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Mittwoch, den 20. April 1892. Ich ruhe still im hohen grünen Gras Und sende lange meinen Blick nach oben, Von Grillen rings umschwirrt ohn’ Unterlass, Von Himmelsbläue wundersam umwoben. Die Lotosblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht, Und mit gesenktem Haupte Erwartet sie träumend die Nacht. Doch an den Fensterscheiben Wer malte die Blätter da? Ihr lacht wohl über den Träumer, Der Blumen im Winter sah? Der Mond der ist ihr Buhle, Er weckt sie mit seinem Licht, Die schönen weissen Wolken zieh’n dahin Durch’s tiefe Blau, wie schöne stille Träume; Mir ist, als ob ich längst gestorben bin Und ziehe selig mit durch ew’ge Räume. Hermann Allmers. Ich träumte von Lieb’ um Liebe, Von Von Von Und Da ward mein Herze wach; Nun sitz’ ich hier alleine Und denke dem Traume nach. einer schönen Maid, Herzen und von Küssen, Wonn’ und Seligkeit. als die Hähne krähten, Ich träumte von So wie sie wohl Ich träumte von Von lustigem Vogelgeschrei. Und als die Hähne krähten, Da ward mein Auge wach; Da war es kalt und finster, Es schrie’n die Raben vom Dach. Sie blüht und glüht und leuchtet Und starret stumm in die Höh’, Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh. Heine. ERSTER THEIL. Ouvertüre zu »König Manfred« von Carl Reinecke. b) Frühlingstraum von Franz SCHUBERT. bunten Blumen, blühen im Mai; grünen Wiesen, Die Augen schliess’ ich wieder, Noch schlägt das Herz so warm. Wann grünt ihr Blätter am Fenster? Wann halt’ ich dich, Liebchen, im Arm? Wilhelm Müller. c) Feldeinsamkeit von Johannes Brahms. CONCERT im grossen Saale des Neuen Gewandhauses Lieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Frau Emma Baumann. a) Die Lotosblume von Robert Schumann. Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr frommes Blumengesicht.