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Verantwortlicher Redakteur: Friedrich May. 18.f s1853 Mittwoch, den 2. März 'N Zeiland. m Tage des Wilhel- ch ihr stilles ! allen Dcn- ihin Gcschie- n schmückten theure Ent- ' trällernden t, Sie lind recht lange Ortschaften. Vlgen 3. el, el ke, Camenz. tschel n. bahn findet rr d. I. von geräumigen S z« Ca- mcert Zallmufkk Zwahl guter mpte Bedie- und ladet Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 10 Ngr. — Bestellung« nehmen alle Postanstalten Sachsens an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für die nächste Nummer bis Lags vorher Bormittags 9 Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Zeilen kostet 2 Ngr. S Pf. ichm. F. A. L. Hoches, 20 T. att, nmesser auf , am Rer- Wöchentliche Rundschau. Die seit lange unfruchtbar gewesene Zeit beginnt sich zu regen und Ercigniß auf Ereigniß von Bedeu tung zu gebären. Der zuerst bezweifelte, dann allsei tig gehoffte, endlich mit Bestimmtheit als nahe bevor- > stehend bezeichnete Erfolg der Verhandlungen in der I deutschen Zollfrage ist zur offenkundigen Thatsache ge worden, und Deutschland ist um eine Garantie deS guten Einvernehmens zwischen seinen beiden Groß mächten reicher. Diese Garantie, zu allen Zeiten und unter allen Verhältnissen erfreulich und dankenswerth, ist dieo um so mehr in einerPeriode, wo die Weltlage sich von Woche zu Woche kritischer gestaltet. In Frankreich zwar hat der Kaiser durch Verminderung der Armee um weitere 20,000Mann einen neuen Be weis friedlicher Gesinnung gegeben, aber die öffent- ' liche Meinung kann sich trotzdem nicht überreden, daß diese Friedensliebe wirklich zu den sonstigen Eigen schaften des Napoleoniden stimme. Zeugniß für die ses Mißtrauen sind die fortgesetzten Rüstungen Eng lands, die, wenn sie auch nur defensiven Zwecken gel ten mögen, immerhin Besorgniß verrathen und Be- sorgniß wecken. Ist nun schon der westliche Horizont nicht geeignet, dem Beobachter Vertrauen in die Zu kunft etnzuslößen, so erblicken wir am südlichen und östlichen noch weit gefahrdrohendere Erscheinungen. Der Aufstandsversuch in Mailand hat bei den durch ihn veranlaßten Untersuchungen dargethan, daß eS dabei nicht, wie man anfangs glauben mußte, auf ei nen bloßen Schreckschuß, abgefeuert in die CarnevalS- freude der allmälig an die österreichische Herrschaft sich gewöhnenden Italiener, sondern auf eine allgemeine Empörung in großartigem Maßstabe abgesehen war. Nicht unmöglich ist, daß mit diesen Bestrebungen der Umsturzpartei auch die Regungen regierungsfeind licher Gelüste in Ungarn, sowie der schändliche Mord- ansall auf den Kaiser von Oesterreich zusammenhän gen, und Europa kann sich glücklich preisen, dieser Be drohung seiner Ruhe durch Menschen, welche Meuchel mörder zu ihrer Vorhut haben, entgangen zu sein. Achter Jahrgang. Sind diese Pläne demnach als vereitelt anzusehen, so steigen dagegen im Südosten schwere Gewitterwolken auf. Die Mission deS Grafen Leitungen scheint er folglos gewesen zn sein. Die Pforte rüstet mit allen Kräften, die ihr geblieben sind. Oesterreich thut das selbe. Regimenter auf Regimenter erhalten Marsch ordre nach der türkischen Grenze. Schon verbreiten sich düstere Gerüchte von einem Zusammenstöße zwi schen den Kaiserlichen und den OSmanliS, Gerüchte, wie sie nicht selten in der Geschichte die Vorboten von Ereignissen sind. England, welches das Auftreten der Pforte unterstützt zu haben scheint, sendet seinen erprobten Vertreter Stratford Canning nach der Stadt des Sultans, und möglich ist cS, daß noch einmal auf diplomatischem Wege die Lebensdauer des Türken reiches auf einige Jahre gefristet wird. Möglich aber auch, daß seine stunde gekommen ist und noch in die sem Jahre die Kunde unser Ohr erreicht, eS gebe fort an innerhalb Europas nur noch christliche Regierungen. Ein Weltkrieg droht bei der Lösung dieser Frage, aber ein gordischer Knoten kann eben nur mit dem Schwerte zerhauen werden, und was geschehen muß, läßt sich durch kein Sträuben aufhalten. Der dem preußisch-österreichischen Handelsverträge beigegebene ZwischenverkehrStarif enthält der „W. Z." zufolge 26 sehr umfassende Positionen für Zollbefrei ungen und 32 für Zollcrleichterungrn. Ganz zollfrei sind Rohprodukte,. Fabrikstoffe, Holz und Holzwaaren, Glas, Metalle, Kohlen, Mühlenfabrikate, Papier, li terarische und Kunstgegenstände, kleineres Vieh, Wolle u. s. w. Unter den im Zolle erleichterten Gegenstän den findet sich: Baumwollengarn zu 2fl. 30 kr, Roh eisen zu 22j kr., gefrischtes Eisen in Stäben 1 fl., fa- yonnirteS Eisen zu 1 fl. 30 kr., Eisenblech rc. zu 2 fl. 30 kr., rohe Eisengußwaaren zu 45 kr., gemeine grobe Eisenwaaren zu3fl., feine Eisenwaaren zu 4fl.30kr., Nähnadeln zu 50 fl. Baumwollenwaaren zahlen beim Eingang nach Preußen 30 Thlr., nach Oesterreich in drei Abstufungen nach der Feinheit 45,100 und 200 fl., Leinenwaaren nach Preußen 30 Thlr-, nack Oester- reich 45,75 und 200 fl., Wollenwaaren nach Preußen f ü r Bischofswerda, Stolpen mrd Umgegend Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände.