b) „Mit Myrthen und Rosen“ von Robert SCHUMANN. Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold, ■ Mit ciuft’gen Cypressen und Flittergold Möcht ich zieren dies Buch wie ’nen Todtenschrein Und sargen meine Lieder hinein. O könnt’ ich die Liebe sargen hinzu! Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh’, Da blüht es hervor, da pflückt man es ab, Doch mir blüht’s nur, wenn ich selber im Grab. Hier sind nun die Lieder, die einst so wild, Wie ein Lavastrom, der dem Aetna entquillt, Hervorgestürzt aus dem tiefsten Gemüth Und rings viel blitzende Funken versprüht. Nun liegen sie stumm und todtengleich, Nun starren sie kalt und nebelbleich. Doch aufs Neu’ die alte Gluth sie belebt, Wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut: Der Liebe Geist einst über sie thaut; Einst kommt dies Buch in deine Hand, Du süsses Lieb, im fernen Land. Dann löst sich des Liedes Zauberbann, Die blassen Buchstaben schau’n dich an, Sie schauen dir flehend in’s schöne Äug’, Und flüstern mit Wehmuth und Liebeshauch. Heinrich Heine. c) Aufenthalt von Franz Schubert. Rauschender Strom, brausender Wald, Starrender Fels, mein Aufenthalt. Wie sich die Welle an Welle reiht, Fliessen die Thränen mir ewig erneut. Hoch in den Kronen wogend sich’s regt, So unaufhörlich mein Herze schlägt. Und wie des Felsen uraltes Erz, Ewig derselbe bleibet mein Schmerz. Ludwig Rellstab.