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. WM 7j i-i". 99- 99» ter, anne Rg.Pf. «IS 8 14 , schastni. «V rid- und den IS. Hel. 'S.; T.; den r ein S. ische, die Loef, in feo. u. Lein- L. L. itzers in ßk, ndorf. f. .'s- oß. Politische Umschau. Noch immer sind wir über die eigentliche Stellung der beiden deutschen Großmächte Oesterreich und Preußen zur orientalischen Frage im Unklaren und daß beide Cabinete selbst noch keine gleiche und ein- müthige Richtung in dieser Beziehung verfolgen, dürfte gar nicht schwer sein zu ersehen. Man darf nur die Ansichten und Meinungen österreichischer und preußischer öffentlicher Organe gegenseitig vergleichen, und man findet ein Bild größten Widerspruchs und leidiger Uneinigkeit. Die preußischen Blätter tadeln die Politik Oesterreichs und so umgekehrt wird die preußische Zögerung und Unentschiedenheit von der österreichischen Presse hart angegriffen und bloSge« stellt. So schreibt man z.B. aus Wien vom 18. Sept.: „So lange man in Berlin noch immer mit pietistischer Schwärmerei von einer Mission deSFriedenS träumt, welche Preußen in der gegenwärtigen Krisis zu erfüllen den Beruf haben soll, insolange läßt sich auch nicht erwarten, daß dort die Princtpien einer gesunden, die Interessen Deutschlands vertretenden Politik Eingang finden, insolange hat man auch ein Recht, sich Oesterreich und seinen Verbündeten allein anzuvertrauen. Wenn die Mehrzahl der Regierungen in Deutschland sich einige Zeit über dieses Verhältniß getäuscht und in Schwankungen verwickelt haben; wenn es dieser wegen den Leitern der preußischen Politik einen Augenblick gelänge, Partisanen ihrer Friedensnoten zu gewinnen, so läßt sich gegenwärtig mit desto größerer Befriedigung mittheilen, daß die Mrhrzabl der deutschen Regierungen nun über das Gefährliche ihrer Lage aufgeklärt wurden und jenen «runter Jahrgang. Weg einzuschlagen beginnen, der den Sympathien des deutschen Volkes und den Interessen ihrer Länder besser entspricht. Vor wenigen Tagen hat, vem Ver nehmen nach, Gras Buol die Erklärungen einer gro ßen Zahl der deutschen Cabinete über ihre am Bun destage gegenüber den österr. Propositionen einzutteh- mende Haltung abgegeben, welche von dem Wiener Cabinete für vollkommen befriedigend erklärt worden sind. Man hofft, hierauf gestützt, zuversichtlich, daß in Frankfurt die österreichische Politik diesmal voll ständig durchgreisen werde. Ist dieS der Fall, so läßt sich kaum absehen, wie Preußen noch länger in Wei gerung beharren will, zu dem österr.-preußischen SchUtz- und Trutzbündnisse dem, die militärischen Kräfte in Anspruch nehmenden Zusatzartikel die Zustimmung zu versagen. Es ist indeß allerdings möglich, daß ntan in Berlin bereits von dem Umschwung der Gefinmm- gen bei den deutschen Regierungen in Kenntniß ge setzt ist, weil General Meyerhofer in einem vor zwei Tagen hier angekommenen Berichte Andeutungen ge geben haben soll, daß man in Berlin von den letzten Vorgängen bei den deutschen Höfen efwäS betroffen sei und offenbar in eine frische poli tische Strömung einzulenken versucht.— 'Die Garanlieforderungen der, Westmächte find bereits thalsächlich errungen. Rußland besitzt und übt wedte ein Protektorat über die Christen der Türkei, -noch über die Donaufürstenthümer SeineÄnsprücht-ütid Berechtigungen find mit dem Kriegr zwffcheN Kuß land und der Türkei Erloschen. Die DMivüiüMM- gen werden vielleicht bald gänzlich frei sein; M Dat- danelley und das schwarze Meer find fremven KiiegS- flvtten nicht mehr geschloffen, und fir werden eS nach f » r ! , Verantwortlicher Redakteur: Friedrich May. s18S4- Mittwoch den SV. September Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich^ Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Rgr.— Bestellung«» nehmen alle Postanstalten Sachsens an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 8 Pf. berechnet und für die . nächste Stummer bis Tags vorher Vormittags 9 Uhr angenommen.— Sine Annonce unter - Zeilen kostet 2 Stgr. 5 Pf. Bischofswerda , Stolpen mid Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Zu dem mit dem 4. October beginnenden neuen Abonnement des „l8TLl>- laden wir zu neuen Bestellungen andurch ergebens) ein, und werden dieselben bei allen Postanstalten, sowie in unterzeichneter Expedition angenommen. Bischofswerda, den 20. September 1854. , : Die Expedition des „Sächsischen Erzählers".