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Spiele ist, die schon öfter Geheimnisse au« dem Schloß:c. dcrralhcn hat. Die Untersuchung wird eisrig fortgesetzt. — Uebcr die militärische Winterübung im Harz schreibt man der „'N. Pr. Ztg." au- Blankenburg. Einige Tage lang boten da« Bodcthal und das vielen Brocken Wan derern bekannte Plateau von Hasselfelde ein kriegerisches Bild. Das Leib-Bataillon braunschweigischen Infanterie-Regiment« war aus Anordnung und unter Leitung des RegimcntS- Eommandcur«, Obersten v. Ocrtzen mit einer kriegsstarken Eompagnie zu einer Gefecht«- und Biwaksübung ausgerückt. Am Dienstag früh marschirte die Truppe, au« Mannschaften beider Jahrgänge zusammengesetzt, bei günstigem Sonnenschein ab. Aus den, Marsch nach Hasselfelde wurde Gefechtsübung gegen einen markirtcn Feind abgchalten. In der noch über i Meter tiefen Schneedecke boten die Bewegungen der Schützen linie in den Bergen nicht geringe Schwierigkeiten; aber sie wurden mit Ausdauer und Frische überwunden. Gegen Mittag erreichte die Eompagnie ihren Biwaksplatz auf der Hassel- selder Hochebene, wo ein herrlicher Ausblick auf den schnee bedeckten Harz mit dem Brocken die Stimmung belebte und erfrischte. Bald war der Biwaksplatz von Schnee gesäubert, und lustig flackerten die Feuer und brodelten die Kessel. Gegen Abend verdunkelte sich der Himmel, c« erhob sich ein heftiger Schneesturm, die Temperatur sank allmählig aus—8"R. Aber auch dieser Ungunst de« Wetter« wurde mit Humor und — warmem Getränk Widerstand geleistet in den Zellen, welche sich trefflich bewährten. Im Innern derselben bildete ein Lager von Tannenreisig, bedeckt mit den übrig bleibende» Zelt leinen und einer dicken Lage Stroh, ein weiches und warme« Lager; selbst am Morgen betrug die Temperatur noch zwischen -l-4 und -s-5" R. Wiewohl da« Wetter nicht besser wurde, ging e« an die AuSsührung de« geplanten Schießen« gegen Schnccdeckungcn, welche an Stelle de« markirten Feinde» jetzt mit Scheiben besetzt waren. Gegen diese entwickelte sich nun ein ebenso schneidige« wie interessantes GesechtSbild — wir wurden an jenen Ehrentag de« Bataillon« bei Chassillv erinnert, als wir die Truppen über die unabsehbare Schnee fläche Vorgehen sahen. Die gcsammten Rekruten waren von der Garnison nachgcrückt und sahen dem Schauspiel zu. Gegen 2 Uhr erreichte da« Schießen sein Ende, die fast ein- gcschnciteu Absperrungsposten konnten zurückgezogen werden. Im frischen Schritt ging e« nun heimwärts aus den Bergen de« Harze« herab in die Garnison. Trotz Schneetreiben und Glätte traf die Kompagnie gegen 7 Uhr Abend« mit klingen dem Spiel in bester Haltung in der Garnison ein. Ein warmes Essen und baldige Nachtruhe entschädigten die Mann schaften für die erlittenen Anstrengungen. — Von neuem hat diese Ucbung bewiese», wie sehr »»scre Zelte selbst unter den ungünstigsten Verhältnissen sich bewähren und wie eine gut ausgebildete Truppe Wind und Wetter Stand zu halten vermag. Den Bewohnern de« Harze« aber wird da« Bild der von Truppen belebte» Wintcrlandschast noch lange Zeit unvergeßlich bleiben. