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Elt Bischofswerda, Stolpen und Um Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stünde. * «erantwortücher Redakteur: Friedrich May. 74 Sonnabend, de« IV. September WM Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteljährlich 1,0 Rgr. — Bestellungen nehmttr äkke PostanstaUenSachsenS an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit S Pf. berechnet und fgr die nächste Rümmer bis Lags vorher Vormittags S Uhr angenommen. — Sine Annonce unter «Zeilen kostet 2 Rgr.SPft Politische Umschau. Sachse». Der am 14. September Mittag beendigte diesjäh rige Neustadt-DreSdener Septembermarkt war durch weg vom schönsten Wetter begünstigt und ist, so viel man hörte, zum größer« Theile zur Zufriedenheit der Marklfieranten ausgefallen. Die Markt- und Ta schendiebe haben leider während desselben wiederum mehrfach Gelegenheit gefunden, ihre Fertigkeit in An wendung zu bringen, denn cS sind gegen 20 derglei chen Diebstähle bei der Polizeibehörde zur Anzeige ge kommen. Mehrere dieser Diebe find auch bereits ent deckt und verhaftet worden. — Wegen der Betheiligung am Maiaufstande be fanden sich von Pulsnitz aus, nachdem die übrigen schon früher begnadigt worden waren, noch 4 Per sonen in Untersuchung, denen das letzte Urtel theilS lebenslängliche, theilS kürzere Zuchthausstrafe gebracht hatte. Durch die Gnade Sr. Maj. des Königs ist die Strafe bedeutend gemildert, und zwar in drei Fäl len auf 5- und 15jährige Arbeitshausstrafe herabge setzt und in einem Fäll in IjährigeS Landesgefängniß verwandelt worden. — Im Plauenschen Grunde bei Dresden giebt stch seit Angriff der AlbertSbahn ein sehr regeS Leden kund^ ein rüstiger Unternehmungsgeist. Vor dem Lhärander Schlage beabsichtigt em Herr Schrumpf eine große Wagenbaufabrik zu etabliren; in Potschap- pel steht ferner die Errichtung einer Maschinenbaufa brik durch Hrn. Petzold aus Chemnitz bevor, und daS in andere Hände übergegangene Etablissement der Herren Gabel L Comp. in Zaukeroda wird eine be deutende Erweiterung erhalten. Endlich ist auch noch von andern bedeutenden Unternehmungen die Rede. — In CunerSdorf boi Anvabcrg ereignete sich kürzlich der traurige Fall, daß ein bei ihrer Mutter in der Küche befindliches 3jährigeS Mädchen einett bet Sette gestellten Topf mit kochender Fleischbrühe auf fich herabrtfi und fich dergestalt am ganzen Leibe ver brannte, tÄß e- am zweiten Tage darauf nach schrecke lichen Schmerzen starb. Achter Jahrgang. Aus dem Erzgebirge, 13. September, wird geschrieben: Seit, drei Tagen,haben wir wieder da« herrlichste Herbstwetter. Infolge dessen herrscht auf unfern Feldern, auf welchen der größt« Theil der Körnerfrüchte theilS noch auf demHalme stand, theilS geschnitten lag, daS regste Leben. Die fast 14 Tage anhaltende Nässe hat nicht so viel geschadet, als man immer befürchtete. DaS Korn, welche« während der Regentage geschnitten auf den Feldern lag , ist zwar an einzelnen Gewänden ausgeschlagen, aber keines wegs in der Masse, daß dieser Uebelständ einen all gemeinen Eindruck auf unsere Ernte machte. Unsere Ernte bleibt eine gute Mittekernte. Für Kraut und Kartoffeln sind die Regentage vom besten Erfolge ge wesen. DaS Kraut steht vorzüglich schön und dürste durch Raupen, die durch die Kälte aetödtet wurden, keinen Schaden zu erleiden haben. Bei den Kartof feln ist zwar die Krankheit eingetreten, aber keines wegs in einem solchen Grade, als daß man die Ernte in dieser Beziehung nicht auch al« eine gute Mittel ernte bezeichnen könnte. Die Krankheit ist nicht ver breiteter, als sie vor einem Jahre war; viele unserer Oeconomen meinen sogar, daß st« in einem geringem Grade austrete. Infolge de« vielen und wohlfeilen Obstes ist die Butter nicht unbedeutend abgeschlagen und wirkt daher die erst im Beginn begriffene vorzüg liche Obsternte schon jetzt segensreich. — In der Nacht vom 7. zum 8. September wurde die katholische Pfarrkirche zu Radibor bet Bautzerzbs- stohlen. Die Diebe waren durch ein Kirchenfrnster eingestiegen und haben aus der Kirche selbst,.sowie auö der aufgesprengten Sakristei folgende Gegenstände entwendet, nämlich: vier zinnerne Leuchter, «Men ver goldeten Kelch von Silber- eine« dergleichen Opfer teller, eine zinnerne Taufschüssrl^ zwei zinnerne Opfer kännchen und etwa II THaler Geld. Der Gesammt- werth deS Entwendeten dürste circa 70 Thaler be tragen. Von den Dieben selbst hat man hi« jetzt keine Spur. — Eine Bergif tnngSgesch ichte, deren Schau platz da« Dorf Sohland am Rothstein gewesen, hat für den AugeasM ander« TageSnruigketten in den