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Ms- M AiUWblakl für den Vrscheint 1 I 1 I Abonnement ^k8 ^lnlSMnchlö El^tlll^llt!) sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Umgebung. d '" '"" Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. - ' ..." A. Sonnabend, den 5. Januar L8NL. Oesscntliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnavend, den 12. Januar 1895, von Nachmittags '/,8 Uhr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt- mannschastlichen Dicnstgebaudcs zu ersehen. Schwarzenberg, am 2. Januar 1895. Königliche Amtshauptmannschaft. Jirhr. v. Wirsing. Bekanntmachun g. Die Hundesteuer in Eibenstock beträgt im Jahre 1895 wie seither 10 Mark, wovon nur die Kettenhunde in den in 8 2 Absatz 8 des Hundesteuerregulativs vom 15. Juni 1885 besonders aufgesührten Gehöften u. s. w., für die nur eine Steuer von 6 Alk. zu entrichten ist, ausgenommen sind. Tic Hundesteuer ist bis zum 31. Januar 1885 gegen Entnahme der Hlmdcsteuermarken von den Hundebesitzern in der Tladtkasse auf das ganze Jahr im Voraus zu entrichten. Auch werden die Hundebcsitzer in Gemähheit von 8 3 des Gesetzes vom 18. August 1868, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, hiermit aufgcfordcrt, über die in ihrem Besitze befindlichen steuerpflichtigen Hunde bis zum 10. Januar 181)3 schriftliche Anzeige anher zu erstatten. Die Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Hierbei ist noch auf folgende Bestimmungen aufmerksam zu machen: Junge Hunde, welche z. Zt. der im Monat Februar und Monat Juli jeden Jahres stattfindenden Revision noch gesäugt werden, bleiben sür das laufende Halbjahr von der Steuer befreit; in Eibenstock nur vorübergehend, aber mindestens einen Monat sich anfhaltendc Hundebcsitzer, deren Hunde nicht bereits an einem anderen Orte ver steuert sind, haben für je einen Hund drei Mark Steuer zu entrichten; für im Laufe des Jahres «»geschaffte, noch nicht versteuerte Hunde ist binnen 14 Tagen, von er folgter Anschasfuna an gerechnet, die volle bcz. sofern die Anschaffung erst im 2. Halbjahre erfolgt ist, die halbe Jahressteuer zu entrichten; dasselbe gilt rücksichtlich solcher bereits versteuerter Hunde, welche ohne Steuermarkc in Besitz eines anderen Herrn übergehen; für einen steuerpflichtigen Hund und an einein anderen Orte mit niedrigerer Hundesteuer bereits versteuerten Hund ist der durch deu höheren Steuer satz hicrsclbst hcrvorgcrufcne Diffcrcuzbctrng noch nachzucutrichleu; im Falle des un verschuldeten Verlustes der Steuermarkc wird dem Berlustträger gegen Erlegung von l A!k. 50 Pf. eine neue Hundesteuermarke ausgeantivortct. Es wird endlich unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 23. Novem ber 1882 darauf aufmerksam gemacht, daß die Hunde außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Lokalitäten stets die für das lausende Jahr gilrigc Hundc- steuermarke am Halsband tragen müssen, die Besitzer ohne Steuerwarte am Hals band betroffener Hunde aber in Gemähheit gesetzlicher Bestimmung, insoweit keine Steuerhinterziehung vorliegt, mit 3 Alk. zu bestrafen sind. Eibenstock, am 20. Dezember 1894. Der Ruth der Stadt. »r. Körner. Bcgcr. Bckanittmach n n g, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrut'irungsstummrollr betr. In Gemähheit der gesetzlichen Vorschriften und unter Hinweis auf den Erlaß des Civiivorsitzenoen der Ersatz-Commission in den Aushcbungsbezirkcn Schwarzen berg und Schneeberg vom 19. Dezember 1894, abgedruckt im „Erzgcbirgischen Volks freunde" und im hiesigen „Amts- und Anzcigcblalte", werden die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die n. in: Jahre 1875 geboren, sowie b. in den Vorfahren zurückgestellt worden sind, hiermit ausgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis zum 1. Zievruar d. Js. in der hiesigen Rathsexpedition zur Rckrutiruiigsstammrollc