9040 Busch, Deutscher Volksglaube. Spanier 3.72 In der Walpurgisnacht setzen sich die Dirnen, welche ihren zukünftigen Mann kennen zu lernen wünschen, in einen Kreis zusammen und nehmen jede einen reinen feinen G-espinnstfaden zur Hand, der drei Tage hinter einem Marienbilde gehangen haben muß. Dieser Faden wird herum gegeben und zusammengeknüpft. In der Mitter nachtsstunde aber wird er für jede Person im Kreise herumgedreht, wozu man mit geschlossenen Augoi spricht: «Foaden, i ziach di, Walpurga, i bitt’ di, Zag (zeig) von main Mann Alle Seiten an.” Dann fühlt man an dem Faden die Gemüthsart und die Eigenschaften seines Zukünftigen, je nachdem der Faden weich oder hart, glatt, fest, spröde oder biegsam ist.