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immer, auHsn ihrer allfallsigey, bchiygten Außdeh- nun- Wne- Dirln der Lhatsäche det Allianz mit Recht rm eckscheidentze^oderdle Entscheidung förtzem- deS Errigyiß, einen großen Wendepunkt erblicken, einen sehr starken Schritt weiter in der Einigung Europa'S gegen die Gefahren, die seiner ganzen Entwicklung, semer Civilisaiion, seiner in der Thal so lange nur trügerischen Selbstständigkeit vor dem nordischen Alpe nicht nur drohten, sondern sich auch mÄnigfäch an der Oberfläche und jedem Blicke er kenntlich, geltend machten, — einen Schritt, der, waS er nicht bereits jetzt schon in sich halten sollte, dies mit unaufhaltsamer Nothwenvigkeit nach sich ziehen muß und der allerdings noch die einzige Bürgschaft eines ehrenvollen, sichern Friedens sein dürfte. Keine Macht, die sich nicht selbst aufgeben will, kann länger den Consequenzen einer weltgeschichtlichen Erkenntniß widerstehen. Der Bundestag hat sich den Zusatzarti kel angeeignet, wie er ven Aprilvertrag angenommen. Kurze Zeit noch, und eS wird keine Neutralität mehr geben, welche direkt oder indirekt Rußland zugutkäme. Anzeichen dafür sind in Schweden und Dänemark vorhanden, wie in Sardinien, wo es bereits zu Grund zügen der Allianz gekommen sein soll. Unter diesen Umständen verlieren für den Augenblick selbst die KriegSoperationen einigermaßen ihre bis jetzt vorwal tende Wichtigkeit. Manches, das man erst von dem Falle SrbastopolS abhängig glaubte, scheint bereits eingetreten oder gerade durch den verzögerten Fall be schleunigt worden zu sein, da lctzerer Umstand den deutlichen Beweis führen konnte, welcher Anstrengun gen eS noch bedürfen würde, soll daS schließliche Re sultat nicht in zu grellem Widerspruche mit den bereits gebrachten Opfern und der gerechten Erwartung einer auS ihrem Frieden aufgeschreckten, aber mehr als je opferwilligen Welt stehen. Ob auS Vem Schooßeder nächsten Zukunft der allgemeine Krieg oder der Friede steigen soll, hat daS Schicksal in seiner seltsamen Ver kettung abermals in Rußlands Hand gelegt; Alles aber fühlt, daß zu jener Enischeidung die Dinge reif find und menschliche Hand sie nicht lange mehr wird verschieben können. Dies ist der Wendepunkt, verge waltige Ernst dieser Tage. Vom Kriegsschauplatz« wenig Neues. Vor Seba- stopol arbeiten die Alliirten sehr eifrig an der Herstel lung von Baracken für die Winterquartiere. Verstär kungen treffen säst täglich ein. Die Russen sind be reits auf ihre zweite VertheidigungSlinie zurückge drängt. Sie haben dieQuarantainebatterie verlassen und dringen die Geschütze wieder auf die Schiffe. DaS Gerücht einer gegen Bessarabien bevorstehenden Ope ration, sowie eines Angriffs auf Odessa findet in ge nannter Stadt vielen Glauben, aus Anlaß desselben »erden die Strandbatterien stärker mit Kanonen be setzt und die Schanzen vermehrt. Nach Aussagen russischer Ueberläufer soll Noch und Elend im russischen Lager eine entsetzliche Höh« «reicht haben, nicht minder in Sebastopol selbst, wo Viele vor Hunger und Dienst sterben und außerdem die Cholera noch immer neue Opfer fordert. Interes sant und mit dem Gesagten ziemlich übereinstimmend ist folgende Notiz auS Wien vom 6. Deeember: Es kommt dem Oberbefehlshaber der russischen Armee in drr Krim sehrzu statten, daß Ich in seinem Lager hme fahrende Zeitung-, EoneftMMMKfMnj welche einwahrhäste-Bildvon der DertheibiffMg Srbasto- polS ünb vost der Situation, in der sich die zum Ent satz der Belagerung bestimmten Truppen befinden, lie fern. Während die mässenhaft erscheinenden Berichte über die Noth und Drangsale, mit denen die Alliirten auf taurischen Boden mit großer Ausdauer kämpfen, in Europa den erschütterndsten Eindruck machen, ge< langen die Nachrichten auS dem russischen Lager nur unter der Redaktion des Fürsten Menzikoff in die Welt. Man muß zwar gestehen, daß die von dem Fürsten bis jetzt veröffentlichten Bulletins über die kriegerischen Ereignisse nicht auf die Kosten der historischen Wahr heit verfaßt sind. Aber über die übrigen Zustände in Sebastopol unv im russischen Lager in und bei Bakt- schiserai erfahren wir so gut wie nichts. Nur dann und wann kann auS dem Bruchstück eines Briefes, der aus der Krim nach dem Westen abgesendet wird, auS allerlei Andeutungen entnommen werden, daß auch die Lage der Russen in der Krim in diesem Moment keine beneidenSwerthe ist. Vor dem Eintreten deS win terlichen Wetters konnte Fürst Menzikoff noch hoffen, eS werde ihm gelingen, die Festung und das russische Feldlager mit Proviant und Munition auf die Dauer des Winters zu versehen. Aber der furchtbare Sturm, welcher am 14. Nov. begann, und nach Briefen aus Odessa 5 bis 6 Tage anhielt, war für die TranSport- wägen in den wasser und holzarmen Steppen nicht minder verhängnißvoll.alS für die Schiffe auf der See. ES ist eine Tbatsache: Sebastopol ist für eine Armee von40,000M. und eineCivilbevölkerung von 10,000 Seelen nur noch auf drei Monate mit Lebensmitteln versehen. Die auS 56,000 M. bestehenden Verstär- kungslruppen deS vierten und sechsten CorpS lebten biSjetzl nur von der Hand in den Mund, d. h. sie sind auf die Zufuhren ans Perekop angewiesen, um ihren Bedarf zu decken. Es ist dies ein großer Uebelstand. Sollten die Steppen von Tauricn, welche der JsthmuS von Perekop verbindet, sechs oder acht Wochen für Ochsengespanne nicht praktikabel sein, so würde die Eristenz der russischen Streitkräfte in der Krim ernst lich in Frage gestellt sich befinden. Wie durch Privat briefe aus Odessa alS glaubwürdig dargestellt wird, soll ein auS 1400 Wagen bestehender Transport in den taurischen Steppen von den schrecklichen Schnee stürmen im November überrascht und fast ganz ver nichtet worden sein. Man täusche sich daher nicht: die Elemente, welche unter anderen Verhältnissen als Verbündete der Russen erscheinen würden, drohen für die Armee deS Fürsten Menzikoff in der Krim verderb lich zu werden. In diesem Kampfe aber hilft ihre Aus dauer und stummgehorchende Todesverachtung nichts. Den in der Krim befindlichen Correspondenten ist aufs strengste verboten über die Aenderung der Trup penaufstellung, über die Bewegungen der Armee, oder über den Op erationSplan der Feldherren Andeutungen zu machen. Nur so viel ist gewiß, daß die Alliirten die Nachtheile, welche die berannahende ungsisrstige Jahreszeit in Bezug auf die Berproviantirung und den Ersatz der Truppen für die Russen mft sich bringt, zu einer entschiedenen Offensive benutzen wallen.