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Amts- M AMMt für den -M- Lezirk des Amtsgerichts Eibenstslk sertionspreis: die kleinsp. und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. — —»- ->> 4L. Dienstag, den 9. April L8NL. Abonnement viertelj. M. 20 Ps. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Gestohlen wurden in hiesiger Stadt laut anher erstatteter Anzeigen: 1) am 11. Februar dss. Js., Abends 6 Nhr während des Lautens die am Ein gang zum Thurm in der Kirche angebrachte Sammelbüchse mit ca. 2 Mark Inhalt; 2) am 21. März dss. Js., Abends zwischen 7 und 8 Uhr aus der Hausflur eines in der Poststratze gelegenen Hauses ein Fatz Knmmelbrannt- wcin, 26 Liter enthaltend, 18 Mk. werth; 3) am 5. April dss. Js., Abends '/.10 Uhr in einem Hause der Poststraße aus einer unverscblosfenen, im Parterre liegenden Schlafstube «in Deck bett mit hell- und dunkelroth gestreiftem Inlett, und wcißgeblumtem Da mastüberzug, in Monogramm mit LI. L. gezeichnet, sowie ein Kopfkissen mit dergleichen Inlett, Ueberzug und Zeichnung, insgesammt 80 Mk. werth. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib des Gestohlenen oder die Thäter sind ungesäumt schriftlich oder mündlich hier zur Anzeige zu bringen. Eibenstock, den 8. April 1895. Der Rath der Stadt. I»»». Körner. Gnüchtel. 4. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums Mittwoch, den 10. April 1895, Abends 8 Mr. Eibenstock, am 8. April 1895. Der Stadtvcrordn etcn-Vorst eher. Wilhelm Dörsfel. V«Nv8«»r<Ill»iiiißs r 1) Mitthcilung, den Staatsbeitrag für Unterhaltung des Nonnenhauswegs betr. 2) Mittheilung, den Abschluß der Wasserleitungsanleihe betr. 3) Rathsvorlage, den Fußweg längs des Pfarrgartens und Reichenbach'schen Hauses, die Herstellung eines neuen Einfallschrotes in der Hauptstraße und Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit betr. 4) Nachucrwilligung der beim Schulstraßenbau entstandenen Mehrkosten von 71 Mk. 51 Arcalerwerb zur Verbreiterung des Magazingäßchens. 6) Gewährung einer Vergütung für die Beaufsichtigung der vorjährigen städtischen Bauten. 7) Beschlußfassung wegen Verwendung der nicht verbrauchten Entschädigungsgelder für verbrannte Spritzen u. s. w. 8) Darlehn an die Kirchengemeinde. 9) Neberreichung des Ehrcnbürgerbriefes an Fürst Bismarck. Hierauf geheime Sitzung. Der Abgabenrestant Nr. 46 des Verzeichnisses der unter das Schank- und Tanzstättenverbot gestellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Gibenstock, am 6. April 1895. Körner. Graupner. Dienstag, den N. April 18S5, Nachmittag 2 Uhr sollen hier in der früher dem Schankivirth ItnKKixn gehörig gewesenen Scheune ein alter Kutschwagen und ungefähr 2 Meter Rollholz gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 5. April 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Liebmann. Holz Versteigerung auf Aners-erger Staatsforftrevier. In Hendels Hotel zu Lchörcheiderhammer kommen Donnerstag, den l8. April 1885, von Vorn». '/,lk Uhr an folgende in den Schlägen der Abtheilungcn 33, 42—44, 47, 64—66, Wegeaufhiebe in 20 und 21 aufbcrcitetc Nutzhölzer und zwar: 119 buch. Klötzer von 13—65 em Oberstärke, 2,»—4,» m Länge, 7298 w. „ „ 16—75 , . i 9677 „ Schleishölzer „ 7—15 „ „ ! 