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Amts- M AiMM für den Erscheint « * « « >4^*1 I Abonnement -L-- Wlk des Amtsgmchts Clbcnsflilk L-LL sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Hlnrgebung. .»? SS Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. " ' ------ 42. Jahrgang. ' - ----- Donnerstag den 7. März L8SL kann. in den Abth. 31, 34, 35 und 48, ahorn. ficht. I in den Abtheilungen 5 t bis 10, 18, 20, 24, 28 bis 31, 34, 35, 38, 42, / 48 und 81, (Schläge i und Durchforstungen). !,5, 3,», 3,5 u. i ! 4,» w lang, i 1,5 und 2,5 ni lang, in Abth. 6, 4,» m lang, 3,5, 4,» und 4,5 in lang, 4,» „ „ 23—59 22u.35 7—15 16—22 23—55 16—56 20« 2 »840 4717 53V« 3« 283 33,ro Hdrt. 36,7v „ 76 Rm. 52 „ 32 „ 66 , Holz Versteigerung uns Carlsfelder Staatsforstrevier. Freitag, den 15. März 1885, von Vorm. «18 Uhr an sollen im Hendel'schcn Gasthofe zu Schönheiderhammer folgende aufbereitete Nutz- und Brennhölzer und zwar: 54 Stück buch. Klötzer, 16—22 om stark, i 2,5, 3,v, 3 ficht KeMangen, 8—10 „ t. „ Deisstangen, 5—7 „ , » 3u.4 „ „ ficht. Hlutzknüppel, buch, und 413 Rin. Madelholz-Arennscheite, „ „ !141 „ „ Nrennknüppel, „ . K08 . „ -A-ste unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu wachenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Kgl. Aorstrevierverwaltung Earlsfeld und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Hehre. am 5. März 1895. Herlach. Bekanntmachun g. Da durch das Herabfallen der Eiszapfen von den Häusern bei eintretendem Thauwetter der Verkehr aus den Bürgersteigen gefährdet wird, so ergeht an die Haus besitzer bez. deren Stellvertreter hiermit die Aufforderung, die Eiszapfen von ihren Häusern zu beseitigen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Die Polizeiorgane sind ermächtigt worden, auch wegen dieser Uebertretung ohne Weiteres eine Ordnungsstrafe von 1 Mk. für jeden Zuimderhandlungsfall gegen ent sprechende Ouittung von dem säumigen Hausbesitzer oder seinem Stellvertreter zu erheben. Eibenstock, den 4. März 1895. Dcr Rath der Stadt. Ur. Körner. Gnüchtel. Der japanisch - chinesische Krieg neigt sich seinem Ende zu. China empfindet endlich seine Niederlagen und sucht dieselben nicht mehr zu bemänteln. Der Vizekönig Li-Hung-Tschang hat vom Großen Rathe China« und vom Kaiser alle Vollmachten erhalten, mit Japan Frieden zu schließen und die bezüglichen Verhandlungen werden dem nächst eröffnet werden. Die europäischen Mächte haben aus dem Kriege so Manches lernen können; denn wenn auch die Ausrüstung des chinesischen LandhcereS nicht mehr denn Alle« zu wünschen übrig ließ, ist doch der Seekrieg zwischen den beiden östlichen Mächten ganz in moderner Weise und mit allen Hilfsmitteln geführt worden, die die neuesten Fort schritte der Technik bieten. Kaiser Wilhelm hat schon jüngst in seinem in der Berliner Kriegsakademie gehaltenen Vortrage auf da« Zusammenwirken von Heer und Flotte bei den Ja panern hingewiesen. Cs verdient aber wohl Beachtung, daß selbst Moltke noch im Jahre 1873 ein solches Zusammenwirken weder al« nothwenbig, noch auch nur als vortheilhaft be trachtete, wie der große Stratege bekanntermaßen im selben Jahre auch den damals projektirten Nord-Ostsee-Kanal be kämpfte. Erst der russisch-türkische Feldzug, in dem die Toll kühnheit einzelner junger russischer Marine-Offiziere mit ihren Handstreichen gegen türkische Panzerschiffe so große« Aufsehen erregte, und die unmittelbar daran sich anschließende Schaffung einer neuen russischen Kriegsflotte scheint einen Umschlag in den maßgebenden Kreisen herbcigeführt zu haben, und der alte Kaiser Wilhelm war e« persönlich, dcr durch einen Erlaß an den Reichskanzler im Jahre >883 die erneute Anstellung von Untersuchungen für die Ausführung eine« Nord - Ostsee kanals befahl und dadurch für die Vertheidigung unserer Grenzen ganz neue Gesichtspunkte schuf. Die Erwerbung von Helgoland war ein weitere« Glied in dieser weit ausblickendcn Verschiebung unserer strategischen Maßnahmen. Die Nothwendigkeit de« Zusammenwirken« von Heer und Flotte hat der japanisch-chinesische Krieg zweifellos dar- gethan, aber doch einstweilen nur für solche Länder, die durch Meere getrennt werden. China mit seiner veralteten und verzopften Kriegsführung hat da« von vornherein