Volltext Seite (XML)
s vergeben» i» «dichteten Zeitungsnachrichten auf di» Freundschaft Preußen» und England», ja Rußland«! Der spanische Gesandte war e«, welch« 1772 de» Papst zu dem entscheidenden Schritt» trieb, den Jesuitenorden aufzuheben. Die Jesuiten versuchten alle» Mögliche, um den Papst zu stützen; ja, wir erfahren von dem Archivar de» Papste», vr. Thein«, daß der Jrsuitentzeneral in der Angst, da» Commando zu ver lieren, einen Gesandten an Friedrich den Großen schickte und ihn bat, al» Beschützer de» Ordens »inzutreten. D« Gesandte «hielt natürlich eine spöttische Antwort. Eine .erleuchtete" Nonne prophezeite dem Papste baldi gen Tod, in dem Falle aber, daß « die Jesuiten be stehen ließe — „die Bekehrung de» Königs von Preu ßen." Man steht, die sächsischen Bauern zu jener Zeit hatten nicht Unrecht, wenn ste Preußen als Hort de» D e r m i s ch t e — In England werden jetzt Dampfschiffe (Schraube und Räder) für die direkte Linie nach Australien ge baut, 700 Fuß lang, 84' breit, 58' tief, mit mehreren Dampfmaschinen von 2600 Pferdekräften, dreimasdie Länge eine» Kriegsschiffe» von 120 Kanonen, um die Hälfte breiter. Der Gehalt dieser Riesenfahrzeuge wird zu 28,000 Tonnen (560,000 Centn«), der Koh lenbedarf, von England zur Hin- und Rückreise mit genommen, auf 6000 Tonnen, der Raum für Maaren auf 5000 Tonnen (100,000 Centn«) berechnet. Für Passagiere erster Elaste sollen 500 Zimmerchen und im Verhältnis weit zahlreichere Zellen für die Reisen den 2. und 3. Claffe eingerichtet werden. Di« Erspar- niß liegt wesentlich im Äohlenverbrauch und in der Protestantismus ansahen und vas neue Gesangbuch nicht annehmen wollten, weil das alte Lied: „Wir loben, preisen und beten an" nicht darin stand, was ste je derzeit also: „Wir loben Preußen und re." gesungen und gedeutet hatten! Man fühlt aber recht klar, wie man gar keinen Zweifel gehabt hat, da» Kunststück, welche» die Jesuiten am sächsischen Hofe zu Stande gebracht, müsse auch in Berlin gelingen. — Clemens XIV. er fuhr übrigens die Rache des Ordens, der ihn verleum det und sein Andenken verunglimpft hat, bis in die neueste Zeit. Clemens XIV. starb — an Gift. — Daß ab« eine solche Schrift, wie die Theiner'sche, jetzt und unter den Augen des Papstes erscheint, dürste wohl zu der Anficht berechtigen: der jetzige Papst werde unvergessen sein, welche Schwächung seiner eigenen Ge walt durch die Jesuiten beabsichtigt werde.und daß er dah« die neuesten Angriffe der Jesuiten auf die welt lichen Fürsten nicht zu unterstützen, sondern abzuwehren habe. — In Köln ist man auf die Spur gekommen, daß dort französische Jesuiten gegen den Staat Gefähr liches unternommen haben, daher ste durch die Mili- tairbehörde fortgewiesen worden find. Hierüber wird freilich von den Anhängern des Jesuitismus ein mäch tiges Geschrei «hoben werden. Aber wenn man ein» Schrift eines päpstlichen Beamten liest, wie die eben be sprochene, so, wird man es keiner Regierung, nament lich nicht d« größten protestantischen verargen wollen, wenn ste sich gegen die Wölfe im Schafskleid» energisch schützt. — Der vr. Th einer ist bekanntlich ein Bru ch« deS christkatholischen Predigers Anton Thein« in , BreSlau, mit welchem er 1828 gegen den Cölibat schrieb, worauf er ab« 1833 sich wieder von der Klerisei gewinnen ließ, 1835 Jesuit wurde (ohne jedoch dem Orden förmlich beizutreten) und kurz darauf als Priest« deS Oratoriums wieder auf Seilen der Geg ner der Jesuiten Kat, wo « noch steht. Die Zerrissen heit, welche die römische Clerisei der protestantischen Kirche so gern vorwirft , ist wahrlich nicht minder bei der römischen zu finden, und dort um so gefährlicher, weil da» alte morsche Gebäude zusammen fallen muß, sobald die Zustände sich erneuern, wie fie Thein« in seinem Werke schildert. Der Titel dieser Schrift lau tet: „Geschichte deS Pontificat» Clemens XIV., nach »nedirlen Staatsschristen auS dem geheimen Archiv deS Vatikan», vom Professor Vr. Augustin Thein«. 2 Bde. 1853." (Ä. A.) Zeit, da man sich auf dem ganzen Wege nur kurze Zeit zur Absetzung der Zwischen-Reisenden an einem oder zwei Orten aufzuhalten gedenkt. Die Gefahr liegt in der außerordentlichen Länge des Schiffe», welche» im Sturm beim Anpiall der Wogen auSeinandergeriffen zu werden droht; diesem soll der eiserne, mit starkem Blech und überdies mit der röhrenartigen Verbindung von Eisenplatten bedeckte Rumpf widerstehen; eine Er findung, welche e» möglich machte, Eisenbahnen durch die Höhlung eine» Cylinder» über Meerengen zu füh ren (Brücke von Menai). In 18 Monaten soll diese» Wunderwerk menschlicher Kühnheit mit seiner kleinen Welt von Bewohnern bereit sein, den Ocean zu durch schiffen. (Englische Fabrik-Aristokratie.) Tho ma» Salt in Saltaire, einer von ihm gegründeten und erbauten Stadt bei Bradford, gab neulich seinen Freunden ein kleine» Mittagsmahl, zu welchem sich nicht alle Eingeladenen einfandcn, aber doch 3700 Personen: Lord», Lordmayor», Herzöge und Arbeiter, Menschen aller Stände. Nach dem Essen brachte er seine Gäste durch erpresse Eisenbahnzüge und viele Hunderte von Equipagen nach Sr. George-Hall in Bradford zu einem erpreß für sie arrangirten Concert, zu welchem die berühmtesten Künstler und Künstlerin nen London» durch schwere Goldmaffen herbeigezogen waren. Seine etwa 4000 Arbeiter (in der von ihm gegründeten Alpacawollrnmanufactur) wohnen in 700 von ihm erbauten prächtigen Häusern, die mit schönen Gärten, „SquarcS", Spielplätzen, Schulen, Bädern rc. zusammen eine der schönsten kleinen Städte Englands bilden. Mit Schulen und Erholungsorten stehen prächtige Bibliotheken zur unentgeltlichen Be nutzung in Verbindung. ES braucht kaum erwähnt zu werden, daß die Bewohner al» Personen und Fa milien ganz unabhängig sind und in der ganzen Stadt keine Spur von phalanstercscher Sorge für die arbei tenden Claffen gefunden wird. — Der Berlin« „Kladderadatsch" stellt die orien talische Frage in Katz- und Mausspiel dar. Alle dir Regenten haben einen Kreis geschloffen und hüt« drinnen den Russen al» Mau» und lassen dir türkische Katze nicht hinein, obwohl e» umgekehrt besser paßte. - Ein jung« Offizier stand am Kamine und wärmte sich. — „Friert eS Sie denn?" fragte ihn eine Dame. — „Ach nein", antwortete ein Ander«, „er sucht sich nur an» Feuer zu gewöhnen."