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S.127 00M2 Heeger, Pfälzer Volksheilkunde (Spanier) Gichtstocksetzen. '•Wenn sie die Güchter haben, so lassen sie sich durch eine Person im anderen Geschlecht, also ein Mann durch eine Jungfrau, ein Weib durch einen Junggesellen,, morgens in der Frühe vor Sonnenaufgang ein Güchtstocksetzen. Und zwar muß dies nackend und unberufen geschehen. Ver- dirbt der~TTEock“ so vergeht die Krankheit nicht, wächst er an, so halten sie das für ein gutes Zeichen und "Prob der Kur und geben dem Stock die Ehr”. (Im Amte Lemberg 1674 bezeugt.) Ein dazugehöriger Spruch: "Ich setz der Barbara sieben und siebenziglein giegt + + + gut für ein gichtstock sezen". (Hs.aus Frankweiler, um 1800) Der Gichtstock ist der schwarze Johannisbeerstock (Ribes nigrum).