4,° m Länge, 3 buch. Stangenklötzer „ 8—12 „ , f 13 Rm. w. Muhknüppel, sowie in der Restauration „znm Feldschlößchcn" in Cilicnstolk Freitag, den 18. April 1885, von Norm. 8 Uhr an die in den obigen Abteilungen aufbereiteten Brennhölzer, als: 19 Rm. h., 205 Rm. iv. Arennscheite, 1 - „ 247',, „ , Urennknüppcl, 22 „ „ Zacken, 4K'/, „ „ 78'/, Nm. iv. Aelle, ca 1500 „ „ Strcureikg und 173 , „ Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kgl. Iorsirevierverwaktung Auerskcrg z« Eibenstock und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Lehmann. am 4. April 1895. Herlach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der „ReichS-Anz." schreibt, daß Sr. Maj. dem Kaiser aus Anlaß der Feier de« 80. Ge burtstages des Fürsten v. Bismarck zahlreiche Huldigungs telegramme von Festvcrsammlungen und Vereinen, von städtischen Behörden und einzelnen Personen zugegangen sind, daß der Kaiser diese Kundgebungen, deren Beantwortung im einzelnen unmöglich ist, mit Genugthuung entgegengcnommen und seine Freude über diesen Ausdruck patriotischer Gesinnung zu erkennen gegeben habe. — Berlin, 5. April. Im geräuschvollen Drange der Tagespolitik mit ihren die Geister täglich gegeneinander in den Kampf rufenden brennenden Jnteresscnfragen ist ein Thema, das schon seit vielen Jahren den Gegenstand eifrigster Reform bestrebungen aller Kreise ohne Ansehung der Parteirichtung bildet, die Ermäßigung der Gerichtskosten, zeitweilig in Vergessenheit gerathcn. Das Herrenhausmitglied Hr. Geh. Rath Dernburg har sich in der Sitzung vom 29. v. MtS. da« Verdienst erworben, aus die unverhältnißmäßigc Höhe der Gerichtskosten wieder einmal die Aufmerksamkeit hinzulenken, indem er äußerte: „Meine Herren! In Preußen war niemals, so lange man sich erinnern kann, der Prozeß so theuer, wie seit dem I. Oktober 1879." (Zuruf: sehr richtig!) Dies Urtheil gilt nicht nur für Preußen, sondern auch für die meisten anderen Bundesstaaten. Wer sein Recht verfolgen will, sei es auf zivilem, sei es auf kriminellem Gebiete, be sinnt sich heute dreimal, ehe er da« außerordentliche Risiko aus sich nimmt, erhebliche Summen vergeblich dem Staate zu opfern, und e« kann ohne weitere Beweisführung vermittelst statistischer Angaben, die ja ohnehin nicht möglich ist, wo es sich um Unterlassungen handelt, al» Thatsache gelten, daß die Höhe der Gerichtskosten in recht vielen Fällen das Publikum von der Wahrung seiner Gerechtsame abschreckt; die« gilt womöglich noch in höherem Grade für bürgerliche Rechts streitigkeiten al« für strafrechtliche. Gewiß ist e« zu billigen, wenn die Sätze so bemessen sind, daß die leichtfertige Prozeß sucht daran ein wirksame« Korrektiv findet. Allein wenn dieser Gedanke zu einer Rechtsbehinderung au«artet, so wird er dem öffentlichen Wohle gefährlich. Die Unzufriedenheit über diesen Mangel der seit dem Jahre 1879 bestehenden Gcrichtsorganisation, der durch da« Gerichtskostengesetz vom 18. Juni 1878 bedingt wird, ist allgemein und schon ost zum öffentlichen Ausdruck gebracht worden. In früheren Jahren glaubte man Grund zu der Annahme zu haben, daß die ver bündeten Regierungen den Klagen eine gewisse Berechtigung zucrkännten und geneigt seien, Abhilfe zu gewähren. Seit langer Zeit ist jedoch nichts mehr wahrzunehmen gewesen, wa« auf das Fortbestehen dieser Geneigtheit schließen lassen konnte, und da auch der neue Herr Justizministcr auf die Beschwerde de« Herrn Dernburg nichts erwiderte, so scheint es, daß dieselbe unberücksichtigt bleiben wird. Es wäre zu beklagen, wenn einem berechtigten Bedürfnisse gegenüber die verbündeten Regierungen sich ablehnend verhalten sollten, um somehr, als die politische Rückwirkung solcher Haltung Planchen mit Erbitterung gegen den Staat erfüllen würde und gerade gegenwärtig Grund genug dazu vorlicgt, die Empfindungen der Staatsbürger zu schonen. — Zur Eröffnung de« Nord-Ostsee-Kanals werden mit dem Kaiser mittel« Sonderzuges 22 deutsche Bundesfürsten am 19. Juni Vormittags in Hamburg ein