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.. . . . V Betriebsmittel und dtp Zinsen während der Bauzeit begrifiMMMMHe Staattregierun^daS BMaMtsiigeir M der kl k. östirr. Regsetung daraus Bedacht nehmen, im Voraus die Nachtheile abzuwen- ren, welche ein Nichteinhalten der in Artikel 12 der Uebereinkunft festgesetzten Frist, falls ein Aufschub oder eine Verzögerung des Baues durch eine bedrohliche WeÄdung der gegenwärtigen politische» Verwickelungen nvthweNdig öder wünschenSwerth gemacht würde, nach fich ziehen könnte." 4) „zu genehmigen, daß sich die Staatscafse an dem auf Grund der gegenwärtigen Vor lage auSzuführenden Eisenbahnunternehmen nach Maß gabe deS ihr zustehenden Antheils an der Löbau-Zit tauer Eisenbahn, d. i. nach einem Viertheil des An- lagertPitUks und daher mit 625,000 Thlr. betheilige", 5) sich auch damit einzuverstehen: „daß feiten der Re gierung die Erklärung ertheilt werde, eS würden die etwa nicht zur Zeichnung durch Private gelangenden Zittau-Reichenberger Eisenbahnactien ebenfalls für Rech nung der Staatscafse übernommen werden", 6) „die Genehmigung der Kammern, insoweit sie erforderlich ist, zu den dem allerhöchsten Decket« vom 10. Octbr. d. I, beigefügten Concessionsbedingungcn für das Zit- tau-Reicheüberget Eisenbahnunternehmen, sowie des mit der Löbau-Zitlauer Eisenbahngesellschaft getroffenen Ab kommens in der ständischen Schrift ausdrücklich aus- jusprechen." <A Dresden, 9. Nov. Man wird sich noch sehr wohl der Zeit erinnern, wo in der großen Masse deS Volkes die Theilnahme an dem staatlichen unv politischen Leben sich mit so reißender Schnelligkeit entwickelte, daß überall, wo man nur hinkam, poli tische Gespräche den Gegenstand der Unterhaltung bil deten, und Jever, sein Standpunkt mochte noch so niedrig sein, sich zur relativen Theilnahme am staatli chen und kirchlichen Regiment berechtigt fühlte. Wie sehr sich in den wenigen Jahren, die seit jener unschö nen Zeit verflossen sind, auch in dieser Beziehung Vie Verhältnisse geändert haben, Vies erkennt man recht deutlich an der geringen Theilnahme, welche bei uns die Verhandlungen der jüngst zusammengetretenen Kammern finden. Die Tribünen sind meistentheils leer, höchstens einigt Neugierige, ZeitungScorrespon- denten und Fremde findet man dort. Die öffentliche Rede schweigt über die Kammerdebatten, die nach ste- nographsscher Niederschrift ausgenommen«», Mitthei- lungrn vom Landtage liegen in keinem geselligen Lo cale auS. Mag das nun wohl auch vielleicht seinen Grund darin haben, daß man eine»» Urberfluß von Mangel an hervorragenden Rednertalenten verspürt, daß'die Anziehungskraft fehl», welche die parlamenta rische Haltung jener frühem Kammern hatte, in denen die irre geleitete Masse ihre Koryphäen und Volksbe glücker bewunderte, so bleibt doch die Apathie und TheilnahMlostgkeit, welche im schroffsten Gegensätze zu jener Zeit di« Gegenwart bekundet, immerhin eine merkwürdige Erscheinung. Die öffentliche Unterhal tung dreht fich fast um weiter nichts, als um Seba- stopol und die Kornpreise, um Klagen über schlechte Zeiten und Volksnorh. So begründet nun letztere auch zuweilen sein mögen, so ist doch nicht zu leugnen, daß Biele in Vieser Beziehung nicht selten Übertreiben, uni ihre schon früher zerrütteten BerhMliM aüfSW« nuag det schlechten Zeit zu brwW». ' DaN dauern qb§ OPMrÄgWeU zu öMtWey Ve<WÜgungen sowie diejahkeiche Betheiligung däraNUnunterbroche» fort, und geht man in die ErholungSkocale, so findet man daselbst trotz aller Noch und Sorge noch immer gefüllte Räume. — Man spricht jetzt wieder sehr stark davon, daß auch die sächsische Armee während des Winters auf den Kriegsfuß complettirt werden soll; die definitive Ausführung dieser Maßregel würdenür noch von der Entscheidung abhängen, nach welcher Seite hin Preußen in der orientalischen Frage Front machen wird. Daß diese nunmehr nicht länger wird auf sich warten lassen, stebt zu verhoffen, und man wird dann aus der unbedingt nachtheiligen Ungewiß heit herauStreken, welche diese trostlose Mrtitschieden- hcit in ihrem Gefolge hat. Denn Man ist allgemein der Ansicht, daß auch die bestimmteste Kriegsvekwicke- lung nicht so alpmäßig auf dem Gewerbe, der Indu strie und dem Handel drückt, als dieses unabsehbare Harren und Zuwarten. Das Beste wäre freilich, wenn, wie Vie neuesten Nachrichten hosten lassen, der Kaiser von Rußland sich doch noch zu den Garantieforderun gen der Großmächte bereit finden ließe und eine güt liche Beilegung deS unseligen Streites ermöglicht würde. BichofSwerda,9. Nov. In Großdubrau hat sich am 26. Oct. ein Haufen Braunkohlen (circa 1500 Scheffel) entzündet und brannte einige Tage fort. Der Schaden wird auf 100 Thlr. geschätzt. — Vor läNge- rerZeit war eine Müllersfrau auS dem GödaerKirch spiel gefänglich eingczogen worden, weil man ihr Schuld gab, einen Versuch zurVergistung ihres Man nes gemacht zu haben, und sie wurde in ersterJnstanz zu 12jährigem Zuchthaus verurtheilt. Später würde sie aber freigesprochen, weil ihr die Absicht eineSMor» des nicht nachgewiesen werden konnte. Wie wir nach träglich erfahren, hat sic angegeben, daß sie ihrem Mann« lediglich deshalb einen verdächtigen Trank zu bereitet habe, um ihn vom zeitweiligen Trunk zu hei len. Der vorgerichiete Trank war aber in den un rechten Magen gekommen, und die Krankheit des Ge nießers verursachte die Untersuchung; es bleibt dem selben auch jetzt noch unbenommen, deshalb Klage zu führen, und hätte die Freigesprochene in diesem Falle noch besondere Strafe zu erwarten. — Aufder Straße nach Bubissin, auf städtischem Gebiet, ereignet« sich am 3. Nov. ein Fall, der Aufsehen erregt. Der Guts besitzer Mitschricb auf Preuschwitz begegnet, im Wa gen fahrend, 3 Handwerksburschen. Als er di« bet telnden Handwerksburschen abgewiesen, schlägt ihm einer die Plane am Wagen durch. Ein Fußgänger, rin gewisser Poldrack, in hiesiger Gegend gekannt, sieht dies, eilt herzu und hält den Wanderern das Unge bührliche ihrcS Betragens vor, droht auch, einen fest halten zu wollen; der Eigent hümer des Wagens springt herzu und hält den einen mit fest. Darauf schlägt ein zweiter der Handwerköburschen den Gutsbesitzer der maßen über den Kopf, daß das Blut sogleich auS der Stirn hervordringt und er eine nicht unbedeutende Wunde erhält. Rach dieser That enteilen di« Drei ins Grbüsch. Obgleich sich auf erfolgte Anzeige ein- GenSdarm sogleich ausden Weg machte, so ward doch,