auzumclden. Die Militärpflichtigen aus den srüheren Jahrgängen haben ihren LoosnngS- schcin, die im Jahre 1875 anderwärts geborenen Militärpflichtigen das Geburtszeug- nih mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich hier zur Stammrolle anzumelden haben, zeit weilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener u. s. >v.), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschricbene Anmeldung zur Stammrolle unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Eibenstock, am 28. Dezember 1894. Dcr Rath der Stadl. I»r. Körner. Graupncr. Tagesgeschichte. — Deutschland. Bei dem NeujahrScmpfang hat der Kaiser politische Fragen nicht berührt. Beim Enn psang dcr Botschafter hielt er überhaupt keine allgemeine Ansprache, während die an die Generale von ihm gehaltene Ansprache nur militärischen Inhalts war. Nach einem Ber liner Blatt soll sich die Ansprache zum Theil auch auf die jüngsten Vorkommnisse in Frankreich und die Affäre Drcysu« bezogen haben. Nach einer andern Meldung soll der Kaiser von den „Gefahren dcr sozialen Bewegung" gesprochen haben. Dcr Kaiser soll den Generalen dringend ans Herz gelegt haben, die Osfizicr-KorpS zn möglichster Sparsamkeit anzu halten. — Berlin, 2. Januar. Der „Reichsanzeigcr" schreibt: In neuerer Zeit sind mehrfach falsche RcichSkassenfcheine zu 50 Al. znm Vorschein gekommen. Um die Feststellnng derartiger Fälschungen zu erleichtern, wird im Nachstehenden auf die wesentlichste», in der Beschaffenheit des Papier« liegen den Kennzeichen der Echtheit von ReichSkassenschcincn aufmerk sam gemacht. Zu den sämmtlichcn Reichskassenscheinen wird ein gutes, kräftiges Papier von bewnderer Festigkeit verwendet, welche« aus einer Seite einen Streifen von blauen, in die Papiermassc eingebetteten stärkeren Fasern trägt. Der Faser streifen zeigt eine blaue Färbung durch die ganze Papiermasse. Die blauen Fasern lassen sich mit einer Nadel au« dcr Papier masse auSlöscn, wie durch eine Probe ohne Beeinträchtigung der Gültigkeit de« Schein« sestgesteUt werden kann. Liegen die Fasern ihrer ganzen Länge nach auf dcr Oberfläche, so kann man sicher sein, ein Falschstück vor sich zu haben. Der gleiche Verdacht ist gerechtfertigt, wenn die Fasern zwischen zwei Papierschichtcn liegen. Ist dies dcr Fall, so lassen sich entweder beide Schichten leicht durch Wasser trennen, oder die obere Schicht kann durch Reiben mit einem stumpfen Messer entfernt werden, sodaß die zweite Papierschicht mit den daraus liegende» Fasern zu Tage tritt. Da« echte Papier muß eine einheitliche feste Schicht mit gut geglätteter, weder glänzend noch wollig auSschender Oberfläche bilden. — E« liegt, wie die „Bert. Pol. Rachr." erfahren, in dcr Absicht, dem Reichstage eine Vorlage sowohl betreff« der Branntwein-Besteuerung al« auch der Zuckerbc- steucrung noch in der lausenden Session vorzulegen. Die Vorbereitungen für beide Novellen sollen soweit gefördert sein, daß diese binnen Kurzem an den BnndeSrath gelangen können. Bei dcr augenblicklichen Lage de« landwirthschaftlichen Ge werbes ist, wie die genannte Korrespondenz weiter schreibt, kaum anzunchmcn, daß die in Rede stehenden Novellen sich in der Richtung dcr Erhöhung der Einnahmen aus den beiden Produktionszweigen zu Gunsten dcr Reichskasse, als vielmehr in der Richtung der Minderung des Preisdrucks bewegen werden, der infolge der allgemeinen Lage des Weltmarkts, dcr Zahlung von Prämien seitens auswärtiger Staaten und der bei uns infolge der Exportabnahmc herrschenden Ucber- produktion cingetrcten ist. — Die Charlottenburger Sozialdemokraten beschlossen in einer Massenversammlung, den Bicrbohkott nicht aufzu heben, sondern mit allen Kräften sortzusetzen. — Die Herabsetzung der Telephon gebühren von 150 auf 100 Mk. soll aufs Neue in einer Petition an de» Reichstag angeregt werden. Die Petition geht von