Volltext Seite (XML)
ay. zenbeil) 8 rtS d«n »Smittel ifltttiti- . ä 10 M gr ünd kic- kieferneS h baan 9 Uhr. Wo chenb ! att für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Beranrw»reicher Redacteur: Friedrich May. 34 Sonnabend, den LS. April ^1854 ier. !r. 41717 n>, der bei der gefälligst irkte ein enthümer rrück er- tock, erpflicht« immunen an dem ir Herze» Commu- > MN. !4. d. M. Fried«» mg, als >orgt und und diese r ist. »den. o: Besser stü- — Er ist >z: Rome- Flucht nach Diese Zeitschrift erscheint»Schentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12z Rgr.— Bestellungen aehmen alle Postanstalten Sachsen« an.— Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für die nächste Nummer bi« Lag« vorher Vormittag« 9 Uhr angenommen.— Sine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Ngk. 5 Pf. Politische Umschau. Sachsen. Bischofswerda, 27. April. Heute wurde eine unverhrirathete Frauensperson, Namens Magda lena Rietscher auS Cossern, gefänglich hier einge bracht. Sie hatte bis zum 1. April d. I. in dem nahen BelmSdorf und seit dem 3. d. M. in Koblenz als Magd gedient und war höchst verdächtig, die Mutter deS neulich in der Nähe unserer Stadt todt aufgefundenen Kindes zu sein, was sie auch nach eini gem hartnäckigen Läugnen eingeftanden hat. Ob eine vorsätzliche Tödtung deS Kindes, ihrer SeitS statt gefunden, ist zur Zeit noch nicht ermittelt. — Das in der Nacht vom 26. zum 27. d. M. von hier aus in südwestlicher Richtung wabrgenommene Feuer hat dem Bernehmen nach in Nossendorf stattgefunden und soll die dortige, dem Herrn v. Quandt zugehörige Schäferei abgebrannt sein. A Dresden, 26. April. ES ist eine trübe, gewitterschwere Zeit, in der wir leben, und dieKlagen über die Schwankungen der Gegenwart und die trost losen Aussichten in die Zukunft werden immer häufi ger und allgemeiner. Keine Geschäfte, keine Arbeit, kein Geld! das ist daS Lamento, daS in tausendfachem Echo um uns erklingt! Die Vorgänge im Orient scheinen nachgerade eine immer fühlbarere Rückwir kung auch auf unsere Zustände zu äußern, die sich, wenn auch dem Auge unvermerkt, kund giebt in den sich durchkreuzenden Schwingungen deS merkantili- schen und industriellen Lebens. Dazu noch immer die andauernde und eher steigende Theuerung aller Produtte, während die Preise für gewerbliche und andere Arbeiten dieselben bleiben, ja wo möglich noch herabgedrückt werden möchten! Sollte nun, wenig stens in einigen Gegenden, daS jetzt eingetrctene kalte Wetter mit seinen Frösten noch dazu einen Übeln Ein fluß auf die Saaten und Früchte geäußert und eine neue Steigerung der gewöhnlichen Lebensmittel zur Folge haben, so wüßte man in der That nicht, wo das hinaus wollte und die Roth würde groß! — Der Neunter Jahrgang. Frühling hat auch bei unS einen schönen Anlauf ge nommen, und überall prangt Alles schon im üppigen, jungen Grün. Die vergangenen schönen Tage lock ten trotz aller Nolh und schweren Zeit die Menge nach den lieblichen Umgebungen unserer Hauptstadt, und die VcrgnügungSorte fanden immer ein reichli ches Publikum. DaS ist freilich nicht zu verwundern an einem Orte, wo eS der Reichen und Wohlhaben den so viele giebt, und wo namentlich eine Unmasse junger lebenslustiger Leute sich befinden, die nur für sich selbst zu sorgen haben, und entweder von einem verhältnißmäßig guten Gehalt oder auS dem Beutel wohlhabender Eltern leben. DaS leidige Bier- nicht „trinken", sondern „kritteln" nimmt leider unter unsrer Jugend immer mehr überhand, und eS ist nicht zu verwundern, wenn durch das tägliche Anfüllen mit so starken spirituellen Reizmitteln so Mancher seine Ge sundheit im jungen Alter zerrüttet, und fich unvermerkt ein frühzeitiges Grab bereitet. — Die Polizeiaufsicht im königl. Hostheater ist seit einigen Tagen auS den Händen deS Militärs in die der StadtgenSd'armerie ubergegangen, eine Maßregel, welche man allgemein gerechtfertigt findet, da der tägliche Wechsel der auf sichtführenden Militärmannschaft, den einzigen fort dauernd commandirten Theatersergeanten ausgenom men, keineswegs gedeihlich für diesen unter Umstän den sehr wichtigen Dienst sein konnte. — DieDampf- schiffe haben ihre gewöhnlichen regelmäßigen Som- mersahrten stromauf- und stromabwärts wieder begonnen. DaS Institut geht einer immer erfreulicheren Entwickelung entgegen, und eS ist seinem strebsamen und, für einen großen Theil deS handelnden und rei senden Publikums namentlich, sehr ersprießlichen Wir ken ein ferneres Gedeihen wohl zu wünschen. Die Eisenbahnen find immer noch für gewisse Claffen der GeschäftStreibenden viel zu theuer, und namentlich macht man den Staatöeisenbahnrn eS zum Vorwurf, daß sie sich zu einer billigen Berücksichtigung derer, die alle Tage oder öfters in der Woche reisen, zu einer accordmäßigen Herabsetzung ihrer Preise durchaus nicht herbeilaffen, wie dir- auf den Dampfschiffen der Fall ist, welche durch diese Connivenz den Eisenbah-