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden. Ihre Majestäten der König und die Königin werden sich voraussichtlich am nächsten Montag, den 4. Februar, Abend« zu einem mehrtägigen Aufenthalte nach Leipzig begeben und während dieser Zeit im dortigen Königlichen Palais Wohnung nehmen. — Dresden. Vor ungefähr sechs Monaten übergab eine scingeklcidete, tiesverschlcierte, anscheinend junge Dame in geheim» ißvoller Weise einem Juwelier in der Pragerstraße eine kleine, alterthümlich verzierte eiserne Kassette, die werthvollc Schmuckstücke enthalten sollte, mit der Bitte, ihr die« verschlossene Kästchen bi« zu ihrer Rückkehr sicher aufbe wahren zu wollen. Angeblich reiste die Dame aus einige Wochen in ihre Hcimath Tiflis. Der Juwelier entsprach gern dem Wunsche der Dame, befindet sich aber gegenwärtig in einiger Verlegenheit wegen de« Inhalte« diese« gcheimniß- vollen Depot«. Da« Kästchen steht bereit« seit nun bald 0 Monaten im Tresor wohlverwahrt und beinahe vergessen, aber seit einiger Zeit erklingen zeitweise sonderbare Töne au« dem Innern der Kassette, ein gewisse« metallische«, mclodische» Klingcn und Arbeiten, ein Durcheinander von Menschen stimmen ähnlichen Tönen und durch den Kasten gedämpfte« Summen, das stunden- und tagelang verstummt, plötzlich beginnt und minutenlang andauert. Wa« die Ursache diese« cigcnthümlichen Leben« in dem alten Eisenkästchen sein mag, ist bi« jetzt räthselhast geblieben. Die Kassette zu öffnen, hat der Juwelier natürlich kein Recht und von der Eigenthümerin fehlt bisher jede 'Nachricht. — Leipzig. Seiten« der hiesigen Staatsanwaltschaft wurde letzter Tage der Pfarrer V. in Buchheim (Ephorie Borna) wegen Sittlichkeit-Verbrechen verhaftet. Wie verlautet, hat V., der am 24. Mai 1859 in Dresden geboren ist und seit 2 Jahren in Buchhcim al« Pfarrer amtirte, bereit« ein Gcständniß abgelegt. Die Angelegenheit hat selbstverständ lich in dem gedachten Kirchspiel da« größte Aufsehen erregt. — Zwickau. Der hiesige Erzgebirgsverein hat im vergangenen Jahre Schritte gethan wegen Einführung feststehender Rundreiscbillet« im Erzgebirge, sowie Einführung von Springtouren. Letztere sind zugesichert worden. Ferner gewährte der Verein 8000 M. Beihülfe zur Errichtung des steinernen Thurmes aus dem Kuh berge bei Schön heide, sowie die Mittel zur Wcgctracirung und Aufstellung von Bänken im Zwickau-Weißcnborner Stadtwald, sowie zur Ausstellung einer zweiten UebcrsichtSkarte (Windbergpanorama) auf den Thurm der Alberthöhc bei Zwickau. — Löbau. Zwei Männer, die nach Ebersbach reisen wollten, bemerkten beim Einsteigcn in'« Coup« einen Gen darmen darin, welchen sie darauf aufmerksam machten, daß man im Bahnhof nach einem Vertreter der Staatsgewalt behufs Verhaftung eine« Gauner« gesucht habe. Der Gen darm stieg pflichtgetrcu au«, um den ihm beschriebenen Gauner zu verhaften. Dieser aber bezeichnete jene beiden Männer, welche inzwischen nach Ebersbach abgcdampft seien, al« Gauner, welche ihn (den Gendarmen) nur hätten lo« sein wollen. Der Gendarm war nun mißtrauisch geworden, hielt seinen Gefangenen fest und telegraphirte nach Dürrhenner-dors, die beiden Männer in dem und dem Coup« ebenfalls festzu nehmen. Nun sitzen alle drei fest und wird c« sich hoffent lich bald entscheiden, wer eigentlich Gauner ist. — Vor kurzer Zeit sind im Forstrevier Rautcnkranz u. A. 9 Stück Tanncnstämme zur Versteigerung gekommen, die zusammen einen Rauminhalt von 6l^> Festmetcr halten. Der stärkste Stamm hatte 80 Eentimcter Durchmesser, 24'/, Meter Länge (Länge der eigentlichen Stamme«, Zapfende nicht mitgercchnet) und 12^» Festmeter Rauminhalt, der zweite Stamm 79 Eentimetcr Durchmesser, 24 Meter Länge und ll,w Festmeter. Da» FestMeter Tannenholz wiegt 892 Kilogramm, der stärkere Stamm hatte also da« Gewicht von 10,972 Kilogramm. Beide Stämme, kerngesund und wahre Prachtexemplare, sind an Ort und Stelle in Klötze zerschnitten worden, um ihre Abfuhr zu ermöglichen. — Mit dem l. Februar beginnt die Schonzeit für Rchböcke, Hasen, Fasanen, Auer- und Birkhähne rc. Da» Feilbieten und der Verkauf inländischen und das Fcilbieten ausländischen Wildpret« ist jedoch erst voin 15. Tage nach Beginn der Schonzeit verboten. Unter diese« Verbot fällt wiederum nur Feilbieten und Verkaufen in rohem Zustand, nicht aber der Kauf von Wildpret und der Verkauf de« zum Verspeisen zubereitcten Wildpret«. Referat über hie Hitzungen des Hcmeinderathes zu Schönheide. 1. Sitzung am 9. Januar 1895. 1. Nach Begrüßung de« neu in da« Collegium einge tretenen Herrn Carl August Lenk erfolgt die Neuwahl der Ausschüsse. Letztere setzen sich nunmehr in nachersichtlicher Weise zusammen. Verfassungsausschuß: Der Gemeindevorstand, Vorsitzender, Herr Gemeindeältester Leistner, „ „ Friedr. Oschatz, » „ Flemming. Finanzausschuß: Herr Gemeindeältester Leistner, Vorsitzender, „ Gemeinderathsmitglied Schönselder, » . Unger. Ausschuß für daS Bauwesen: Herr Gemeindeältester Friedr. Oschatz, Vorsitzender, , GemcinderathSmitglied Berger, „ „ F. Louis Lenk, „ „ Möckel, „ „ Victor Oschatz,- .. „ Unger. Sparkassen ausschuß: Der Gemeindevorstand, Vorsitzender, Herr Gemeindeältester Flemming, „ Gemeinderathsmitglied Gustav Lenk, „ ., Schneider, „ Steucrrcceptor Herrmann Männel i au« der Ein- „ Kaufmann Robert Tuchscherer i wohnerschaft. Ausschuß für da« Armenwesen: Der Gemeindevorstand, Vorsitzender, Herr Gxmeindcrathsmitglicd Friedrich, „ „ Fränzel, „ „ Genscher, „ „ C. Aug. Lenk. Ausschuß für da« Marktwesen: Der Gemeindevorstand, Vorsitzender, Herr GemcinderathSmitglied Berger, Möckel. Ausschuß für da« Feuerlöschwesen: Herr Gemeindcrathsmitglied Berger, Vorsitzender, „ Gemeindeältester Flemming, „ „ Leistner, „ Gemeinderathsmilglied Victor Oschatz, „ Schlossermeister Schott. Der OrtsgesundheitSrath: Ter Gemeindevorstand, Vorsitzender, Herr GemcinderathSmitglied Berger, „ „ Unger, „ vr. m<-(I. Penzel, „ I)r. meck. Schlange, , Apotheker Schulze. 2. Wegen Ausnahme einer Anleihe zur Bestreitung der Baukosten für das projectirte ElektricitätSwerk wird der Vor sitzende zur Fortführung der von ihm cingeleitcten Unter handlungen ermächtigt. 9. Nachdem Herr Richard Schneider den 'Nachweis über seine Befähigung al« Schornsteinfeger erbracht hat, soll um seine Verpflichtung bei der Königlichen AmtShauptmannschaft nachgcsucht werden. 4. Die Gesuche der Herren Paul Ebert und August Bartonnzek um Uebertragung der seither in den Häusern Nr. 291 bez. 221 auSgcübtcn Schankconzessionen auf ihre Personen beschließt man zu befürworten. 5. Da es nach dem OrtSstatut zweifelhaft erscheint, ob Besitzer unbebauter Grundstücke als Ansässige bei Gcmeinde- rathswahlen gewählt werden können, so wird der Verfassungs ausschuß mit Prüfung der Frage beauftragt, ob die betreffen den orlSstatutarischen Bestimmungen einer Aenderung zu unterziehen seien. 6. Der Unterstützungswohnsitz der in Rastatt der öffent lichen Unterstützung anheim gefallenen Familie de« Bürsten macher« Friedrich August Lenk wird für Schönheide anerkannt. 2. Sitzung am 26. Januar 1895. Der Gemeinderath nimmt 1. Kenntniß von einer Ministerialverordnung, die zu Straßenbauzwecken enteignete Parzelle Nr. 36lu betreffend, sowie von dem befriedigenden Ergebnisse der Verhandlungen wegen Aufnahme einer Anleihe bei' dem landwirthschaftlichen Creditverein, tritt 2. wegen Erledigung der Prüfungsarbeiten bei der Spar kasse den Vorschlägen de« SparkasscnauSschusse« bei, beschließt 3. einem Gesuche hiesiger Geschäftsleute entsprechend um Verlegung de« Winterjahrmarkt« in den Monat November nachzusuche», ermächtigt 4. wegen des Projectc« einer elektrischen Centrale den Vorsitzenden zur Fortführung der Verhandlungen auf der bisherigen Basis, erhebt 5. die Vorschläge de« ArnicnauSschusse« über Vertheilung der Zinsen de« Leupold Gerischcr'schen Legate« zum Beschluß und erledigt 6. in geheimer Sitzung die in diesem Jahre eingegange nen drei Abgabenreclamationen. Aus vergangener Zeit — für unser« Zett. 1. Februar. (Nachdruck verboten. T'empor» mutuntnr! Am l. Februar 1874 wählte zum ersten Male da» neudeutschc ReichSlan» Elsaß-Lothringen zum deutschen Reichstage seine Vertreter; sämmtliche 15 Ab- geordnete waren französisch gesinnt. Seit jener Zeit sind über zwei Jahrzehnte verflossen und gewaltige Veränderungen in den politischen Verhältnissen auch de« Reichslande» haben stattgefunden. Längst ist die ehemalige kompakte Masse der 15 französischen Abgeordneten durchbrochen, längst haben nicht nur die verschiedenen politischen Parteirichtungen auch im Rcich»lande Boden gefunden, sondern auch reich-treue, deutsch gesinnte Abgeordnete sind von der Bevölkerung in den deutschen Reichstag gesandt worden. Gut Ding will Weile haben. Man fängt endlich an, in Elsaß Lothringen deutsch zu denken und zu fühlen; daß die Umwandclung nicht gar so rasch von statten gegangen und geht, ist begreiflich, wenn man bedenkt, daß das widerrechtlich Deutschland entrissene Land so lange unter französischer Herrschaft gestanden. Noch eine Generation und Elsaß-Lothringen wird im wahren Sinne de« Worte» ein deutsche» Land sein. 2. Februar. Am 2. Februar 1864 kam c» zum ersten Zusammenstoß zwischen den dänischen und österreichisch preußischen Truppen. An diesem Tage erfolgte ein Angriff der Preußen auf die dänischen Verschanzungen bei Missunde und die Beschießung de« Brückenköpfe« mit 64 Geschützen durch Prinz Friedrich Karl. Die Oestcrreicher hatten ein hartnäckige« Gefecht bei Oberselk zu bestehen und da« deutsch-böhmische Jägerbataillon, da« die Hauptarbeit de« Tage« gethan, krönte denselben durch Erstürmung de« Königsberg«, der Anhöhe, welche La« Dorf beherrschte. 3. Februar. Am 3. Februar 1867 wurde in Stuttgart eine auf Be treibe» Bayern» zusammenberusene Conferenz von Bevoll mächtigten Bayern«, Württemberg«, Baden- und Hessen eröffnet, behus« Berathung einer gleichmäßigen Hccrversassung der süddeutschen Staaten. Diese Versammlung, auf der die partikularistischen Bestrebungen sehr kraß zum Ausdruck kamen, endete, wie vorauSzusehen, resultatlo«. Sie liefert den Be weis für die Richtigkeit der Anschauungen de« großen Staats mannes, der da sagte, daß Deutschland« Einheit nicht durch Reden und Versammlungen, sondern mit dem Schwerte er kämpft werden müsse. Der Untergang des Schnelldampfers „Elbe". Bremen, 31. Jan. Ein fürchterlicher Unglücks fall hat sich gestern früh gegen 6 Uhr auf der Nordsee ereignet, bei welchem übe: 300 Personen ihren Tod gesunden haben. Der Passagierdampser „Elbe" des Norddeutschen Lloyd ist mit dem britischen Kohlendampfer „Crathie", — der, von Rotterdam nach Aberdeen gehend, 30 Meilen von der holländischen Küste den Kur« der Bremen-Southampton- Linie kreuzte, — zusammengestoßen und 20 Minuten nach dem Zusammenstoß unlergcgangen. Die „Elbe" hatte 47 Cajüts- passagiere, 138 Zwischendcck«passagiere und 168 Mann Be satzung an Bord, welche, außer 22 Geretteten, sämmtlich er trunken sind. E« war sehr dunkel, aber klare Luft. An Bord war Alle« zu Bett. Der Stoß war furchtbar; er schlug tief mitten in den Maschinenraum; sofort überfluthete da« Wasser den Hintertheil der „Elbe". Kein einziger Passagier der ersten Kajüte und nur 5 Passagiere der zweiten Kajüte wurden ge rettet. Dem Stoße folgte eine große, schreckliche Verwirrung. Alle« eilte nach den Booten. Der gereitete Passagier A. Hof mann Ihcilt mit: E« wurden zwei Boote herabgelassen, von denen eine« sogleich unterging; von den Passagieren in diesem Boote wurde nur Frau Anna Boeckcr in ein andere« Boot gerettet. 'Nach 20 Minuten, während sich Frauen ».Kinder in den Booten cinschifften, ging die „Elbe" plötzlich unter. Da« Rettungsboot mit den 22 Geretteten wurde während 6 Stunden hin und hergctricben und endlich von dem Fischer boot „Wildflower" an Land gebracht. Die „Elbe" war der erste Schnelldampfer de« „'Nord deutschen Lloyd" und wurde im Jahre 1881 auf der Werft von John Elder u. Co. in Glasgow erbaut. Die Länge de» Schifsc« betrug 128 Meter, die Breite 13'/, Meter und die Tiefe 10'/, Meter. Die Geschwindigkeit des Dampfer» belief sich aus 16 Knoten in See bei einer Maximalleistung von 5000 indizirten Pferdekrästen. Da« Schiff, welche» 1130 Passagiere fassen konnte, war ausgerüstet mit einer dreicylinvrigen Compoundmaschine. Die Besatzung bestand bei vollbesetzten Kajüten au» 168 Personen, während sich der Kohlcnverbrauch in 24 Stunden aus ca. 115 Tonnen belief. Kapitän Gordon de« Dampfer« „Crathie", welcher mit der „Elbe" kollidirte, telegraphirte dem Eigcnthümcr Moffat in Aberdeen, daß da« Bug der „Crathie" fürchterlich zuge richtet worden ist. Da« Schiff war gerade noch im Stande, Rotterdam in sinkendem Zustande zu erreichen. Zur Zeit de« Zusammenstöße« befand sich der Kapitän nicht auf Deck. Der erste Steuermann hatte das Kommando; dieser sagt au«, daß die „Crathie" derartig beschädigt war, daß die Mannschaft ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Rettung de« eigenen Leben« verwenden mußte. Kapitän Gordon behauptet, daß dichter Nebel zur Zeit de« Zusammenstoßes auf dem Wasser lag und daß da« unbekannte Schiff, mit dem die „Crathie" zusammen stieß, gar nicht weiter gesehen wurde. Vermischte Nachrichten. — Würzburg. 500 Kaffeeschwestern — wohl da größte Kaffeekränzchen, da« je stattsand, waren dieser Tage hier im Schrannensaal versammelt, um an festlich gedeckten Tafeln Kathreiner« Kneip-Malzkaffec und einen Vortrag eine« Frl. H. über seine Güte zu genießen. Der Festgeber war Herr Kathreiner au« München, der diejenigen Haurfrauen, die den Artikel noch nicht verwenden, von seiner Vorzüglich keit überzeugen wollte. — Gedenket der Vögel! Diese Bitte möge bei dem jetzigen rauhen Welter allen Thiersreunden recht eindringlich empfohlen sein. Auch den Hunden, namentlich den Ziehhunden und Pferden wolle man Fürsorge zuwenden, und zwar dadurch, daß man ersteren Decken untcrlegt, letzcren da« Zaumzeug vor dem Anlegen erwärmt, auch ihnen Decken auflegt. — Eine eigenartige Feier hat der Kriegerverein Jena abzuhaltcn beschlossen, nämlich einen Bataillon«appell de« Füsilierbataillon« de« 94. Regiment«. Am 24. Juli d. I. sollen alle noch lebenden alten Kameraden von 1870 71 com- pagnieweise auf dem Marktplätze antreten, wie sie damal« «»«gerückt sind. Vor der Front diese« Bataillons aber soll halten derjenige Kommandeur, der da» Bataillon >870 au» Jena ausführte, der jetzige Gouverneur von Koblenz Ehren breitstein, Generallieutenant v. Gelieu. Begleitet wird er sein von seinem ehemaligen Adjutanten, dem zu Weimar