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Ke Zeller. ringe, n Ganzen und 8oko. !. Feiertage ver- n d. Bl. wird l« ärtiqen Publi- t mein Buch- »aS HauS des e, verlegt habe. empfiehlt stch Klepfch. tl Löwen. . Weber, ckersdorf. zmnsik. kli 1854 ert der Leib-Inf. - hr. Ball. illonsstznakist. :n cten Ortschaften, predigen Tagearb. hier C. Einw. u. Schuh- Altersschwäche.^ 5 - — S - — S . 14 Butter, die Kanne . Rg.Pf. Rg.Pf- ,10 sott 12 S 12 11 ! 12 12 - . 14 -- sächsische WrMfer, f ü r Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Verantwortlicher Redakteur: Friedrich May. 47.^ Mittwoch, den 44. Ju«i ^1854- Liese Zeitschrift erscheintwSchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12jRgr.— Bestellung« nehmen alle Postanstalten Sachsen« an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit 8 Pf. berechnet und für dir nächste Rümmer bi« Lag« vorher Vormittag« S Uhr angenommen.- SineAnnoner unter 4 Zeilen kostet 2 Rgr. 8Pf. Ueber die gegenwärtige Theuerung und deren Ursachen finden wir einen sehr beachtungS- werthen Aufsatz, in den „Unterhaltungen am häuslichen Heerd, von C. Gutzkow" welchen wir unfern Lesern hier mittheilen: Eine Hoffnung, mit welcher fich die überwiegend große Mehrzahl der Menschen in unfern theuern, kriegerischen Tagen tröstet, ist die Ausficht auf Rückkehr der Wohlfeilheit der Lebensmittel. Für wie berechtigt diese Hoffnung auch gehalten werden mag, fie schrumpft bei näherer Bettachtung auf ein sehr bescheidenes Maß zusammen, und eS dürfte zeitgemäß sein, daran zu erin nern, daß triftige Gründe vorhanden find, welche jene Erwartung wahrscheinlich zunichte machen. Die Ursachen der seit vorigem Sommer besonders in den Mittlern und untern Schichten der Bevölkerung so schmerzlich empfundenen Theurung liegen tiefer, als in der Mangelhaftigkeit der vorjährigen Ernte und in dem ÄuSbruch deS Kriegs gegen Rußland. Allerding muß ein Thell de- PreiSaufschlagS der Lebensmittel diesen beiden vorübergehenden Umständen hrigemeffen werden, aber außer ihnen find andere bleibende Er scheinungen vorhanden, welche in Deutschland einen be deutenden Rückgang der Preise sehr unwahrscheinlich, wenn nicht geradezu unmöglich machen. Erwägen wir nur folgende Umstände: Zn den meisten europäischen Staaten übersteigen seit den letzten Zähren die Ausgaben die Staatsein nahmen. Infolge dessen wird die Steuerkraft der Be- dölkernng mehr und mehr in Anspruch genommen. Der Bürger ist genöthigt, den Segen des Friedens und der öffentlichen Ordnung, dir Sicherheit des EigenthumS, die ungestörte Handhabung der Gesetze theurer zu be- zahlm, al» ftüher; seine Leistungen für den Staat, die direkten und indirekten Steuern, welche er zu erlegen hat, nehmen zu. WaS er stch und den Seinigen ent ziehen muß, um eS in die Staatskasse zu geben, das sucht er wenigstens theilwrise dadurch zu ersetzen, daß er seine Arbeit, bei nur gleicher Güte höher zu ver- werthtn strebt. Er schlägt den Ausfall seine« Nrtta- Reuuter Jahrgang. Verdienstes auf seine Produkte und kommt seinem Scha den soviel wie möglich nach. Die Zunahme der Bevölkerung und der wachsende Bedarf an Lebensmitteln aller Art sprechen ebenfalls für die Annahme, daß ein bedeutende» Sinken der jetzigen Lebensmittelpreise in Deutschland nicht wohl erwartet werden darf. Die deutsche Bevölkerung hat fich in letzter Zeit alldreijährlich ungefähr um eine Million Seelen vermehrt; dabei find die Bedürfnisse vervielfältigt worden und der LuruS ist in allen Stän den der bürgerlichen Gesellschaft bedeutend gestiegen. Auf dem platten Lande führte ferner die Befreiung de» BodenS, die Ablösung der gutsherrlichen Recht«, der Servituten, Hand- und Spann- oder Robottdienste zur Selbstständigkeit der Mittlern und kleinern Grundbefitzer. Somit wuchsen die Bildung, der Wohlstand und die Bedürfnisse auch auf dem Lande. Auch durch die Grün dung deS Deutschen Zollvereins und durch dessen Er weiterung hat fich die Industrie in Deutschland außer ordentlich rasch entwickelt. Deutschland reiht fich schon den modernen Industriestaaten an, neben seinem Acker bau nimmt die Fabrikation einen großen Theil der Arbeitskräfte und Capitalien in Anspruch. Deutschland gehörte lange Zeit hindurch und ge hört wohl noch augenblicklich zu denjenigen Ländern, in welchen fich billig leben läßt. Die Engländer kamen und kommen zu uns, nicht blos, um ihre Zeit ange nehm hinzubringen, sondern auch, um Ersparnisse zu machen. Man braucht in England durchschnittlich noch einmal soviel Geld zur Bestreitung seiner Lebensbedürf nisse als in Deutschland. Diese Wohlfeilheit war und ist theilweise noch eine Folge der niedrigen Löhne für alle Arten von Dienstleistungen. Mit der Ausbildung nuferer nationalen Industrie ist aber eine Steigerung der Lohnverhältnisse verbunden. Lang« Zeit hindurch hat man alle Mittel aufgeboten, die Löhne auf ihrem niedrigen Stande zu erhalten. Ein großer Theil der Menschen lebte unter dem Niveau der Eristenz, d. h. verkümmerte bei unzureichenden Löhnen. Die Arbeits kräfte ziehen fich aber, wie da» Capital, dahin, wo fie am vortheilhaftesten venverthet werden, Benjamin Franklin