S.180 0002/ Heimatblätter der Boten Erde II (1920/21) Petri-Stuhlfeier. Mäuse vertreiben. In den Sauerlandortschaften Meinkenbracht, Salwei und Serkenrode versammelt sich schon frühmorgens die Schuljugend und geht geschlossen von Haus zu Haus, die bösen Mächte, die der Höl lenmeister die geplagter Menschenkinder fühlen lässt, zu vertreiben. Ein jeder ist ausgerüstet mit einem Hammer oder einem langen schweren Holzscheit. Dreimal geht die tapfere Gesellschaf um'jedes Gehöft und klopft bei jedem Umgang drei mal an die Haus-, Dehlen- und Scheunentür. Dabei wird, so laut es geht, gerufen: Riut, riut Sunnenvuogelj Santen Päiter is niu, Sänten Tigges kümimet derno, ' ~ Steiht för allen Deiren do. Kleine Mius, graute Ivlius, Alles Unglück iut dem Hius* - In den Kisten un Kasten Sali iet inne verfasten: In den Schoppen un Schuiren Sali iet inne verhütren; In der Steinkiühlen, Do sasst diu inne verfiulen; In der Steinklippen, Do saßt diu inne Sittenj Bit gint Johr üme düese Teit Bit de lange Hals afgeiht. So lautet der bannende Spruch in den Dörfern Bieder- und Obersalwei. In Meinkenbracht kennt man die sechs letzten Zeilen nicht und setzt die Schlussverse ein; Bit gint Johr üme düese Teit Bit dat de Kirschen reipe seit. Und in Serkenrode wünscht man die Mäuse, Ratten und Kröten Am Häismerge herob, am Häismerge herob Bit hauge ob den Kopp.