außer acht gelassen und diese Vernachlässigung mit dem Verlust seine« ganzen Flottenmaterial« büßen müssen. ES muß bemerkt werden, daß zu Anfang de« Kriege« die Möglichkeit, den Gegner zu überwinden, weit mehr auf Seiten China« lag. Seit einer Reihe von Jahren hatte China mir Aufwand von großen Summen sich eine Kriegsmarine geschaffen, die allen Anforderungen unserer Zeit entsprach. Auf europäischen Werften war eine stattliche Anzahl Schlachtschiffe für da« chinesische Reich gebaut worden, deren Panzerung und Artillerie material den japanischen Kreuzern entschieden überlegen war. Trotzdem ist die chinesische Flotte unterlegen, da sie e» nicht verstanden hat, sofort schlagfertig an den Küsten Koreas zu erscheinen und durch eine planmäßig durchgcsührte Bewachung derselben die Landung feindlicher Truppen zu verhindern und zu stören. Da waren die Japaner ganz ander« aus dem Posten. Sofort nach Ausbruch de« Kriege« dampften die japanischen Kreuzer nach dem Gelben Meere und der Bai von Korea, schnitten die Fühlung zwischen Land, Heer und Flotte ihrer Gegner ab und ermöglichten so den großen Sieg ihre« Mar schall« Jamagata bei Pjeng-Aang über da« chinesische Heer. Al» dann die chinesische Flotte endlich aus der Bildfläche erschien, hatte der japanische Admiral Ito längst Zeit gefunden, alle Vorbereitungen zu dem vernichtenden Schlage an der Halumündung zu treffen. Dieser aber hatte wiederum zur Folge, daß die chinesische Flotte c« abermals übersah, den Transport von zwei japanischen Divisionen nach der Halb insel von Port-Arthur zu verhindern. Ebenso ist Weihaiwei durch gemeinsame Angriffe von der Land- und von der See seite genommen worden. Eine andere in der Kriegsführung neue Erscheinung bot der bisherige Verlauf de« Kampfes dadurch, daß die Japaner keine Gefangenen machten; sie nahmen den Besatzungen der eingenommenen festen Plätze die Waffen ab und ließen sic dann einfach laufen. Wenn man bedenkt, daß Deutschland 187O/7l viele hunderttausend Franzosen gefangen nahm, nach Deutschland sandte, verpflegen und bewachen ließ, wird man den Vorthcil der japanischen Art, sich dcr Feinde zu entledigen, wohl herausfinden. Der Eindruck einer gänzlichen 'Niederlage übt auf die geschlagenen Truppen eine solche Wirkung aus, daß sie später als halb unbrauchbar gelten können. Schon dcr Rückzug Mac Mahon« nach Chalon« zeigte die Disziplin losigkeit der besiegten Armee in erschreckender Weise und nut ihr war dann bei Sedan leicht fertig zu werden. Trotzdem würde man sich in einem europäischen Kriege doch wohl kaum zu einem derartigen Verhalten entschließen, da« den von vorn herein wenig diSziplinirten Chinesen gegenüber am Platze war. Tagesgeschichte. — Deutschland. Bezüglich de« Jesuitcngesetze« geht durch die Prefse folgende Meldung: „In parlamentarischen Kreisen wird angenommen, daß der BundcSrath die Entscheid ung über die Aufhebung de« Jesuitcngesetze« von 1874 dies mal durchaus nicht aus die lange Bank schieben werde. Viel mehr wird al« wahrscheinlich angenommen, daß der darauf bezügliche RcichstagSbcschluß bereit« im Monat März aus die Tagesordnung einer Plenarsitzung de« BundcSrath« gelangen soll. Wie die Entscheidung dort getroffen wird, steht dahin. Jedenfalls begegnet man in sehr ernst zu nehmenden Kreisen dem Ausdruck der Besorgniß, daß da« rcichsgesetzlichc Nieder lassungsverbot gegen den Jesuitenorden demnächst außer Kraft treten werde." - Demgegenüber will der „Hamburgische Korrespondent" Grund zu der Annahme haben, daß der Bun dcSrath den RcichstagSbcschluß auf Wicderzulassung der Je suiten nicht sanktionircn werde. — Die „Kreuzztg." schreibt: „Wiener Blätter melden, der Herzog von Cumberland sei vom Kaiser Franz Jo seph Kaiser Wilhelm während seines jüngsten Aufenthalt« in Wien vorgcstcllt worden und Kaiser Wilhelm habe sich mit dem Herzog von Cumberland längere Zeit freundlich unterhalten. Un« wird bestätigt, daß diese Unterhaltung statt gefunden hat und keineswegs bedeutungslos gewesen ist. Trotz dem möchten wir für die weitgehenden Schlußfolgerungen, die in der Presse bereit« an diesen Vorgang geknüpft werden, unsererseit« die Verantwortung nicht mit übernehmen." — Im Osten Deutschland« und Oesterreich« haben in Folge de« großen Schneefalls bedeutende Verkehrsstör