratis und franco. Hochachtungsvoll Manen i. D., am 10. Januar 1895. HM, H^ Ü I « I". UilHII IlillI im säeliL. LröAMrKö, LtLtivH 'M'olKsHLtöik. 8ili8<>ui)6S.: 6. Nm. 23'/./' I>. cv. tjuoll« xu Ibulc- u. Trinklcursn bei (Hebt, iibenmntisnnm, Xervenleickeu N8»-., bei Llugen-, Darm-, blisren- u. 81n8knbianlc- beiten. 200 eint: uiui elsA. Ammer; neue, ß)r»88e -öackeeiiiriolituux null elebtr. Lüder. Lerrlieber, ruinier lumcknntdiitbnlt in rein- 8tsr, rvrckcki^or 6ebii ß)8lttt't bei 458 m Jleere8- kübe. 6ute Verpflegung. LIinera>W388er-Ver- 8nuckt. Lro8pevte unentgeltlieb ckureb Ilrn. Tr. insä Kay ssn. null zur. in ^Vollcensteiu 8ovvie ckureb ckie LnäsvsrvrnItuiiA v. ^Vnrinbnck bei Vttlken8k.ein. Hals u. Brustleiden. Durch die Anwendung des rheinischen Trauben - Kruft - Honigs*) von W. H. Zickenheimer in Mainz bin ich von einem bösartigen Hals- und Brustleiden in überraschender Weise befreit worden und sehe mich veranlaßt, auf dieses schätzbare Haus mittel hiermit aufmerksam zu machen. Semh, Kreis Niniptsch in Schlesien. <1. Ail«lt«,<I>, Gutsbesitzer. *) in Flaschen u 1, 1'/„ u. 3 Mark echt unter Garantie in Eibenstock bei Zwei geübt« Tüttwievlerinnen zum sofortigen Antritt gesucht. Oodrückvr Dossier, Ma««« i. Aogtl., Wettinstratze. eins zu 54 Mark, das andere zu 30 Mark Jakrcsmiethe sind im Petzold'schen Hause in der Rehme zu vermiethen. Näheres bei Wittwe im Crottensee. Naturreine Süßrahmtafclbutter Je nach Jahreszeit zu M. 9,»», 10,»«, 10,»» liefert 9 Pfund postfrei Nachn. Aartti» Ullzs«»-, Alm-Donau. Höchste ErrunMlchilst der Hygieine! und Oftoeolüllon s»- mit 2uss.tr: von XLstrstvkkeu -»v zeichnen sich besonders aus durch hervorragende Aährkraft, Leichtverdaulichkeit. köstlichen tsieschmack. Förderung einer gesunden Alutlüldung und Mohlkekömmkichkeit. II>p;l^I». «»<»<> in '/, und '/., Pfund-Dosen 3 Mark pro Pfund, „ < Nr. 1: 2 Mk., Nr. 2: 1 Mk. 60 Pf. pro Pfund. Broschüre über rationelle Ernährung gratis. TllÄps L ^Vürlc, 6ueuo- und Oinpolucsoii - I'nstrist, IiSipriA. Alleinberechtigte Fabrikanten. 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