A.Kühn, Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. 2.Theil. S.123 Will ein Mädchen ihren Zukünftigen kennen lernen, so nimmt sie in der Matthiasnacht eine neue, irdene Schüßel, geht zwischen 11 und 12 Uhr damit an ein fließendes Waßer und schöpft dreimal, indem sie jedesmal da bei sagt: "Matheis gib mir mal Kund' und Schein, welcher mein Mann soll sein! Beschert mir Gott einen reichen, beschert er mir Bier und Wein; beschert er mir einen armen, beschert er mir Salz und Brot. Im Namen Gottes" u.s.w. Hierauf nimmt sie das Gefäß voll Waßer mit nach Hause, geht in die Küche, zieht das Hemd aus. hängt dasselbe an die Feuerhole (Kesselhaken;, setzt sich nackt in einen großen Korb und stelJt das geschöpfte Waßer vor sich; augenblicklich wird ihr Zukünftiger erscheinen, sich aus dem Waßer waschen und am Hemd abtrocknen. (Hemschlar.)