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Wöchentliche Rundschau. Endlich scheint die Zeit des Zögerns vorbei zu sein und wir werden uns nun kaum länger mit dem Ge danken trösten können, den man bisher so oft auS« sprechen hörte: „Es wird nicht zum Kriege kommen, sonst hätten sie schon längst angefangen." Man bedachte nicht, einmal daß die Erbitterung zwischen Rußland und England auf einen Grad gestiegen, der jede Versöhnung unmöglich machr, sodann daß es sich im Winter in jenen Donaugegenden, wo es keine Straßen, keine mit Vorräthen versehenen und über haupt nur sehr sparsam gesäete Ortschaften giebt, we der marschiren, noch weniger der für eine starke Armee nöthige Transport an MunilionS-, Proviant- und andern Wägen beschaffen läßt, ungerechnet das zur Belagerung der vielen türkischen Festungen nöthige schwere Geschütz. Seit dem Uebergang der Russen über die Donau am 23. März hat Rußland seine scheinbar defensive und zuwariende Haltung aufgege ben. Mit diesem Schritte fallen alle seine vorgegebe nen Gründe für sein Verhalten gegen die Türkei zu», sammen. Seit in der Nacht vom 5.-6. März der zwischen der Türkei, England und Frankreich unter zeichnete Tractat daS LooS der Christen im türkischen Reiche so stellt, daß sie mit den Türken fast gleiche Rechte genießen, kann Rußland nicht mehr behaupten, für den christlichen Glauben anftreten zu wollen. Seit Rußland die Donaufürstenthümer verlassen und deS türkischen Reiches eigentlichen Boden betreten hat, kann es nicht mehr sagen: Ich besetze die Donaufür stenthümer als Pfand so lange, bis mir meine For derungen von der Türkei gewährt sind. Und wer ja noch nicht allen Glauben an die Wahrhaftigkeit Ruß lands verloren hätte, dem muß derselbe gründlich durch Enthüllung der geheimen Gedanken deS russischen Kaisers genommen worden sein, die derselbe dem eng lischen Gesandten anvertraute und die vielleicht seine eigenen Kinder nicht so kannten. Wir wollen das Verfahren der englischen Regierung, diese vertraulichen Mittheilungen zu veröffentlichen, hier nicht nach mo- Neunter Jahrgang. ralischen Grundsätzen untersuchen, aber erwähnen wollen wir die ungeheure Wichtigkeit derselben. Diese Enthüllungen zeigen uns die russische Politik nackt ohne die Hülle, mit der sie sonst uns vorgeführtwurde. Sie reißen die Maske ab von Gesichtern, welche die Welt bisher niemals unverlarvt gesehen. Sie rütteln daS Gefühl von Königen und Völkern, wie kaum an dere Worte, die in unserer Zeit gesprochen worden, sie geben den Unschlüssigen einen Entschluß und den Wankenden eine Stellung. Fortan weiß Jeder in Eu ropa, wie er mit Rußland daran ist. Oesterreich und Preußen mögen sich des russische- Kaisers Wort zu Herzen nehmen: „Wenn wir uns über die Türkei ver ständigen, England und ich, so kümmere ich mich we nig um den Rest. ES ist mir gleichgültig, was die Andern denken." Auch für die Griechen und Slaven in der Türkei ist etwas daraus zu lernen. Für sie find die Worte: Selbst mit dem Erlöschen der Herrschaft des Sultans darf das Gebiet des griechischen Reiches nicht um einen Fuß breit vergrößert werden; und: dem Kaiser genüge eS, daß sich in der Türkei kleine unabhängige (d.h. von Rußland abhängige) Staaten bildeten, welche Rußland wahrscheinlich bei Gelegen heit sich einzuverleiben gedenkt, weil es deS Kleinen sicherer ist, wie deS Großen. DaS Cbristcnthum ist ihm nicht Zweck, sondern nur Mittel. Falls die grie chischen Christen ein eigenes Kaiserreich gründm woll ten, so wird ihnen erklärt, daß man in St. Petersburg seinen letzten Soldaten daran setzen wolle, um sie zu vertilgen. ES wird ihnen mitgetheilt, daß eS ein to- deSwürdigeS Verbrechen sei, den Gedanken an die Existenz eines Staates zu nähren, der von Rußland unabhängig wäre re. Wozu wird sich nun Preußen und Oesterreich entschließen? Daß rin entscheidender Schritt im Werke ist, glauben wir auS der Sendung deS österr. Generals v. Heß nach Berlin vexmuthen zu dürfen. Die Wahl meseS ausgezeichneten Mili tärs läßt nicht nur auf eine diplomatische, sondern auch auf «ine militärisch« Uebereinkunft schließt n, die Oesterreich und Preußen, die sich überhaupt für ein unS nur angenehmes Zusammengehen entschieden zu