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Männin 14Tagenfür 16,000 D. gef«w»«llhabm KL «Sch in Qufttola soll «old -chmdea worden fein. . ' - Frankreich. Au« Pari« schreibt man untern» 7. Jan. dem Dr.J.: Die Nachrichten auS der Krim berichten in bestimmter Weise von den Vorbereitungen, di« man triff», um sich nach und nach auf Kamiefch zurückzuziehen, däS zur Zeit furchtbar befestigt ist. Man darf eS daher als ziemlich sicher annehmen, daß man nicht mehr an einen im nächsten Frühjahre zu unternehmenden Feldzug in der Krim denkt. Man wird nur die Hauptpunkte hal ten Und der Rest der Armee wird zurückkehren. In diesem Augenblick« zeigt sich übrigens in der Krim et was gqnz EigenthümlicheS: es ist dies die Sympathie, welche zwischen der französischen und russischen Armee besteht, und wovon beide Armeen sicb täglich Beweise geben. Neulich fanden zwischen den Vorposten in fast gleich großer Entfernung von den beiden Lagern Plän- kereien statt; da es auf der einen wie der andern Seite einigeTodte gab,so kam man überein, dieFeindseligkeiten auf eine Stunde einzustellen. Während dieser Zeit tauschten die russischen und französischen Offiziere freunrlicheHändedrücke aus und tranken miteinander. Ein russischer Offizier srug nach einem französischen, dessen Namen er verstümmelte, und mit dem er zur Zeit des Angriffs auf Sebaftopol mehrmals geplau dert hatte; und als man ihm antwortete, man glaube, derselbe sei getobter, so war er offenbar davon tief er griffen. Wenn inmitten solcher Scenen aber Englän der hinzukommen, so dreht man ihnenvon beiden Sei ten den Rücken. Herr v. Chasseloup-Laubat, der neu erlich aus der Krim zurückgekehrt ist, erzählt in dieser Beziehung die kuriosesten Einzelnheiten. Aus der Krim wird eS also in Zukunft nur wenig zu berichten geben; dagegen werden alle Anstrengungen nach der Ostsee hin gerichtet sein. Den Engländern besonders liegt daran, Rache zu nehmen und sie verlangen gar nicht mehr als 6 Wochen, um alle russischen Etablisse ment- und dieOstseeflotteRnßlanbS zu zerstören. Sie sind jetzt überzeugt, daß, wenn eS ihnen nicht gelingt, Kronstadt zu nehmen, sie wenigstens eS dahin bringen, eS zu zerstören, ebenso wie die darin befindliche Flotte. Was ihnen dieses äußerste Vertrauen einflößt, sind die neuen Mörser, welche ungeheuer große und fabelhaft schwere Bomben in eine Entfernung von 4000Meter schleutern. DieVersuche, welche man damit angestellt hat, sind vollkommen gelungen, nur ist erforderlich, daß die Fahrzeuge, welche diese Mörser tragen, sehr fest gebaut seien; man erzählt nämlich, die Erschütte rung deS Schiffe» sei so heftig, daß die Marineartil- leristen, welche vor drei Wochen mit diesen neuen Zer- störungSmitteln Proben «»stellten, fast alle taub ge worden sind. ES giebt keine Kasematte, die einem mit folchet Kraft geschleuderten Gewichte zu widerstehen vermöchte. Allerdings muß eS sich erst zeigenj, ob eS in tioerEntfernug von 4000 Meter möglich sein wird, die russischen, im Hafen brfindlichen Schiffe zu treffen. DaS Dd.hie Hoffnungen der Engländer und einer der Gründe, warum sie de» Frieden so weil als wög- fich von M stoßen, «US PeterSbu^ZlDeMivt^ PA" ftlMdtt-ktte-ortMWWiW land au» tft nicht« geschehe«, cha^MMödmDG «ungen rechtfertigt, und so lang« noch ein fremOer V«- dat auf russischem Grund und Boden steht, Wird SS hier keinem Menschen einfallen- an Frieden zn drnkM Wir sind wahrlich nicht auf Rosen gebettet, aber keilt« Macht der Erde wird uns zu wirklich demüchiqendrn Bedingungen zwingen. Mögen alle unsere Küsten städte verbrannt werden, wir bauen sie wieder; möge unsere Flotte noch Jahre lang zur Unthätigkeit ver dammt sein, auch ihre Zeit wird einstkommen; mögen England und Frankreich noch rin paar Mal hundert tausend Mann in ihr gewisse» Grab schicken, KriegS- glück ist wandelbar, und die Dinge können noch selt same Wendungen nehmen. Eines aber wendet sich nicht, und das ist unsere feste Zuversicht auf unseren kaiserlichen Herrn, der sein treues und über alle Be schreibung opferfreudiges Rußland nicht erniedrigen lassen wird. Wir hören von Sendboten, die MitAn» erbietungen zu uns kommen, wir hören von einem österreichischen Ultimatum, das aber eigentlich kein Ul timatum sein soll; aber Rußland sendet Niemand, sein Ultimatum hat eS auf den Wiener Conserenzen ge sprochen. Die vier Punkte mögen in Kleinigkeiten mobifirirt werden; wesentlich Anderes wird Rußland schwerlich zugestehen. .... Die Feinde könnten un eigentlich keinen größeren Gefallen thun, als unS da angreifen, wo wir am kräftigsten sind und wo der Herzschlag Rußlands sich ronrentrirt. In der Krim war Rußland in der That nicht stark, so wenig, wie Anfangs in den Donaufürstenthümern,.und überall waren dort dieAlliirtcn nicht allein durch ihreFlotten und die freie Wahl ihres Angriffspunktes, sondern auch numerisch unS überlegen. Die Drohung mit einer Beschießung Petersburgs von der Sekseite durch Kanonenboote, die sich nördlich der KronstädterKessel insel durchschleichen sollen, ist wohl für Jeden, der die Oertlichkeit nur einigermaßen kennt, eine Lächerlichkeit. Erst Kronstadt und dann Petersburg! Diese Reihen folge dürfte aber ihre Schwierigkeiten haben. So wenig HelsingforS zu beschädigen war, alsmanSwea- borg vergebens bombardirte, so wenig werden die Pe tersburger Ursache haben, sich zu beunruhigen, eh« di« russische Flagge nicht von Kronslot verschwunden ist." Rach einer Berliner Korrespondenz deS „Dr. I." lassen auö Petersburg eingegangene vorläufige trk- graph. Nachrichten den Stand der dortigen FrirdenS- verhandlungen einer Verständigung nicht ganz un günstig erscheinen, und namentlich keine bedingte Ab lehnung der neuesten Vorschläge durch Rußland be fürchten. Türkei. AuS der Krim ist wenig Neues zu melden. Npch den neuesten über Marseille eingegangenen Nachrichten auS Konstantinopel vom 31. Decbr. wüthete ander Küste der Krim ein furchtbarer Sturm; bei Kamirsch. haben 15 Handels - und TranSportfahrzenge Schiff bruch gelitten. Berichte aus Eupatoria melden vom 21. Delbr., daß ein mit Munition und Militäreigeu- thum beladene- Schiff verbrannt. set.— Der „Evchh-