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, Rach einer königl.Verordnttng vom y, DtpeiMr sollen, weU es unmöglich sei, da- neue Fingnzgese- nach vor Ablauf her gegenwärtig« Fimuljperiohemit Len Ständen zu verabschieden, die Steuer»noch auf, ein Jahr injbisherigcrWeisefortjerhobrnwerden. ES find demnach auf das Jahr 1855 an Grundsteuer, einschließlich des außerordentlichen Zuschlages über haupt elf Pfennige von jeder Steuereinheit zu zahlen, nämlich brei Pfennige den 1. Februar, drei Pf. den 1. Mai, zwei Pf. den 1. August, drei Pf. den 1. No vember 1855. An Gewerbe- und Personalsteuer ist zu entrichten ein voller Jahresbetrag einschließlich ei nes halben JahreSbetrageS als Zuschlag den 15. April 1855, ein voller JahreSbetrag incl. eines hal ben JahreSbetrageS als Zuschlag den 15. Oct. 1855. — Die C. Z. bemerkt hiebei, sie sei fest überzeugt, daß diese hohe Steuer noch im nächsten Jahre eine wesentliche Modifikation erleiden werde und die voll- stänvige Erhebung deS ausgeschriebenen Betrages, wenn nicht, wie bemerkt sei, unerwartete Umstände einträten, kaum zu besorgen stehe. DaS Ministerium deS Innern hat die Verbrei tung folgender Druckschriften 1) der Fels Petri rc. von Jos. Chowanetz (Osnabrück bei Fredevest 1854. 2) die Wunder der Sympathie und des Magnetis mus rc. von Heinrich v. Gerstenbergk (Weimar, bei Voigt 1854) — erllere wegen ver darin enthaltenen Schmähungen aufdie evangl. lutherische Kirche, letztere wegen ihres auf Nahrung des Aberglaubens gerichte ten gemeinschädlichen Inhalts — für den Bereich deS Königreichs Sachsen verboten. Dresden, 12. Dec. Der Geburtstag Sr. Maj. deS Königs wurde heute Morgen durch eine Reveille ver Militärmusikchöre festlich begrüßt. Gegen Mittag fand auf dem Theaterplatze eine große Parade statt, worauf Se. Maj. die Glückwünsche ihres Hofstaats, so wie der übrigen Hofstaaten, der Minister, der Di rektorien beider Kammern und der Generalität rc. empfingen. Für die übrigen beim königl. Hofe vor gestellten Herren findet am 16. eine allgemeine Cour statt. — In sämmtlichen Schulen winde der Tag durch einen besondern Actus festlich begangen. Die Stände feierten ihn durch ein gemeinschaftliches Diner. Zum Abend giebt Herr Staatsminister v. Beust ein großes Souper. — Die öffentlichen und mehrere Privat-Gebäude waren mit Flaggen und Fahnen ge schmückt. AbendS waren die öffentlichen Plätze durch GaSpyramiden erleuchtet. — Einesehrwürdige Vor feier des Tags fand gestern in der Altstädter Speise anstalt statt, woselbst, in Folge mehrerer zudem Zwecke eingegangener Geschenke, 800 Arme gespeist wurden. Diese von den Herren Stadlrath Schilling, Actuar Nörner und Kaufmann Kuntze trefflich geleitete An stalt hat übrigens seit November vorigen bis Novem ber dieses JahreS nicht weniger als 191,000 Portio nen Gemüse mit Fleisch (» 12 Pf.) ausgegeben und ist rin wahrer Segen für jetzige Zeit. — Die Berichte aus den verschiedensten Theilen deS Landes zeugen von der allgemeinen Theilnahme, mit welcher das Ge- burtSfestdcS Königs auch außerhalb der Residenz ge feiert worden ist. Leipzig, 14. December. In der heutige» Ge- neralversmmlun gderActionärc derLeipzig-DreSd- n« Eisenbahn tfl Rio Abttettmg dtefer Dahn «i b«i Staqt zu den von «tt -GaatSreKerünK «ffchtOvOe« dingungen (200 Thlr. M jede, «strf tSEÄtM KM' tende Aktie zu gewähren) abgelehnt wordrck E-4v«M in der Generalversammlung durch 1Z4S Personai 17,038 Aktien mit 4371 Stimmen verirrten/ von denen 4083 Stimmen gegen die Abtretung abgegeben wurden. (Dr.K)>E Bischofswerd a, 14 Dec. Die gestern AbeM nach 9 Uhr von hieraus in östlicher Richtung wahn genommene Feuersbrunst har in Sohland stattgefun den, woselbst sämmtliche Wohn- und WirthschaftSge« bäude deS KramerS und Oeconomcn Ackermann total abgebrannt sind. / ' Preußen. Nachrichten aus Tilsit zufolge ist die Anhäu fung von Maaren, die an der russischen Grenze lagern, sehr groß. Es fehlt aber leider an Mitteln sie fortzuschaffen. Mehre einflußreiche Kaufleute von Petersburg, Moskau und Riga haben sich selbst in die russischen Grenzstädte begeben, um dm Waaren- tranSport zu fördern. — In Memel ist die Zu fuhr aus Rußland jetzt noch lebhafter, als im Früh jahr. Hanf, Talg, Getreide, Leinsaat und Roh kupfer werden von Kaufleuten in Memel größten- theils für eigene Rechnung empfangen. Erstaunlich groß ist die Versendung von Salz nach Rußland; cs soll seit nicht langer Zeit bereits eine Milliou Ceniner ausgeführt sein. Durch die Blokade der russischen Häfen ist der Preis dieses unentbehrlichen: ' Handelsartikels in Riga um das dreifache gestiegen, während die Last früher mit 70 Thlrn. bezahlt wurde, muß man gegenwärtig 230 Thlr. dafür geben. Oesterreich. Oesterreich ist mit den Westmächten verbündet, um Rußland zum Nachgeben zu zwingen, sei eS auf diplo matischem Wege, wenn cS dazu noch zeitig genug ist, sei es mit Waffengewalt, wenn dies endlich nölhigist. Sollen wir eS frei gestehen? wir hegen nicht die Hoffnung, daß Rußland einfachen diplomatischen Ulti matums nachgebe, mögen sie auch noch so energisch sein. Wir glaubm weder an die Mäßigung, noch an die Nachgiebigkeit deS Czaren! ES ist immer derselbe hochmüthige und unversöhnliche Geist, eS sind immer dieselben Ansprüche. Wenn der Kaiser Nicolaus irgendwelche Zugeständnisse macht, die weit mehr scheinbar als wirklich sind, so geschieht eS gewisser maßen aus Mitleid für Deutschland, in einem ernie drigenden Tone des Erbarmens, der, wir sind davon überzeugt, jenseits deS RheineS lebhaft empfunden wird. Und diesen vorgeblichen Concesstonen, dienoch die Verträge zwischen Rußland und der Türkei auf recht halten und die Unabhängigkeit des Sultans un ter dem gemeinsamen Protektorate Europas fichcrer ersticken wollen, könnte irgend ein ernsthafter Geist, irgend rin Staatsmann auch nur einige Wichtigkeit beilegen und sie als eine zulässige Grundlage zu neue» Unterhandlungen betrachten? Nein! Kaiser Nikolaus will nicht nachgeben! Rur Niederlagen, nttr Vie ver bündeten Armeen ganz Europa- vermögen ihn zu be«