ungen stattgcfundcn. Auf zahlreichen Bahnlinien der Pro vinzen Posen, Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien und in Galizien liegen die Züge stundenlang im Schnee fest. Gleich zeitig sind öfter« Entgleisungen einzelner Wagen und ganzer Züge vorgekommen. Vielfach fehlen die zur Beiseitigung der Verkehrshindernisse nothwcndigcn Arbeiter. In Galizien haben Pioniere und die Feuerwehr zur Hinwegräumung ver Schnee massen zu Hilfe genommen werden müssen. — Bor einiger Zeit ging die 'Nachricht durch die Zeit- ungen, daß die Pilsener Bier-Brauereien ihre deutschen Arbeiter entlassen hätten. Diese 'Nachricht wurde sehr bald al« irrig widerrufen. Nach einer aus Pilsen und zwar von zuständiger Seite dem „Schöub. Tagcbl." zugegaugeuen Mit- Iheilung indessen trifft jene erste 'Nachricht doch zn. Man schreibt nämlich, daß die deutschen Arbeiter in den Pilsener Brauereien in dcr Minderzahl seien und deshalb und weil sie von den Arbeitgebern nicht geschützt würden, einen schweren Stand hätten. Die deutschen Arbeiter müßten also das Feld räumen. Da« ist mit anderen Worten dasselbe, d. h. die deutschen Arbeiter sind zu Gunsten dcr tschechischen Arbeiter von den tschechischen Arbeitgebern entlassen worden. Man wird sich nach dieser Leistung böhmischer Unduldsamkeit doch überlegen müssen, ob man sich nicht ohne den Genuß de« ohnehin sehr theurcn Pilsener Bieres behelfen kann. ES giebt genug andere gute Biere, die von deutschen Brauereien in Böhmen gebraut werden. Wir erinnern nur an das Libot- schancr, Saazer und Michelober Bier. Daß alljährlich im Sommer zahlreiche böhmische Arbeiter in Deutschland Lohn nnd Brod finden, wollen wir nur andeutcu. — Frankreich. Die vielfach erörterte Frage, wird Frankreich dcr Einladung zur Kieler Feier Folge geben oder nicht, scheint nun endgültig entschieden zu sein. Wenigsten« ist das „W. T. B." in der Lage, melden zu können: „Frank reich hat die Einladung Deutschland« zur Bctheiligung an der Eröffnungsfeier de« Nordostseekanals ange nommen und entsendet zwei Panzerschiffe und einen Aviso." — Wie der „Figaro" aus Paris, 5. März, meldet, ist eine französisch-russische Vereinbarung betreffs der Theilnahme an der Kieler Eröffnung« Feier erst gestern Vormittag cndgiltig getroffen worden. E« wird für beide Theile die gleiche An zahl Schiffe und dcr gleiche Rang des Kommandanten be stimmt. Die französischen und die russischen Schiffe werden sich in Sicht dcr deutschen Küste vereinigen, werden zusammen in die deutschen Gewässer entfahren, werden nebeneinander Anker werfen, einander während der KanalcröffnungSfahrt folgen und gleichzeitig die deutschen Gewässer verlassen. Es sei alle« vorhergeschen, selbst dcr Fall eine« Besuche« de» Kaiser« an Bord eine« französischen oder russischen Schiffe«. — Der „Gaulois" schreibt über die Theilnahme Frankreich« an den Kieler Festlichkeiten: „Sich über unsere Theilnahme an den Festlichkeiten in Kiel wundern, hieße für die Beziehungen, welche zivilisirtc Mächte unter sich unterhalten, kein Ver ständniß haben. Da übrigen- unsere russischen Freunde nach Kiel kommen, ist unser Platz an ihrer Seite." Einige Blätter, besonder« „Libre Parole" „Lanterne" und „Gil Blas" fahren fort, die Annahme der Einladung zu bedauern. Der „Matin" erklärt, auf dcr einen wie auf der anderen Seite fehle jeder politische Hintergedanke. Der „Eclair" sagt, die ostentative Theilnahme Seite an Seite der russischen und französischen Flotte an den Festlichkeiten in Kiel wäre eine genügende Ant wort für diejenigen, deren Patriotismus so weit ginge, in dcr von Frankreich getroffenen mannhaften Entscheidung ein Anzeichen de« Vergessen« zu erblicken. — Rußland. Der Kaiser von Rußland ist an der Influenza leicht erkrankt. — Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz. Inder Gegend zwischen Chefoo und Weihaiwei herrscht große Panik. Alles befürchtet, die Japaner möchten jeden Augenblick er scheinen und die chinesischen Behörden verbreiten absichtlich die in Port Arthur vorgekommenen Grausamkeiten. Daher kommt es, daß die chinesischen Bauern glauben, daß sie ge foltert und zerstückelt werden, wenn die japanische Armee in» Land zieht. Viele chinesische Weiber haben sich selbst und ihre Kinder ermordet, um nicht in die Hände dcr Feinde zu