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Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Verantwortlicher Redakteur: Friedrich May. 99.^ Mittwoch den 13. Deeember viese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Rgr.— BestUlungen nehmen alle Postanstalten Sachsens an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für die nächste Nummer bis Tags vorher Vormittags S Uhr angenommen.— Eine Annonce unter 4 Zeile» kostet 2 Rgr. S Pf. s18S4. Zum 12. Deccmber, dem Geburtsfeste Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen. Dick, unfern König grüßt mit Jubeltone Dein treues Volk aus frohbewegter Brust, Der Liebe Kranz schlingt es um Deine Krone Begehend heut Dein Wiegenfest mit Lust, Und Ein Gebet steigt auf zu Gottes Throne Denn Alle find sich Deines Werths bewußt! Ja Dich umschweben selbst die sel'gen Ahnen Und rufen : „Heil Dirund den Unterthemen!"— Ja, Segen nur wird Deinen Schritt begleiten: Denn überall keimt schon die edle Saat! — Ein sichres Glück willst Du dem Land' bereiten, D'rum liebst Du Ernst und wählst nach weisem Rath. Die Segnungen, die sich um Dich verbreiten. Sind eine Frucht gereifter Herrscherchat. Fest kann Dein Volk voll Liebe und Vertrauen Sein ganzes Wohl auf seinen König bauen. Ja, Heil sei Dir! Du Für st voll Vatermilde, Dem unser Herz und unser Lied sich weiht! Die Weisheit steht mit diamantnem Schilde An Deinem Thron, dem sie den Glanz verleiht. D'rum Heil auch euch, ihr Vaterlands Gefilde, Euch schützt die Huld und die Gerechtigkeit. — Heil uns, da frei das Gute sich entfaltet, Wo solch ein Fürst, wie Sachsens Johann waltet! Empfange denn dafür den Schwur der Treue, Der himmelan aus unfern Herzen dringt! O, daß der Tag. recht oft noch sich erneue, Wo Glück und Segen Deinen Pfad umschlingt Und diesem Heilgen Fest der LebenSweihe Dein Volk die besten Segenswünsche bringt! Durch Dich beglückt Dir König ganz zu lebm Ist unser Wunsch und unser ganzes Streben! Politische Umschau. Ueber die Sachlage vor und in Scbastopol erhe ben wir aus den neuesten Berichten folgende Einzel heiten : „Die Verbündeten haben gegen den 20. Nov. ihre Einschließungslinien vollendet. Diese sind zwar sehr ausgedehnt, wohl mehrere Kilometers lang, aber besonders an den beiden äußersten Enden der Linie, nach Inkerman auf dem linken und nach Balaklava auf dem rechten Flügel, wurden die meisten Artillerie hindernisse dem Feinde entgegen gehäuft; im Cenlrum find bloS bastionirte Linien mit geraden oder gebroche nen Courtinen, je nach dem Terrain, aufgeworfen. An mehreren Orten hat man auch Gänge errichtet, Neunter Jahrgang. die durch Queerschanzen gedeckt find, durch welche die in Kolonnen formirten Truppen eine Offenfivbewe« gung gegen den Feind ausführen können, wenn der selbe in Folge eines verfehlten Angriffs deSorganifirt ist. Diese Linien gelten nach dem Urtheile kompeten ter Militärs, welche mit der letzten Post vonSebasto- pol in Paris eingetroffen, für unnehmbar. ÄlS Be weis , daß auch die russischen Offiziere die Sach« so betrachten, meint ein französisches Journal, sei die rückgängige Bewegung der Russen und die Sprengung der Brücke bei Inkerman anzusehen. Auch fchetnrdirse Bewegung auf Mangel an Lebensmitteln und die Furcht hinzüdeuten,daß sie angegriffen, in den Platz hin- ringetrilben und dort abgeschnittm «erden möchten.