A.Wirth, Anhaltische Folkskunde S.3O2 Ein altes Zeugnis für die Bewertung des flie ssenden Wassers findet sich in den Akten eines Hexenprozesses von 1588. Die Hinrichtung fand am 18.Oktober desselben Jahres in Dessau statt. Aus der Selbstaussage geht hervor, dass die An geklagte - und später Hingerichtete - die 'Elben zu erkennen verstand. Waren sie noch le bend, so konnte dein Menschen, geholfen werden, im andern Fall nicht. "Einen Lappen von dem Hemd oder Kleid des Be fallenen trage zum Fliesswasser, hänge es an einen Wipkendorn, darauf die wilden Rosen wach sen, und hänge den Lappen auf den Dornstrauch, dass der Wind denselbiger. ins Wasser blasen könne, und spreche dazu' diese Worte: "Wipken- dorn, thue viel lute, du hast ermordet Vater und Mutter, deine Schwester und Brüder." Alsodann nenne sie den Menschen mit Famen, der die Elben hat, und rede wider den Dornstrauch weiter diese Worte: "Kimm den Menschen den Ansprungk, in dem Famen des Vaters, des Sohnes , und des heiliger, leistes." (Unser Anhaltland 1902, 3.2.) Elben sind Krankheitserreger, die aus dem Umgang des Teufels mit den Hexen entstehen und von diesen der ihnen verhassten Menscher "beigebracht" oder "zugeblasen (mit Federkiel) werden. Luther erzählt (Tischreden 111,131), dass seine Hutter oft\an "Hertzgespan und'alben" zu leiden hatte. Vgl. Handwörterbuch 2, 759.