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6sr > Dafmrch i ah«k«MWh WWW^Pr KchstiWM«a erleiden, wrtthrpin« M«W«hh'A»MeSrWUWcheilbar be-' schädigte. Diese, Ueberjrugung vrrm-grn sich die einsichtsvolle» Männer in Rußland nicht länger M verschließen, und.sie fürchten die Folgen eines lange dauernden Kriege« mehr, al« di« Opfer, welche ein FriHeySschlHß fordern kann. Diejenige Partei, weiche vonMlM herein Men diesen ohne Borbedacht unter nommenen Krieg war, gewinnt an Stärke und an Anhängern. ES kann ein Systemwechsel, möglicher weise sogar eine Aussöhnung mit den Westmächten ohne deutsche Dazwischenkunft daraus hervorgehen, und diejenigen Regierungen würden dann schlechten Dank ernten, .welche einer verlassenen Politik, deren Wirkungen so schädlich geworden sind, ihre Stütze ge liehen und ihr Festhalten gefordert haben. Gegenwärtig hat eS den Anschein, als wolle Ruß land seinen kräftigsten Stoß gegen Oesterreich führen. Sollen die russischen Heere in Polen nur ein Einschüch terungsmittel sein, so verfehlen sie inOesterreich ihren Zweck; läge dagegen mehr als eine Demonstration da hinter verborgen, so könnte dies nur auf der gewiß falschen BorauSsetzung beruhen, daß ein Krieg zwischen den beidenKaisrrreichen die übrigen deutschen Bundes staaten entweder Mchgüitig oder selbst günstig gestimmt finden dürfte. Diese Täuschung müßte Rußland in neues, tieferes Verderben stürzen, und eS ist um so besser, je früher und gründlicher eS derselben entrissen wird. Für diesen Zweck genügt eS nicht, wenn Preu ßen in seinen diplomatischen Korrespondenzen von mo ralischer Unterstützung spricht. Das Programm der Politik des deutschen Bundes sollte ein aller Welt völ lig klares und unzweideutiges sein und nicht den ge ringsten Zweifel darüber lassen, daß die Schärfe des SchtperteS ihm den vollsten Nachdruck geben werde. Die von dem Wiener Cabinet mit Preußen gepfloge nen Unterhandlungen haben den Zweck, mit solchen Erklärungen beim Bunde aufzutreten und alle Regie rungen dafür zu gewinnen. Möge dies zum Heile der, Welt vollständig gelingen; mit halben Maßregeln ist uns nicht zu helfen, und findet das künftige Frühjahr den Streit noch unbeendet, so wird der Krieg alle Dämme dnrchbrechen und alle Länder überschwemmen. Wem in Deutschland die Interessen an der Donau zu gering erschienen, den werden die Fragen, die jetzt an der Ostsee austauchen und zur Entscheidung drängen, aufrütteln. Daß Deutschland dabei nicht abermals eine passiv« Kollo spiele, sich das Gesetz über DaS, was ihm am nächste» liegt, vorschreiben lasse, sondern sein gewichtiges Wort selbst spreche und zur Geltung bringe, wird hoffentlich Jedermann als Pflicht erkennen.(Jll.Z.) Politische Umschau. Aus der Heim fehlen noch immer verläßliche Rachrichteq übenden,»eitern Stand der Dinge. Nach, einer telegraphischen Depesche deS Dr. 3- aus W ien vom IS, Oktober war bis zum 9. Oktober vor Se- bastopol nicht- Vorfällen« — Soviel scheint indtß fest »u stehen, daß Sebastopyl vollständig eingeschlos- sen ist. Auch bestätigt eS sich, daß die Russen in Se- EsttMatOer Schiffe iVlk» M AtsUvs, UM der Gefahr gegen di« Motte der Alliitte» al- großar tige Brander jo-gelassen werden zu können. Die Ein schiffung der HülfStruppen vvn Constantinopel und Varna aus nach der Krim dauert unaufhörlich fort. Man will daS BelagerungSrorpS bei Eebastopol M 120,000 Mann bringen. — Einer dercheßftfl anFM Alma verwundeten russischen Generäle, GilkSWoff (Tschelkanoff?) ist im Spital zu Scutari gestorben. Er ist von den Engländern, in deren Spital er lag, sehr gut behandelt und mit allen militairischen Ehren begraben worden. Der zweite russische General Ko- kinoff befindet sich auf dem Wege der Besserung,,eben so der französische General Thomas. Der Sarg mit der Leiche St ArnaudS ist in die Käthe- drale zu Marseille gebracht worden und geht von da nach Paris ab. Die Wittwe St. Arnaud'S, Marquis von TrazeguieS und General Jussuff baden die sterbli chen Ueberreste des Marschalls nach Frankreich begleitet. Der „Moniteur" veröffentlicht nachstehende tele graphische Depesche aus Wien vom 11. „Depeschen zufolge, die aus Constantinopel vom 5.eingetroffen, waren die Belagerungsbatterien vor Se- bastopol am 3. zu großem Theil vollendet, und daS Bombardement sollte am 4. beginnen. Di «Quellen, welche der Stadt Wasser zu führen, war en in der Gewalt der Verbündeten. Man ver sichert, daß die Russen Anstalten träfen, die neuen Linienschiffe, die sie nochhaben, zu versenken.lN jemand zweifelte daran, daß der Platz in wenigen Tagen genommen sein würde." Der verwundete (französische) General Thomas versagt der russischen Armee nicht seine Anerkennung. Wenn eine Granate mitten in ein Bataillon einschlug, lockerten sich allerdings die Reihen etwas, aber eine Minute später waren sie wieder geschloffen. Ein mit beispielloser Tapferkeit anstürmender Angriff der Zuaven, deS französtschenMarine-JnfanterieregimentS, deS 95. und 23. Regiments WäleS-Fükliere und der Hochländer war nöthig, um den Widerstand zu brechen. Die Russen schossen gut und waren größtentheils mit Miniebüchsen bewaffnet. Ein Oberst des französischen GencralstabS, Herr v. Lago »die, dem Generalstäbe Lord Raglans attachirt, hatte sich durch seine Kurz sichtigkeit getäuscht, bei der Rückkehr von einer Re« rognoScirung mitten in ein roth uniformirteS Kosaken regiment gestürzt, das er für ein englisches Regiment hielt; er wurde gefangen genommen, aber eS gelang ihm, aus den Händen der Russen zu entkommen und wieder zur englischen Armee zu gelangen. Der Ver lust der Engländer wäre nicht so groß gewesen, wenn sie, anstatt mit ihrer unerschütterlichen Ruhe in bei» dichten Kugelregen im Schritt zu marschiren,, den Franzosen nachgeahmt hätten, die sich im Lauf auf den Feind stürzten, und dem Feuer deS Feindes nicht fünf, sondern nur zwei Minuten ausgesetzt blieben. Die Haltung der Engländer war bewundehungSwütdfK aber dieser Moment ist ihnen theurt zu stehen gekommen. General Canrovert ist unfehlbar Derjenige, welcher in der französischen Armee den meisten Rüf» daö höchste Vertrauen genießt. Seine Auaven-Divkston