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Grohmann, Aberglauben und Gebräuche aus Böhmen und Mähren. I. (Io64) S.212 Goldene Eier zu bekommen. Man nimmt eine schwarze Henne, die noch nie ein Ei gelegt hat, aber so, dass sie keinen Laut vhn sich gibt, was- man am bestei zur Nachtzeit bewerkstelligt, wo das Geflügel sciiläft. Mit dieser Henne ge) t mar. zu einem Scheidewege, dort macht man mit geweihter Kreide einen Kreis um sich, stellt sich in die Mitte desselben, theilt die Henne mit einem neuen Messer in zwei Hälften und sage dabei dreimal die Worte: "Eloim, tSssaim, frugativi et appelativi!" Dann wendet man sein Antlitz gegen Oste , verbeugt sich und bet*=>t folgendes Gebet: Verleihet mir, Adonai, Eloim, Ariel und Jehova die Macht, dass ich überwinde die hölli schen Geister und dass meine Arbeit nicht v r- gebens wäre. Hierauf erscheint ein Geist in einem blu.trotl.en mit Gold durchwirkten Gewände; auf seinem Kopfe zwei Hörner und statt des FuSes einen Pferdehuf. Der wird einen mit rauher Stimme fragen, was man verlangt. Man sagt ihm, dass er einem die Henne mit den goldenen Eiern verschaffen solle. Der Geist verschwindet hierauf plötzlich. Wenn man aber nach Hause kommt, findet man dort eine schwarze Hei re, die einem täglich goldene .Eier legt. (Tschech.Text ebda. Casop.1855.S.227.)