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Nach einer Weile entdeckte sie ein Boot, welche« seinen Cour» gerade aus Saltair gerichtet hatte, und bald erkannte sie in diesem ihre kleine Aacht. »Sidney darf mich hier nicht finden," sagte sie zu sich selbst, ,er würde denken, ich habe auf ihn gewartet. Ich will in den Garten zurückgehen." Sie erhob sich und strich die Falten ihre« Kleide« zu rech«, sich zum Gehen vorbereitend. Sie bot ein aninuthigc« Bild dar, als sic so dastand und noch einmal durch ihr Fern glas nach dem sich nähernden Boote sah. Sie glich einer Meere«göttin. So dachte wahrscheinlich auch ein Mann, welcher leise die Treppe hcraufgekommen und aus der letzten Stufe stehen geblieben war, Lady Barbara mit verzehrenden Blicken be trachtend. Es war Oberst Effingham, ein Mann von mittlerem Alter, groß und schön, aber von den schlechtesten Grundsätzen, obwohl er seiner seinen Manieren und seiner Stellung wegen in allen vornehmen Gesellschaften gcen gesehen wurde. Seine Bewunderung erreichte den höchsten Grad, al« Lady Barbara unbewußt eine graziöse Wendung machte. „Bezaubernd!" ries er lau!, wie in einer Art Verzückung. „Himmlisch!" Lady Barbara wandle sich erschreckt um. „Oberst Effingham!" rief sic erstaunt. Der Genannte, seinen Hut in der Hand haltend, ver beugte sich tief. „Der bin ich, Lady Barbara," sagte er demüthig. „Ver zeihen Sie mein Eindringen, aber der Diener zeigte mich hierher, als ich mich nach Ihnen erkundigte." „Wirklich!" versetzte Lady Barbara stolz. „Ich empfange hier Niemanden, auögenominen meine Freunde. Bitte, be freien Sie mich sofort von Ihrer Gegenwart." Der Oberst erröchete unter ihrem schneidenden Ton, aber dennoch näherte er sich ihr. „ES muß mich Jemand bei Ihnen verleumdet haben, Lady Barbara," sagte er in stehendem Tone. „Bin ich nicht Ihr Freund? Gewiß, wenn ein freundliche« Gefühl zu Ihnen mich dazu machen kann, bin ich Ihr Freund." „Ich habe keine Lust, mit Ihnen zu confcriren. Gehen Sie!" „Sic werden mich doch nicht ungehört zurückweiscn?" Lady Barbara'« Auge flammte vor Zorn. „Sie unterstehen sich, mir Ihre Vertheidigung aufzu dringen," rief sie, „nachdem Sie mich durch Üebersendung de« Bouquet« und des infamen Briefe« vor einigen Tagen be leidigt haben! Mein Gemahl würde Sie bestraft haben, wenn —" „So haben Sie ihm da« Billet gezeigt?" unterbrach sic Effingham. „Nein, aber er sah da« Bouquet und den Bries. Um meinen Namen vor Skandal zu bewahren, errettete ich Sie vor Lord Ehampney's gerechtem Zorn." Effingham lächelte. „Aber hüten Sic sich, mich zum zweiten Mal so zu be leidigen," fügte Lady Barbara drohend hinzu. „Ich kenne Lord Ehampney's unselige Eigenheiten," be merkte Effingham ruhig. „Ein Wort, daß Ihnen ein Mann irgend eine Aufmerksamkeit erwiesen, bringt ihn in Flammen. Er besitzt die Anschauung, daß eine Frau, welche sich selbst achtet, nie beleidigt werden kann. Folglich, wenn Sie ihm sagten, daß Sie insultirt worden seien, wa« würde er Ihnen antworten?" „Ich werde mich nicht an ihn wenden, sondern meine Sache selbst aussechten." Effingham verzog da« Gesicht. „Wie wollen Sie da«?" fragte er. „Dadurch, daß ich Sie erbarmungslos fortjagcn lasten werde, wenn Sic sich wieder aus mein Gehöft wagen. Da Sie unempfindlich sind gegen ernste Vorstellungen, wollen wir sehen, ob eine schimpfliche Bestrafung durch die Knechte fruchtet." (Fortsetzung folgt.) Vermischte Wachrichten. — Hermsdorf unterm Kynast (Riesengebirge). In keinem Jahre ist der Verkehr ein derartiger gewesen, wie in diesem. Seit Weihnachten liegt hier Schnee, und ist die Hörnerschlittensahrt ununterbrochen im Gange. Welchen Um fang diese angenommen hat, mag daraus hervorgchen, daß von Hermsdorf u./K. in der Zeit von Weihnachten bi« jetzt ca. UOO Hörnerschlitten und von Agnetendorf fast ebenso viel nach der PeterSbaudc abgiugen; die Zahl der Sportschlittcn läßt sich erst gar nicht bestimmen. Größere Parthien kommen fast täglich in festlich geschmückten Schlitten hier an, Alle« in der heitersten Stimmung, wozu die reizende Landschaft und herrliche Luft und da« freundliche Entgegenkommen wesentlich beiträgt. Wer auf nur kurze Zeit sich eine Ausspannung au« dem täglichen