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Verantwortlicher Redaeteurr Friedrich May. ti8ss lotSllj 94 100 220 88 S«t 102j si; 103j tm et» osrt s 4 Uhr. ußkfreunde dach. sler ru Sein- C. Gretfchel >. u. Mühl- Schäfer au» rrdbes., Huf- In S. Dm m Weickers- AhN. e Prämie, adet rrge» .hold. chm. E. 8. Tuchm. 8. Luchfabr. n. nne, C. A. SM. 14 L. Ortschaften, »igen iS, 19-31. Mo! t». lbach 6e- suodt 92j 101j 103 1VSL Wk Wöchentliche Rundschau. Wir haben in unserer heutigen Ueberficht zwei Ereignisse voranzustellen, die, in ihrer Tragweite noch unübersehbar, Besorgnisse einer ernstlichen Störung in den friedlichen Beziehungen unseres WelttheilS rechtfertigen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit, daß die neuen Wolken sich zu keinem bedeutenderen Wetter zusammenziehen, immer noch die überwiegende sein möchte. Das erste ist der Abbruch des diplomatischen Verkehrs zwischen Oesterreich, dessen Gesandter Bern verlassen hat, und der Schweiz, weil Oesterreich nach der letzten Note des BundcSrathS zu dcrUeberzeugung gelangt sei, daß die Differenz mit jener nicht mehr auf diplomatischem Wege ausgeglichen werden könne. — DaS zweite Ereigniß ist ein in Constaiztinopel ringe- tretener, für Rußland ungünstiger Ministerwechsel, welcher den als entschiedensten Gegner des russischen Einflusses bekannten Reschid Pascha, den Vorkämpfer der Reformpartei, aus seiner letzten Ungnade gezogen und an das Ministerium des Auswärtigen gebracht hat; Mustapha Pascha ist Großvezier geworden. Die Lage ist jedenfalls eine kritische. Die französische Flotte kreuzt in den griechischen Gewässern, England hat ei nig« Schiffe nach dem Mittclmeere abgehen lassen. Die Annahme deS russischen Ultimatums, dessen Ter min vor der eben erwähnten Wendung verlängert worden, scheint nunmehr zweifelhafter als je zu sein. Ein bedeutungsvolles Ereigniß ist auch dir Ver lobung des Kronprinzen von Belgien mit der Erz herzogin Marie, Tochter deS Erzherzogs Joseph, eines Bruders des Kaisers Franz. — Die Gerüchte einer freundschaftlichen Annäherung zwischen Oesterreich und England bestätigen sich; man bringt auch damit die Reise Leopolds von Belgien in Verbindung. Dir deutsche Bundesversammlung wird, wie es heißt, Bestimmungen über das AuSwandrr- ungSwesen und über die Militairpflicht ins Auge fas sen. Ein neuer Entwurf zu allgemeinen Preßnormen ist in Arbeit. Die Jnsprctionen der BundrScontin« gmte werden nun doch im nächsten Herbste stattfindrn. Die Auswechselung der Ratificationen zu den , AollveretnSvertragen soll in diesen Tagen er- Achter Jahrgang. 43 Mittwoch, den 1. Juni. Liest Jettschrist erscheint «Schentlich 2 Mal, Mittwoch- und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich 1v Ngr.— Bestellungen nehmen alle Postanstalten Sachsen« an. — Annoncen werden die gespaltene Jeile »der deren Raum mit 6 Pf. berechnet und fist die nächste Nummer bis Lags vorher Vormittags 9 Uhr angenommen. — Sine Annonce unter 4 Jetten kostet 2 Ngr. - Pf. 34 322 z >gr. 81M S kigr 8z folgen. Preußen wird auf der bevorstehenden Gene- ralconferenz eine Industrieausstellung deS ganzen Zollvereins in München für daS nächste Iaht m An regung bringen. .. Die Berichte über den Stand der Saaten und das Fortschreiten der Vegetation lauten auS den meisten Theilen Deutschlands überwiegend günstig und bis jetzt sind die Aussichten für die nächste Ernte als durchaus befriedigend zu betrachten. In Braunschweig wird eine Dank errichtet. Im Großherzogthum Hessen erhalten die Geist lichen eine Standeskleidung. Der „Proceß Gerpinuö" wird nach einer Mit theilung beruhen gelassen. Vr.Heckscher (früher ReichSminkster) ist zum ham burgischen Ministerressdenten in Wien und Hr. Merk (gleichfalls ehemaliger Reichsminister) zum österreich ischen Generalkonsul für Hannnover und Hamburg ernannt worden. EineLicitation zur weitern Demolirung Rends burg S ist ausgeschrieben. Aus Ungarn ist die Auswanderung in diesem Jahre ungewöhnlich stark. Noch fortwährend finden Ausweisungen längst in der Lombardei niedergelassener Tessiner, auch Frauen und Kinder, statt. — Nach verschiedenen Erfahrungen, die in den letzten Wochen gemacht worden find, scheint von den deutschen Regierungen eine förmliche Urberein- kunfl getroffen worden zu sein, durchaus keine Was« fensendungen in die Schweiz, seien dieselben für Re gierungen oder Privaten bestimmt, passiren ru lassen. — Eingeweihte wollen wissen, heißt eS auSBern, daß die österreichische Regierung dem Gesandten bet der Eidgenossenschaft nur einen Urlaub geben wollte, der Kaiser aber die Rückberufung befahl. Ueberhaupt soll in den allerhöchsten Kreisen ein« sehr gereizte Stimmung gegen die Schweiz herrschen und die Kai serin-Mutter ihren ganzen Einfluß geltend mach«, um strenge Maßregeln gegen dieses Land durchzusrtzen. Noch kommt dazu, daß Bernhard Meyer (bekanntlich in Folge deS SonderbundSkriegeS flüchtig) jetzt «ine sehr einflußreiche Stellung am Wiener nommen hat und der bekannte Strgtvart für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände: