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Am andern Morgen, nachdem er sein Frühstück einge nommen hatte, bestellte er einen Wagen, welcher ihn nach Saltair brachte. Gegen Mittag kam er daselbst an, wo ihn ein Diener an der Terrasse empfing und nach seinem Zimmer führte. Wenige Minuten daraus erschien Lord Champncy. Bei seinem Anblick athmete Warner erleichtert auf, denn Lord Ehampney'S Gesicht trug nicht da« Gepräge eine» zärt lichen Liebhaber« oder glücklichen Gatten; er sah vielmehr bleich und verdrießlich au«. Der falsche Freund eilte dem Lord entgegen, begrüßte ihn lebhaft und schüttelte seine Hand. „Nie in meinem Leben war ich so überrascht, Champ- ney!" rief er, „al« beim Empfange Deine« Telegramms, welche« ich gestern Morgen erhielt. Ich war in Sessex, be eilte mich aber hierher zu kommen und Dir Glück zu wünschen zu Deiner Wiedervereinigung mit Deiner Frau. Du in Saltair! Du endlich glücklich in häuslicher Ruhe und Zu friedenheit. Bon ganzem Herzen wünsche ich Dir Glück!" Warner'« Spiel war vortrefflich, Lord Champneh war gerührt davon. „Die« ist der Mann, welchen Willard Ame« mir als falsch und vcrräthcrisch schilderte!" dachte er. „Er kennt Felix zu wenig." „Und Du hast nun gefunden, wa« ich immer gesagt habe," fuhr Warner fort, „nämlich daß Lady Barbara nie wirklich falsch gegen Dich war? Ich würde mein Leben für ihre Rein heit eingesetzt haben." „Ich weiß, Felix," erwiderte der Lord, sich setzend. „Ich habe meine Frau auch nicht wirklich für falsch gehalten; aber ich habe geglaubt, daß sie ihre Heirath bereute und Andere mir vorzog. Die« war c«, wa« ich nicht ertragen konnte." „Aber Du hast nun Deinen Jrrthum erkannt, wie ich hoffe?" sragtc Warner. Lord Champncy blickte traurig auf seinen Cousin, ant wortete aber nicht. „Hast Du Dich nicht init Lady Barbara anSgcsöhnt?" fragte Warner in mitleidigem Ton. „Nein Felix. Ich bin hier nur geduldet. Barbara hat da« Hau« voll Gäste, und sie kann mich nicht sortweisen, ohne Aussehen zu erregen. Wir sind höflich gegeneinander, aber wir sehen un«. nur in Gesellschaft. Mein Zimnier ist dem Deinigen gegenüber; ihre sind am andern Flügel de« Hause«. Kurz, wir stehen un« jetzt nicht näher, al« wir uns all' die Jahre hindurch gestanden haben. Sic ist kalt und unversöhn lich, und ich fürchte, daß mein Aufenthalt hier ohne Erfolg bleiben wird." „O, schrecklich, schrecklich!" seufzte Warner, in scheinbar tiefstem Mitleid. „Laß' mich für Dich sprechen, Champney, laß' mich ihre alte Liebe wieder wecken. Gewiß liebt sic Dich noch, mag der Funke auch noch so klein sein. Laß' mich —" „Nein, nein! Ich will keinen Vermittler zwischen uns," erklärte Lord Champney. „Barbara weiß, daß und wie sehr ich sie liebe; aber sie stößt mich von sich und macht mich rasend." „Aber warum behandelt sie Dich so kalt, da Du ihr doch so großmüthig jeden Wankclmuth ihrer Liebe verzeihst?" „ Sie kann c« mir nicht vergeben," erwiderte Lord Champ ney in klagendem Ton, „daß ich ihr unser Kind nicht zurück brachte, al« sic gesund wurde. Du weißt, daß ich noch einige Wochen zögerte, und die« kostete un« da« Leben de« Kinde«." „Ja, ich weiß; aber Barbara kann Dich für den Tod de« Kinde« doch nicht verantwortlich machen!" „Sie thut c«." „Wie! Da« ist unerhört!" rief Warner entrüstet. „Dich für den Tob de« Kinde« verantwortlich zu machen! Lady Barbara müßte deswegen gehörig zurecht gesetzt werden. Wenn Du mir nur erlauben willst, mit ihr darüber zu sprechen —" „Nein, ich will keine Vermittlung, am wenigsten von Dir, Felix," sagte bekümmert der Lord. „Da muß doch etwa« mehr zu Grunde liegen, al« e» scheint. Kann Lady Barbara — aber nein; unmöglich!" „WaS ist unmöglich?" „Daß — daß Lady Barbara einen Mann gesunden haben könnte, den sic mehr liebt al« Dich." Lord Champncy suhr leicht zusammen und sah durch'« Fenster. „Habe ich Dich beleidigt?" fragte Warner schmeichelnd. „Wenn ich zu hart gcurthcilt habe, so tadele mich. Aber be denke, Champney, daß Du so viele Jahre abwesend warst, daß Lady Barbara auf dem Gipfelpunkt ihrer Schönheit und Jugend stand und daß man wohl annehmen kann, daß Mancher, Deine Abwesenheit benutzend, ihr liebende Worte zuflüstertc. Kann man erwarten, daß eine allein dastehende, unbeschützte und unbewachte Frau ihr Herz gegen solche Einflüsterungen ver schließen konnte?" Lord Champney machte eine ungeduldige Bewegung. „Felix, Du folterst mich!" rief er aufgeregt. „Verzeihe mir. Da« war nicht meine Absicht. Um ein Königreich würde ich einem Herzen, welche« so schon mehr zu leide» hat, al« e« ertragen kann, nicht noch einen Stich ver setzen können. Vergieb mir meine Unbedachtsamkeit." „Vergicb Du niir, Felix," sagte Lord Champncy, dessen edle« Herz gerührt war von Warner'« scheinbarer Ruhe. „Ich bin so reizbar. Fahre fort in dem, wa» Du mir zu sagen hast; ich weiß, daß Du e« gut meinst." „ES freut mich, daß Du meine wohlwollende Absicht erkennst, Champney. Du bist mein einziger lebender Ver wandter, und ich habe mich so an Dich gebunden, daß ich mich elend fühle, wenn Du unglücklich bist." „Ich glaube e«, Felix." „Um weiter von Lady Barbara zu sprechen," fuhr Warner fort, langsam im Zimmer auf- und abgehend, „so ist e« gewiß zu entschuldigen, wenn sie während Deiner Abwesenheit häufig Gesellschaft gehabt hat; sie ist für die seine Welt erzogen und e« war nicht zu erwarten, daß sie nun eine Einsiedlerin werden sollte. Ich weiß, daß, wenn Du irgend etwa« Unrechte« an Lady Barbara entdecken würdest, Du ihre Fehler verzeihst. Ich wollte Dich nur aus die Möglichkeiten, welche hoffentlich nie vorgckommcn sind, noch vorkommen werden, vorbereiten. Und nun will ich Dir etwa« von mir selbst erzählen." „Ja, erzähle mir, wa« Du drüben in Sessex gethan hast." „Ich habe dem schönsten Mädchen de» Königreich« den Hof gemacht," erwiderte Warner begeistert. „Sie ist nicht nur da« schönste, sondern auch da« reinste und unschuldigste Geschöpf, welche« ich je gesehen." lieber Lord Champney « finstere» Gesicht flog ein Lächeln. „Bist Du endlich verliebt, Felix?" fragte er. „Wunder werden niemals aushören. Ich dachte. Du wärest unbesiegbar." „Da« dachte ich auch," versetzte Felix heiter, „doch ich bin ein Paar dunklen,^ wundervollen Augen zum Opfer ge fallen. Meine Geliebte ist ein geistreiche«, aufgeweckte« Mäd chen, mit einer edlen und großmüthigen Seele. Sie wird eine stattliche Frau werden." „Wer ist sie?" „Die Tochter eine« Landsquire«; sie stammt von guter Familie. Ihr Name ist Dora Chessom." „Dora!" wiederholte Lord Champney. „Der Raine klingt angenehm. Ist sie nicht zu jung für Dich?" „Sie ist erst siebzehn Jahre alt, aber sie ist nicht zu jung. Ich werde mich um ihretwillen jung machen." „Meine Tochter würde nun auch siebzehn Jahre alt sein," sagte der Lord gedankenvoll. „Meine arme Kleine, sie hatte keinen Namen, so lange sie lebte. Ich ließ in ihren Sarg den Namen Barbara schneiden. Wann willst Du Dick ver- heirathen!" Warner lächelte bitter. „So weit bin ich noch nicht, Champney. Dreihundert Pfund würden zur Versorgung einer Familie nicht hinreichen und Dora'« Geld muß für sie selbst festgesetzt werden." „Gewiß! Aber warum hast Du Dich nicht an mich ge wandt?" sagte der Lord halb vorwurfsvoll. „Ich will Euch ein Hau« geben und fünfhundert Pfund jährlich für Euch niedcrjetzen. Mit achthundert Pfund kannst Du schon heirathen." Warner drückte seinen Dank in warmen Worten aus. „Morgen will ich an Dora schreiben," sagte er, „und ihr Dein großmülhigc« Anerbieten mittheilen. Du wirst mit ihr zufrieden sein, Champney. Aber nun sage mir doch, wer hier ist. Irgend einer unserer alten Freunde? Einer, den ich kenne?" „In erster Reihe," erwiderte der Lord, „ist Willard Ame« —" „Ah!" rief Warner überrascht. „Anies ist mein Freund," sagte Champney lächelnd. „Er ist der Verlobte von Ada Gower, Barbara'« Nichte. Heute Morgen hat er seinen Antrag gestellt und wurde natürlich angenommen. Die Andern sind die beiden Schwestern Howe, Mr. Tillinghast und Capitän Burton." „Eine angenehme Gesellschaft, aber ich kenne nur Ame« und Burton. Ist Effingham hier?" „Wer?" „Effingham, der stattliche Oberst," lachte Warner. „Der, nein. Warum sollte er hier sein, Felix?" „Ich weiß nicht; nur zum Besuch wie die klebrigen," versetzte Warner, sorglos seinen Bart drehend. „Ich denke, er wird da« Bedürfniß haben, sich aufzuheitern, denn seine Frau starb im vorigen Jahre." „Ah!" rief der Lord leise. „Ich glaubte auch nicht, daß er ein Gast diese« Hause« war," fuhr Warner sorglos fort, „denn ich erinnere, wie aus gebracht er einst war, weil Ladh Barbara kurz vor ihrer Einwilligung i» die Heirath mit Dir seine Bewerbung zurück- wic«; aber ein Freund in der Stadt sagte mir, daß ich Effing ham sicher hier finden würde. Er mache häufig Besuche in Cromer seit dem Tode seiner Frau." „Ah!" stöhnte Champney wieder. „Er hatte sich im Club ausgesprochen, daß Cromer ein Stück des wirklichen Paradiese« sei und daß er daselbst auch seine Eva gefunden habe. Effingham muß ein Romantiker sein. Eine Eva in einem Norsolker Paradies! Haha!" Lord Champncy'« Augen funkelten und sein Gesicht wurde bleich. De« falsche» Freunde« Schlag hatte sein Herz getroffen, doch er war zu stolz, um offen seinen Schmerz zu zeigen. „Effingham mag sich in ein hübsche« Norsolker Fischer mädchen oder in eine« Farmer« Tochter verliebt haben," sagte er mit erzwungenem Lächeln. „Wie er sich aber in dem düster» Cromer aufhalten kann, geht über meine Begriffe." „Es ist ein Paradies für ihn, nachdem er eine Eva dort gefunden hat," entgegnete Warner lächelnd, wohl zufrieden mit dem Erfolg seiner boshaften Bemerkungen. „Er wird vielleicht hier einsprechen, wenn er erfährt, daß Du hier bist." Lord Champney'S Gesicht wurde ernst. Er stand auf und ging nach der Thür. „Ich muß gehen, Felix," sagte er. „Wenn Du fertig bist, so komme hinunter, e« ist gleich Zeit zum Frühstück." Er eilte, unangenehm aufgeregt, die Treppe hinab, indem er murmelte: „So, Effingham kommt ost nach Cromer. Ich bin ge rade zur rechten Zeit gekommen. Ich habe eine Ahnung, wer die Eva ist, die ihn hier fesselt, wenn auch Felix nichts Arge« vermuthet. Ich werde Barbara bewachen wie ei» Luchs, und wenn — oh, Barbara, mein Weib, ebenso falsch wie schön! Was wird das Ende davon sein? Soll ich zu Grunde gehen und Barbara und Alle, welche die Falsche liebt, mit in meinen Untergang hincinziehen?" (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Nürnberg. Ueber den kurz gemeldeten großen P o st - diebstahl berichten hiesige Blätter noch Folgende«: Gegen 8 Uhr fuhr der Fourgonwagen vom Postamtc in der Karolinen straße durch belebte Straßen zum Fahrpostgebäude in der Nähe de« ZcntralbahnhoseS. Al« der den Wagen begleitende Post bedienstete, am Ziele angclangt, von seinem Platze beim Postillon herabstieg und den an der Hinterscite verschlossenen Wagen öffnen wollte, fand er denselben geöffnet. ES fehlten drei Gcldpostbcutel und ei» besonder« liegendes Packet mit 100,000 Mark in Banknoten. Nu» war in einem Seitengange des Hofe« de» FahrpostgebäudcS ein Mann mit einer Dienstmütze gesehen worden; er entfernte sich gleich daraus und begab sich an eine Stelle de« Settenhose«, woselbst dann später die zwei leeren Geldpostbeutel gesunden wurden. Der fragliche Mann wurde dann später noch gesehen, wie er sich flüchtete. Zu jener Zeil war aber der Diebstahl noch nicht bekannt. Er ist in jedem Falle von Personen begangen worden, die mit den Verhältnissen sehr vertraut waren. Der Dieb griff auch nur nach den werthvollen Gegenständen und ebenso zeigte er große Lokalkenntniß bei seiner Flucht. E« sind bereit« zwei Post beamte unter dem Verdachte der Täterschaft verhaftet worden. — Schwelm. Infolge eine» äußerst lebhaften Traume« hat der Schmied MoSblcch sein Leben eingcbüßt. Mosblcch träumte Nacht«, er befände sich in einem Eisenbahnzuge und müsse aussteigen. Er begab sich aus dem Bett zum Fenster, öffnete es, stieg hinaus und brach bei dem Sturz zur Erde da« Rückgrat. Einigen hinzueilcnden Personen konnte er noch von seinem verhängnißvollen Traum Mittheilung machen, dann hauchte er sein Leben au«. — Schwere« Leid ist über eine Familie in Schöne berg bei Berlin hereingebrochen. Alle vier Kinder im Alter von 3 bi« zu 0 Jahren sind der Diphtherili« erlegen und in ein gemeinsames Grab gebettet worden. — Fund in einem Ccdernblock. Die Gebrüder Jachmann zersägten in der Schneidemühle zu Mount Vernon, Nordamerika, einen mächtigen Ccdernblock; plötzlich traf die Säge ein Stück Eisen, die Zähne waren hin. Der Block wurde gespalten, und wa« fand man darin? 'Nach der Wochenschrift „Deutscher Müller" holten die Gebrüder Jach mann ein alte« Steinschloßgcwehr und einen alten starken Lederbeutel au« einer Höhlung nach der Mitte de« Stammes heraus. Der Lederbeutel enthielt 27 Goldstücke, einige kleine Silbermünzen und einige alte Briefe, deren Inhalt jedoch nicht mehr entziffert werde» konnte, tvohl war aber der Post stempel „1852" deutlich erkennbar. Ein Zeitungsbruchstück, gedruckt 1853 in San Francisco, enthielt der Beutel gleich falls. Da« Gewehr ist noch gut erhalten und trägt die Jahreszahl 1844. Jedenfalls ist vor langen Jahren die Ceder einmal vom Blitz gespalten worden; die so geschaffene Höhlung wird ein Jäger al« guten Aufbewahrungsort seiner kostbarsten Sachen angesehen haben. Die Ceder wuchs dann später wieder zn. Die aufgesundencn Goldstücke waren >020 Mart werth. — Ein theurer Scherz. Ein mit dem Leeren der Briefkästen betrauter Beamter in Berlin fand in einem der selben einen vorschriftsmäßig gesiegelten Geldbrief, welcher in Ziffern und Buchstaben die Wcrthdeklaration von 100,000 M. auswicS. Der Brief trug die Adresse eine« in Potsdam wohnenden Fräulein«. Da« Schreiben wurde feiten» der Postbchördc, da dasselbe allen postalischen Anforderungen eine« Geldbriescs genügte, vorschriftsmäßig als solcher behandelt und, in Ansehung dessen, daß er nicht frankirt war, mit dem hohen Porto von 17 Mark belastet. Die Adressatin des Briefe« war nicht wenig überrascht, al« ihr da« nut 100,000 Mark deklarirte Schreiben behändigt wurde, verweigerte aber dessen Annahme, einerseits weil ihr die Sache nicht geheuer vorkam, andererseits aber weil sie die Bezahlung des Portos scheute. Auf Ersuchen der Postbehörde bezeichnete die Adressatin den vermeintlichen Absender de« Briefes, nachdem sie die Initialen de« Siegels gesehen hatte. Der Absender wurde nun feiten« der Post zur Zahlung des Portos herangezogcn. Er war ein Chargirter eine« GardcregimenIS und bekam einen ToveS- schrecken, al« er sah, welches Unheil sein Scherz — denn der Brief war nur mit einer Gratulation an die Dame seine« Herzen» beschwert — «»gerichtet hatte. In der Befürchtung jedoch, daß die Sache Weiterungen für ihn haben könne — griff er kurz entschlossen in die Tasche und — bezahlte die 17 Mark — schweren Herzens natürlich, denn bei einem Soldaten ist da« Geld gemeinhin noch knapper, al« bei anderen Menschenkindern! Daß er einen feierlichen Schwur that, niemals in seinem Leben mehr sich einen derartigen Scherz zu erlauben, braucht eigentlich nicht besonder« erwähnt zu werden. — Eine köstliche Jagdgeschichte wird der „Pos. Ztg." au« einer kleinen Stadt der Provinz Posen gemeldet; wir bringe» den humoristischen Bericht, für dessen „Wahr heit" der Einsender sich verbürgt, hier zum Abdruck: „Waid- mannShcil! Zu der gestern auf dem Dominium C abgehalteucn Treibjagd erhielten auch zwei ... er Fleischer meister Einladungen. Einer dieser Herren gab 75 Schüsse ab und erlegte drei Treiber und einen Distrikts-Sekretär; — Hase» keine. Da der Herr Sekretär und auch die Treiber sich noch einigermaßen auf ihren „Läufen" erhalten konnte, konnte er leider nichts zur Strecke