treffen. Die übrigen eingeladencn Gäste werden dann bereits in Hamburg sein. Die Zahl der Eingeladcnen wird sich auf nahezu 500 belaufen. Außer den deutschen Bundesfürsten werden die Botschafter an der Feierlichkeit thcilnehmen, deren Mächte sich an der Flotten-Rcvue betheiligen. Vom BundeS- rath sind etwa 60 bis 65 Mitglieder zu erwarten. An den Reichstag werden etwa 150, an den beiden Häusern des Landtags etwa 100 Einladungen ergehen. — Mit Bezug auf die Mittheilung, daß Kaiser Franz Josef oen diesjährigen bei Stettin abzuhaltenden deutschen Manöver« anwohnen werde, erfährt die „Kreuzztg." Folgen de«: Der Tag der Ankunft des hohen Gaste« in Stettin ist zwar noch nicht genau fcstgestcllt; nach den vorläufigen Dis positionen aber dürfte die Anwesenheit de« Kaisers Franz Josef in die erste Septcmberwoche fallen; sie würde die ganze Woche auSfüllcn, indem ein fünf- bi« sechstägiger Aufenthalt, vom 3. bi« 8. September, in Aussicht genommen sein soll. — Friedrichsruh. Weither vom Auslande, au« allen Wclttheilen, trafen am I. April telegraphische Grüße an den Fürsten Bismarck ein. So bringen dem Schaffer deutscher Einheit zum 80. Geburtstag ihre herzlichen Glück wünsche zum Ausdruck die Deutschen in Samara; c« nisen au« Kairo deutsche Frauen vom Pharaonenlande ein donnernd Hoch dem edlen Fürsten zu; aus PicterSburg in Transvaal gratulircn telegraphisch viele dort versammelte Verehrer deut scher und anderer Nation; au« Jokohama wird depcschirt: „Unserm Altreichskanzler ein donnernd Hoch. Die Deutschen AokohamaS und Tokios." Aehnlichc Grüße und Segenswünsche brachte, wie die „Hamb. Nachr." mitthcilen, der Draht dem Fürsten an seinem Jubeltage von der deutschen Kolonie in Guadalajara, von der in Valdivia sowie von den Deutschen Alexandriens, von den Deutschen Koreas und den Deutschen in Manila. Die Deutschen Austin« in Texas lassen dem Fürsten durch einen der Ihrigen telegraphisch melden, daß bei der in ihrem Kreise veranstalteten Jubelfeier de« Geburts tages des Fürsten Bismarck der Beschluß gefaßt worden sei, „dem Schöpfer de« Reiche«, durch dessen Ruhmeswerk auch das Ansehen der Deutschen im Auslände stieg, die besten Glückwünsche zu senden. — Aus 'Newton Centre in Mass, wird depcschirt: „6ongrntnluts Oknnany« xrentsst man." Am 1. April sind in Friedrichsruh cingelaufen 5780 Tele gramme mit 134,000 Worten, abgcgangcn 634 Telegramme mit 58,000 Worten. — Die Zahl der in den drei Tagen vom 31. März bi« 2. April bei dem Fürsten Bismarck einge- laufcnen Telegramme beträgt 8390, deren Wortzahl sich auf 277,697 beläuft. Die Zahl der Briefe wird auf 50,000, diejenige der Postkarten auf 110,000 bi« 120,000 geschätzt. — Prag, 4. April. Den Meldungen au« dem Böhmer walde zufolge, droht der größte Thcil de« an der Grenze gegen Bayern am Passe von Tau« liegenden Städtchen» Neumark in die Erde zu versinken. Eine Kommission, welche in den sich senkenden Straßenthcilcn Messungen vornahm, konnte keinen festen Grund erreichen. Eine zweite einberufene Kom mission wird untersuchen, ob die auf alte Urkunden gestützte Annahme, daß -Neumark auf einem alten Bergwerk aufgcbaut sei, sich bewahrheite. Einstweilen sinken die Häuser und Straßen weiter. Ein Hau« ist bereit« theilweise eingestürzt. Die Straßen wurden abgesperrt, die Bewohner einzelner Häuser umquartirt. Die Bevölkerung befindet sich leichtbegrciflich in großer Aufregung. — Vom ostasialischen Kriegsschauplatz. Haiching, 4. April. Die 'Nachricht, daß die japanische Regierung einen Waffenstillstand bewilligte, hat hier nicht geringe Ueber- raschung hervorgerusen. Dennoch hat Feldmarschall Nodzu