000004 Blätter zur bayrischen Volkskunde 2. Würzburg 1913 Spamer S.25 Für die Lungenfäule. Wenn die Lungensucht in einem Ort grassiert, ist das ein gutes Mittel für das gesunde Vieh, dass es nicht krank wird, wenn man folgende Worte auf ein Papier schreibt, davon eine Gucke macht, darein “nachstehendes Pulver tut und das dem Vieh abends nachdem Pressen eingibt. "N.N. (Namen des Viehes), “das schreib "ich dir"für den Lungenflügel, auch für die Fäule, im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.” Dazu nimm Lungenkraut, das an den Eichen wächst, Wachholderbeeren und die oberen Gipfel von Wach- holderstauden, eines so viel als das andere, ge dörrt, zu Pulver gestoßen und von dem Pulver drei mal soviel als du in drei Finger nehmen kannst, in den drei höchsten Namen in die Gucke getan. 1 Ist das Vieh noch gesund, so gibt man ihm das nur einmal; ist es schon krank, so gibt man es ihm an drei Abenden nach einander, dann wird es wieder ß-esund.