Busch, Deutscher Volksglaube. Spamer 3.41 f. Am Matthiastage (24.Fehr.) versuchen die Mädchen zu Hemschlar bei Berleburg wie anderswo in der Thomas-, Andreas- oder Sylversternacht, sich über ihren Zukünftigen Gewißheit zu verschaffen. Sie nehmen eine neue irdene Schüssel, gehen damit in der Geisterstunde an ein fließendes Wasser und schöpfen daraus dreimal, indem sie dazu sagen: Matthias, gieb mir ‘mal Kund» und Schein, Welcher mein Mann soll sein. Beschert mir Gott einen reichen, Beschert er mir Bier und Wein, Beschert er mir einen armen, Beschert er mir Salz und Brot. Im Namen Gottes, u.s.W. Hierauf trägt sie das mit Wasser gefüllte Gefäß nach Hause, geht in die Küche, zieht das Hemd aus und hängt es an die Feuerhole (den Kesselhaken am Herde). Dann setzt sie sich nackt, wie sie ist, in einen großen Korb und stellt die Schüssel mit dem Wasser vor sich hin. Augenblicklich erscheint ihr dann ihr zukünftiger Mann, wäscht sich in dem Wasser und trocknet sich darauf an dem Hemde ab.