Einerlei gönnen kann, sollte nicht eine Reise hierher scheuen, er wird reichlich belohnt; wie oft hört inan abreisendc Touristen sagen: Hörnerschlittensahrt wird mir ewig unvergeßlich bleiben, so schön hätte ich mir dieselbe nicht vorgestell«. — Auch die Herren de« Abgeordnetenhauses, welche vom Hotel zum Verein in HcrmSborf au« vor einigen Tagen ihre Auffahrt unteruahmcn, waren überrascht von der Schönheit de« Gebirges und der herrlichen Fahrt von und nach der PeterSbaude. Diese Bahn ist im Gebirge die be liebteste, sie hat einen säst gleichmäßigen Fall und keine stei len Stellen, führt fast ständig durch Wald, wodurch man Schutz gcgeu die ost plötzlich auftretendeu scharfe» Winde hat und ist auch wohl die längste und am bequemsten zu er reichen. Wer Morgen« in Berlin abfährt, kann gegen Abend schon auf der PeterSbaudc bei einer Flasche guten öster reichischen Weine« und Forellen oder einem Glase guten Böhmischen Biere« — Schinkcnstulle sich de« herrlichen An blicke« der schneebedeckten und vom Mond beleuchteten Berge erfreuen. Da Rübezahl seine Launen hat, wird man gut thun, per Telephon hier (öffentliche Fernsprcchstelle), den Ho- telwirth zum Verein darüber zu befragen, ob da« Wetter und die Bahn zur Fahrt geeignet ist. — „In der Klemme". Unter dieser Ueberschrift er zählt da« „Helmsl. Kreisblatt" folgenden drolligen Vorgang: „Als neulich Abends ein Passant die untere Stadt in Helm stedt entlang ging, bemerkte er in einer Straße daselbst auf dem Bürgersteige im Schnee, und zwar dicht vor einem Thor- Wege, einen dunklen Gegenstand liegen, der beim Nähcrkommen Lebenszeichen von sich gab und schließlich sich als die untere Hälfte einer Frauensperson entpuppte, die sich in einer tragikomischen Lage zu befinden schien. Da« Mädchen — denn ein solche« war c» — hatte, wie sich nachher her ausstellte, ohne Vorwissen seiner Dienstherrschaft eine» Aus flug unternommen, war aber erst spät, nachdem da« Hau bereit« verschlossen gewesen, zurückgekchrt und hatte sich nun bemüht, unter dem Thor durchzukriechen, wa« indeß nur halb gelungen war, so daß c« festgeklemmt hatte liegen bleiben müssen. Der geweckte Besitzer de« Hause«, sowie mehrere hiuzugckommene Mänuer haben init vieler Mühe da« große Thor soweit gehoben, daß die eingekeilte nächtliche Spazier gängerin hat befreit werden können. — In bangem Zweifel. Dora: „O, ich befinde mich in außerordentlich schwieriger Lage und komme, um mir Deinen Rath zu erbitten. Ich werde von drei Männern ge liebt und weiß nicht, welchen ich nehmen soll." — Clara: „Welcher hat da« meiste Geld?" — Dora: „Du dumme« Ding! Denkst Du, wenn ich da« wüßte, würde ich Dich um Rath fragen?!" — Bildung und Praxis. „Wünschen gnädige Frau einen Thermometer nach Reaumur oder nach Celsius?" — „Welche« ist denn der Unterschied?" — „Nach Celsius kocht da« Wasser bei 100 Grad, nach Reaumur bei 80." — „'Nun, dann finde ich letztere« doch sparsamer." — Ein falscher Freund. „Bist Du mit Deinem Freund D noch immer so gut?" — „Ach, ein falscher Mensch ist er, wir haben Beide ein Mädchen geliebt, und — mich hat er sie heirathen lassen!" »'<»!! SS I't bis 5.85 p. 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T. de« Oswald Bern hard Unger, Handarbeiters hier, 3 M 16 T. 25) Johanne Gottlieb- Unger geb. Wagner, nachgel Wittwe de« weil. Karl Friedrich Unger, Husschmied« hier, 82 I. 13 T. 2«) Todtgeb. Sohn der Johanne Elise Am Sonntage Estomihi: Vorm. Predigttext: Joh. 4, 18 30. Herr Candida! Burghardt. Nachm. 1 Uhr Betstunde. Herr Pfarrer Bött- rich. Die Beichtrede hält derselbe. Kirchcnnachrichten aus Schönheide. I)um. Lstomiiii (24. Februar). Früh 8 Uhr: Gottes dienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst: Beichte und heil. Abendmahl. Herr DiaconuS Wolf. Nachm. 2 Uhr: Missionsgottesdienst. Herr DiaconuS Wolf. Das Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. Masken, Märte, Aasen, Dominos mit und ohne Bchiinq, Aadauartikek, ScheHchen, Münzen, chokd- und Siköerband empsichlt billigst -L. Nsrnsin. Per Oster» Schulzeugnissen für kaufm. Geschäft gesucht. Selbstgeschriebene Offerten unter SOL an die Expedition d. Bl. erbeten. 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