dcr Han delskammer Gießen aus und stützt sich auf eine Reihe von Erhebungen, die durch Umfragen in mehreren Handelskammer bezirken ergeben haben, daß bei dcr vorgeschlagcncn Herab setzung der Gebühren die Tclcphonanschlüsse sich sofort um etwa die Hälfte vermehren werden. Gleichzeitig soll, von mehreren Handelskammern unterstützt, von Neuem ciuc Petition an den Reichstag gerichtet werden, wonach da« Gewicht sür einfache Briefe von l5 auf 20 Gramm erhöht werden soll. — Der „StaatSanz. s. Württemberg" veröffentlicht einen Depeschenwcchsel zwischen dem Kaiser und dem König von Württemberg anläßlich de« Jahreswechsels. In beiden wird dcr schönen Stunden gedacht, die die beiden Monarchen gemeinsam bei den Manöver« in Ost- und Wcstprcußcn ver lebt haben. (Das ist um so bedeutsamer, als es bisher hieß, bei diesen Manövern sei eine „Verstimmung" zwischen den beide» Monarchen cingetrcten.) — Würzburg. Unsere altehrwürdige Hauptstadt des FrankcnlandcS, die Geburtsstadt de« Prinzrcgentcn, bringt alle Jahre dem hohen Herrn ihre Neujahrsglückwünsche in einer künstlerisch ausgestattetcn Adresse dar. Letztere ist be gleitet von einer schon feit vielen Jahrzehnten üblichen Gabe: r>0 Goldguldcn, die in wcrthvoller Umhüllung sich befinden. Diese letztere wird alljährlich erneuert, während die Goldguldcn seilen« dcr Kabinetskasse in der Königlichen Münze umge wechselt und von letzterer dcr Stadt stet« wieder gegen Zahlung de« WertheS überlassen werden. Locale und sächsische Nachrichten. — Schön hei de. Zu dem am Ncujahrstag Abend im „Gambrinns"-Saalc veranstalteten Conccrt der hiesigen Schule „Das Weihnachtsfesl" hatte sich ein sehr zahlreiches und gewähltes Publikum cingefunden. Unter der Leitung unsere« talentvollen Herrn Cantors Georgi kamen sämmtlichc Chor- und Einzelgesänge sowie die Deklamationen ganz vor trefflich zu Gehör. Die Dichtung von Friedrich Hofmann „Das Weihnachtssest", componirt von Jul. Otto, versetzt uns so recht in die Weihnachtszeit und wird nie seine zündende Wirkung versagen, namentlich, wie cs an diesem Abend dcr Fall war. Die Herren Schuldirektor Tittcl, Georg DörricS und Ernst Wild.jun. trugen gleichfalls zu dem besten Ver laufe des Ganzen viel bei. Rauschender Beifall wurde allen Mitwirkcnden zu Theil. — Johanngeorgenstadt. In dcr hiesigen, Herrn Hahmann in Zwickau gehörigen Zigarrenfabrik wird seit vielen Jahren am letzten Arbeitstage des Jahres eine sinnige Weih nachtsfeier, Metten genannt, veranstaltet. Die Arbeiter, un gefähr 100, hatten sich mit ihren Kindern auch diesmal wieder in dcr festlich erleuchteten Fabrik versammelt und begingen die Feier gemeinsam mit dem Leiter des Etablissements, Herrn Faktor Sperling. — Dresden. 2. Januar. Aus Leubcncr Revier wurde heute eine König!. Jagd, die sogenannte Oberforstmeister jagd, abgehalten, an dcr Se. Maj. der König und Ihre König!. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August und Prinz Albert, begleitet von Sr. Exz. den, Oberstallmeister v. Ehrcnstein, dem Flügeladjutantcn Major von Criegcrn, den persönlichen Adjutanten Rittmeister Krug von 'Nidda und Rittmeister Keil, sowie dein militärischen Begleiter Premier lieutenant v. Schönberg, thcilnahmcn. Zu dieser Jagd waren die aus Anlaß der gestrigen GralulationScour hier anwesen den höheren Forstbeamten eingeladen, und zwar der Direktor dcr Forstakadcmie Prof. I)r. Neumeistcr und die Obcrsorst- mcister Hcinicke, v. Lindcnau, v. Löben, Nitzsche, Schulze und Schumann. Nach der Jagd fand in dcr König!. Villa Strehlen Jagdtafcl statt, an der auch Ihre Maj. die Königin und Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August theilnahmen. Auch hatten dazu die Herren Oberlandforstmcistcr v. Witzlebcn, sowie die dicnsthahendcn Obcrforstmeister Weißwange und Forstmeister Dost Einlad ungen erhalten. — Leipzig, 2. Januar. An beiden Händen gefesselt