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Richt umvichfigisi die Nachricht, d«H Lemberg geschrieben wird, die russischen Rtservetrüp- ven, welchen bei dem jüngsten DermUtelungSdersuchr PreußenS,ein Haltbefehl ertheilt wurde, entschiedene Ordre bekommen haben, die Weichsel zu überschreiten und der österreichischen Grenze zuzurücken. Die Festung Krakau, wohin noch fortwährend Geschütze, Kriegs- und Mundvorräthe auf der Eisen bahn über Oderberg geschafft werden, ist von 22 Re» douten, jede zu 7 Kanonen, umgeben. Außerdem ver- lheidigen 4 Citadellen das Fort auf dem KoSriuSko- berge und der befestigte KrakauShügel den Zugang der Stadt. Auch ist das Königsschloß auf der Wawelhöhe mit befestigten Kasernen und Magazinen versehen. Nach einem aus Wien vom 16. Dec. veröffent» lichten Bericht deS Allianzvertrags, zwischen Oesterreich und den Westmächten lauten die Hauptpunkte folgender maßen : Oesterreich wird die Bewegungen der Heere der Alliirten in den Fürstenthümern nicht hemmen. Für den Fall, daß zwischen Oesterreich und Rußland «in Krieg auSbricht, schließt Oesterreich mit den West mächten eine Oeffcnfiv-Defcnfive Allianz, und ist «S dann nicht gestattet, daß ein oder verändere Theil der Verbündeten einen gemachten Friedensvorschlag ein gehe. Wenn bis zum Schluffe deS JahreS 1854, der Friede zwischen Rußland und den Westmächten nickt hergestellt ist, so erwägen die drei Mächte weiter zu ergreifende Maßregeln. Preußen soll zum Beitritt deS Traktats eingeladen werden. Die englische Thronrede hat vielfach nachtheilig auf den Stand der StaatSpapiere, und nachtheilig auf die öffentlicke Meinung gewirkt, weil sie die letzten FriedenSreste gestört habe! „Geben Sie mir, so spricht die Königin zu ihrem Parlamente, geben Sie mir die Mittel, und ick werde den großen Krieg mit dem größten Nachdrucke und der größten Wirkung fort führen!" Nach einer solchen Sprachenahm der Staats mann und die besorgte Börse den Krieg in vergrößer tem Maßstabe als das Einzige an, was uns in näch ster Zukunft erwartet. Trotz dieser Sprache ist es ungewiß, ob Krieg oder Friede unser Loos sein wird. Aber gewiß ift'S, daß jetzt Besorgniß und Furcht zu unserer Lage nickt mehr passen. Werjetzt den Frieden haben will, unterlasse eS, mit dem Frieden zu spielen; nur voller Ernst und Furchtlosigkeit vor dem Kriege find im Stande, uns den Frieden zu geben. Wir wollen auch den Frieden; aber was nützt unser Wollen, wenn der kühne Friedensstörer den Frieden uns nicht geben will? In einer solchen Lage müssen wir den Frieden mit dem Schwert erobern, wenn ver jetzige Friede unS nicht alles Mark vertrocknen soll. DaS Alte stockt, das Neue wird nicht gewagt, und die Roth ist in furchtbarem Steigen! WaS da und dort noch übrig ist, versiegt zwiscken Zagen und Nichtwissen, und geht in unerschwinglichen Kriegs herren auf, welche dem losen Spiele des gestörten Friedens in Ruhe zusehen sollen! Bei einer solchen Heillofigkeit der Lage bleibt uns nur ein Mittel: daß Deutschland fest an das einige Preußen und Oester reich sich anschließe, daß wir den Frieden, den wir als Recht fordern ckönnen, ernstlich wollend, sofort zur- Bedingung auf den vier gegebenen Punkten machen, und, winn dakavf im Whltrr: MM-ZMWW. wir i« ersten Frühjahr M dLkgaWliMuch^MOK- ges das Kleinod des FrichmS mit Sechs» »tLkM. Dazu paßt äber'r«tt»Ref»»D-'«ch/i»R'WMM7 sondern jeder Deutsche muß jetzt, um mit der männ lichen Königin Viktoria zu reden, den Krieg in größ tem Maßstabe wollen, um des Friedens Meister zv werden. Im engl. Parlament wurde am 14. eine Bill E gekrackt, welche die Regierung ermächtigt eine Frem denlegion von böckstenS 1500 Mann anzuwerden. Die Lesung dieser Bill erfolgte sogleich. Der mit Oesterreich geschloffene Allianzvcrtrag soll vorgelegt werden, sobald die Radification erfolgt ist. Zahlreiche Petitionen verlangen energische Fortsetzung deSKriegeS. Nach neuern Nachrichten ist dir genannte Bill im Oberhause hinsichtlich der anzuwerbenden Frem denlegion, welche nicht wie oben gesagt 1500 son dern 15,000 M. betragen soll, mit 55 gegen 42 Stimmen angenommen worden. Die Antwort der Königin auf die Adresse d«S Oberhauses lautet folgendermaßen: „MylordS ich danke Ihnen für Ihre loyale Adresse. Ich rechnete auf Ihre heizliche Mitwirkung zu den Schritten, welche für die nachdrückliche Führung deS Krieges nothwendig sind. Ich hoffe auf die Vorsehung und darauf, daß die Ereignisse unS einen auf sicherer und dauerhafter Grundlage abgeschlossenen Frieden bringen werden." AlS Antwort auf eine Interpellation erklärt Lord Palmerston, es seien bei dem Schiffbruche deS„Prinre" Kleidungsstücke zum Gewickte von 60—80 Tonnen und zum Werthe von 25,000 bis 30,000 Pfv. Et (200,000 Thlr.) zu Grunde gegangen. Den neuesten Berickt-n auS P a r i S zufolge soll bis zum Februar, außer der bereits angeordneten Mili- tärauShebung noch eine weitere folgen, so daß im nächsten Frühlinge die Armee auf mehr als 550,000 Mann gebracht sein wird. An die Verwirklichung der Friedenshoffnungen, wie man sie noch vorige Woche gehegt, glaubt Niemand. — Seit acht Tagen zeigt sich überall die erfreuliche Wahrnehmung, daß die Gelreibepreise ansehnlich fallen. Man überzeugt sich mehr und mehr, daß die Vorräthe stärker find, als man geglaubt. Die preußischen Kammern wurden am 30. Nov. durch den König eröffnet.—Der Landtag von Gotha hat sich für Widereinführung der Todesstrafe und der körperlichen Züchtigung ausgesprochen. — 3« Kur hessen, wo noch Kriegszustand, will man neue Ver handlungen mit neuen Kammern über eine Verfassung oder Ociroyirung durch den Bundestag; in Hannover, wo das Ministerium die Rechtsbeständigkeit der Ver fassung bezweifelt, erwartet man eine AustöiuNg der Stand-Versammlung; dagegen ist in Dänemarkendlich das (russcnfreundlrcke) Ministerium gewichen und ein liberaleres und konstitutionelle- an DM Stelle getreten. In Frankfurt hat der Senat rin organisches Gesetz vorgelegt. — Senat und gDtztze- bendcr Körper Frankreichs sind auf den 26 d einbv-. rufen. (Die Orleans zanken unter fich überdaS Er^ nennungSrccht deö KaplanS der Kapevt'voa Drestk,'