M.Spieß, Aberglaube, Sitten und des sächsischen Obererzgebirges Gebräuche S.16 [Die Gestalt des künftigen Gatten zu sehen. Zu diesem Behufe schliesst sich die betreffende Jungfrau in der zwölften Nachtstunde in ihre Kam mer, kehrt dieselbe aus, deckt dann den Tisch, trägt verschiedene Speisen (Einige verlangen neun), als Brod, Wasser, Wein, Bier u.'s.w. auf und stellt dann einen Stuhl an den Tisch. Schlag 12 Wir spricht sie folgenden Vers: "Deus meus, Heiliger Andreas, Ich oitt dich, lass mir erscheinen Den Herzallerliebsten, meinen, In seiner Gestalt, In meiner Gewalt, Wie er stiehl; Wie er mit mir vor’n Altar kniet. Soll er mit mir in Freuden'sein, So lass ihn erscheinen bei Bier und Weih. Soll er mit mir leiden Noth, So lass ihn erscheinen bei Wasser und Brod. Soll er mit mir ziehen über Land, So gieb ihm den Stab in die rechte Hand”. (Zwickau.) Oder: ”Hat er ein Pferd, so reit er,. Hat er kems so schreit er. Schenkt er Bier und Wein, So schenk er mir ein Gläschen ein.” (Marienberg.) Oder: "Hat er Vieh, so treib er, Hat er Eseln, oder Schwein, So komm.’' er vor das Bett allein”. j (Geier.) abgedr.b.J.A.E.Köhler, Volksbrauch, Aberglauben ... im Voigtlande (1867) S.383.