bringen. Der andere der beiden Nimrode begnügte sich mit dem Inspektor, welchem er allerdings eine tüchtige Schrotladung aufpelzte. Verband zeug hatten die Herren au« Vorsorge mitgebracht." — Fataler Doppelsinn. A: „Du kennst doch den Kaufmann Schnippfer?" — B: „Ob ich den kenne! Ohne Zweifel ist er ein gewiegter Geschäftsmann!" — A: „Sein GcschäftSumsatz soll ein bedeutender sein!" — B: „Gewiß! Man sagt: er betrüge täglich Tausende!" — Mißverstanden. „Haben Sie denn keine Angst, daß Sie Nacht« mal ein Schlag trifft?" — „Unsinn, in der Nacht schläft meine Alte ganz fest!" Eine für A'ianosorte-Aesiher eberiso interessante, als beachtens- werthe Meuheit ist der von der Bronzewaarenfabrik von As. U. Steirrenvöhmer in Aserlokn hergestellte Kerzenteuckter für Dianinas. Jcdermannn kennt die Uebelstände des asten unpraktischen Kkavier- seuchlers, welche darin bestehen, daß beim Abbrennen der Kerze sich die Lichtstöste fortwährend verändert, daß ferner die abtröpfelnde Kerzenmasse den Leuchter beschmutzt, und daß die Beseitigung deS Kerzenrestes aus der Leuchtertülle, vor Einsetzen einer neuen Kerze, stets mit Schwierigkeiten und Zeitverlust verbunden ist und vielfach die Beschmutzung des Instrumentes zur Folge hat. — Asse diese Aevet- ftände lind völlig ausgeschlossen durch den neuen Aerzenkeuchter, welcher u. A. das Licht immer ans ein und derselben Löste auf die Noten fallen läßt, das AVtröpsekn der Kerze verhindert und das Einsetzen einer neuen Kerze außerordentlich leicht macht. — Dabei bildet der in Bronzeguß hergestellte Leuchter in Folge seiner reichen Gestaltung und Gediegenheit (1^ geschmackvolle Ausstattung für jedes Instrument. Verschlußkappe^ und Hineindrücken der Kerze in den ^Leuchterarm^ Die Kerzen zu den Leuchtern sind aus der genannten Fabrik zu beziehen und werden demnächst auch an allen Plätzen in den besseren Lichte- geschähen zu haben sein. — Wie man sieht: wieder einmal das Ei des Columbus. Die Sache ist so einfach, daß man sich wundern muß, daß Mittheikungen des Königl. Standesamts Kibenllock vom 23. bis mit 29. Januar 1895. Aufgebote , u. hiesige: 3) Der Oeconomiegehilfe Friedrich Ernst Nötzoldt hier mit der Stickerin Clara Helene Dörffel hier. l>. auswärtige: 4) Der Eisenbahnhilfspacker Gustav Emil Schmidt in OelSnitz mit Ida Emilie Siegel hier. (Eheschließungen: 4) Der Maschinensticker Albert Richard Brandner GeburtSfäUe: 17) Arthur Walther, S. des Waldarbeiters Karl Hermann Seltmann in Wildenthal. 18) Freund Walther, S. des Stick maschinenbesitzers Eduard Robert Schierer hier. 19) Carl Curt, S. de- Fabrikarbeiters Carl Wilhelm Baumann in Blauenthal. 20) Johanne Elise, T. deS Waldarbeiter« Carl Adolph Hutschenreuter hier. 21) Martha Olga, T. des Waldarbeiters Ernst Albert Meichßner hier. 22) Marie Martha, T. deS Handarbeiters Friedrich August Heymann hier. Hierüber . Nr. 23) l unehel. Geburt. «terdefälle: 10) Gottfried Aldan, S. des Fuhrmanns Cur! Gustav Georgi in Wüdenthal, 1 I. 2 M. 30 T. 11) Curt Max, S. de- Hand. arbeiterS Earl Friedrich Staad hier, 3 M. 29 T. 12) Milda Olga, T. des Handarbeiters Friedrich Erdmann Äläß hier, 1 I. 8 M. 18 T.