H.Sohnrey, Die Sollinger. 1924. 10278 S.91f. Noch eigenartiger, beziehungsvoller und zauber kräftiger ist das wiederum in der Verborgenheit des jungfräulichen Schlafkänaerleins angewandte "Eisleinsäen". Schon im Sommer ist das Mädohen darauf bedacht gewesen und hat in der FlachsrujA- zeit von den Flachsrotten. das sogenannte Eislein ("Euisleuin" oder "Eiisleiin”) abgesehöpft, das aus den (trotz des Riffelns) an einzelnen Flachs spieren. noch hängen gebliebenen "Knutten” auf das "Raten”wasser gekommen ist. In der Matthias- naeht nun zieht das Mädchen vor seines Bette einen Kreis, säet das Eislein hinein und lässt sieh dazu vernehmen: Eiisleiin, eck säge deck in meiinen eiisleiinisehen Garen: Wer meiin Schatz will seiin, kome rnet Beiilen un Baren un betuine meek meiinen eiisleiinisehen Garen! Sobald das letzte Wort heraus ist, muss die bräut liche Besehwörerin schleunigst ins Bett springen, sonst werden ihr die "Fasses' 1 (Fersen) abgehackt, und das hat bekannt lieh ganz entgegengesetzte Folgen. Ohne Verzug erscheint der Beschworene mit Hacke, Beil und Barte und macht einen Zaun um den als Garten gedachten Kreis.