Volltext Seite (XML)
ziemlich allgemein geschah, »siwßchchrßMchrn vorgeschrittener Erkenntniß. < ' — Der Orden de» goldenen DÜeßlS, von Herzog PHUipp M. üon Burgund im Jahre 1430 zum Schuh der Kirche gestiftet, kann bekanntlich nur von dm Katholiken getragen werden. Als deshalb nach der Schlacht von Waterloo der Herzog von Welling ton mit diesem Orden derorirt werden sollte, beseitigte man jenes schwierig« OrdenSgesetz dadurch, daß man dem Herzog das goldene Bließ mit dem ausdrücklichen Vorbehalt übersandte, er dürfe eS nur provisorisch tragen, man gönne ihm hundert Jahre Bedenkzeit, ob <r Katholik werden wolle. — (DeutscheUrwälder.) Einer interessan ten wissenschaftlichen Schilderung des Herrn 0r. Gerd. Hochstätten über die Urwälder in Oesterreich entnehmen wir, daß sich in den Urwäldern auf den Fürstlich Schwarzenbcrgischen Herrschaften Krum- mau, Winterberg und Stubenbach Tannen vorfindcn, die eine Höhe von 200 Fuß — fast die halbe Höhe deS Et. SephanSthurmeS in Wien — erreichen. Gewöhnlich stehen die Stämme im Innern des Waldes auf 150 Fuß Höhe. Eine Urtanne giebt nicht selten 30 Klaftern 30zölliges Brennholz. DaS Gesammt-Areal des Urwaldes auf den Fürstlich Schwarzenbergischen Gütern wird auf 33,000 Joch, die Holzmenge auf 6.s Millionen Klaftern geschätzt. — Ach nur eine solche Urtanne als Christbäum chen! — — Der größte Getreidemarkt der Welt ist in Chirago inJllinois in Nordamerika. Vor 20 Jah ren wurden dort die ersten Blockhütten gebaut und jetzt ist Chicago ein Stadt von 90,000 Einwohnern. ES münden dort 17 Eisenbahnen, die alle in getreide reiche Gegenden führen. Die Stadt liegt am Michi gansee und wird von einen Fluß in drei Theile ge- theilt. Der Getreidchandel ist dort zu Wasser und zu Land enorm. Man hat im verwichenen Jahre 15H Millionen Buschels (ein Buschel hält 32 Kannen.) Getreide ein - und auSgeführt, davon wurden etwa 12 Millionen verschifft. In Odessa verschiffte man in dm besten Jahren kaum die Hälfte. — (Eine amerikanische Romanze.) Vor kurzem reiste eine Amerikanerin auf der Eisen- Ahn nach Chicago als Begleiterin der Leiche ihres Mannes, den sie »im Osten", in der Heimath begra ben wollte. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, die Ueberreste dessen fern im Westen zurückzulaffen, dm st« so zärtlich geliebt hatte. Auf dem Wege nach Chicago aber lernte sie einen jungen Mann kennen, und als die beiden Liebenden anlangten, ließen sie den geliebten Tobten im Eisenbahndepot zu Chicago zurück und Niemand hat sie wiedergesehen — Don Interesse dürste die Thatsache sein, daß Ach nach der Angabe des Centralbureau deS Zollver- «u- die Zahl der in den Zollvereinsstaaten im Be trieb« bGndtichen Nreir««Ärn ft» Ach« 1854 gr* gt« WS Achr 1853 sehr echrdlich «wtudE hck. Diestr Verminderung «nttzMymd Wb da Jahre 1854 iw Vergleich zu dkm vorhergehende« Jahre 103,872! Scheffel Getreide und, 2,161,WSSw«ffek Kärtöfftl« weniger verarbeitet worden. Dir Zahl der im Zollverein eingegangenen Drennerkim beträgt 813. Jllustrirte Zeitung für 1858 Dit Belagerung von Sebaftoxol und die Pariser Industrie ausstellung sind die beiden Gegensätze, welche hei eine« Rückblick auf das verflossene Jahr zunächst uns ent- gegentreten. Sebastopol ist gefallen und die Hallen deS JndustriepalasteS find geschloffen; aber der Krieg am schwarzen Meere ist noch nicht beendet; die orien talische Verwicklung droht »och immer weiter um sich zu greifen; die Industrieausstellung soll erst nach ihrem Schluffe die schönsten Früchte tragen. Die unS vor liegende erste Nummer d«S 26. Bandes der Jlluftrir- ten Zeitung giebt uns dafür einen Beleg in ihre» Il lustrationen vom Kriegsschauplatz« und auS dein. Ine dustriepalaste: dort sehen wir Omer Pascha den lieber- gang über den Jngur erzwingen, die tapfern Verthei- diger von Kar» die russischen Angriffe zurückwerfen, bis der Hunger sie zur Uebergabe zwang, und Nord- Eebastopol mit seinen Forts ünd den neuen Befesti gungswerken in stolzer Ruhe dräuen; hier glänzt un» die österreichische Abiheilung auf der Pariser Industrie ausstellung entgegen und giebt sprechendes Zeugniß, daß die reiche Anerkennung, welche derselben von den Preis richtern zu 2 heil geworden, nur eine wohlverdiente war. Aker nicht nur die TageSgeschicht«, auch die Wis senschaft, in dem Porträt-Medaillon deS berühmten Ver fassers »der Zeichen der Zeit", sowie in einer illustrir- ten Abhandlung über Vie Verfälschung der Nahrungs mittel, die Kunst, in einem trefflichen Gemälde von Flüggen, die Mufik, in einer Polka von Wallerstein, das Theater, in dem Porträt der Signora Ristori und die Mode haben ihre Vertretung gefunden, ja wir wüß ten kaum, waS in ihr nicht vertreten wäre. Ueber- blicken wir eine solche Nummer mit ihren 48 Folio spalten und ihren zahlreichen trefflich auSgeführten Illu strationen -— sollen wir dann der vollendeten Aus stattung oder dem billigen Preise von 5 Ngr. für die Nummer oder der Au-dauer der Redaction, welche unS bereits 25 Bände von 650 Nummern, deren jede fast ein kleines Kunstwerk zu nennen ist, vorgelegt hat, größere Anerkennung zollen? In ihrem Briefwechsel verspricht uns die Redaction für die folgenden Num mern einen Einblick in die Herstellung der Jllustrirte» Zeitung. Gewährt er das waS wir erwarten, so bürste er jeden Gebildeten um so lebhafter interesflren, als der selbe daS Technische der Herstellung durch zahireiche Il lustrationen veranschaulichen wird. Ein Titelbild von C. Schemen ziert die erste Nummer und führt in fin niger Weis« in daS Neue Jahr und den 26. Band «in. <->. e. L.> Notarielle Versteigerung. DaS auf brr inneren Otrrgaffe in Radeber» svd. blr. 13t gelegene mäuberechtigte Wohnhaus, worin sich «in trockne- und räumliche- sowie sehr Helle« VerkausSlocal befindet, und seiner Lage wegen sich für