5 Ich registriere nicht die Namen von Städten oder Land schaften; ich nehme eine Sehnsucht wahr, in der sich Namen finden und verlieren: der Name der Frau, des Mannes, des Kindes. Weite und Schwermut sind Traumzustände, denen ein Erwachen in den weißkalten Farben des Unwirklichen (eines "Diamanten" bei Ghezka oder des "^zürnen Kristalls" bei Lorca) folgt. Wasser und Pflanzen, die Nymphe und der Wassermann sind wie aus Glas - Perlen eines Rosenkranzes. In der Hand des Stier kämpfers, der Mutter werden sie zum Bindeglied zwischen Ge schautem und Gewolltem. Lorca schrieb im Zusammenhang mit seinem "Zigeunerromanzero’• (erschienen 1928, Lorca war damals dreißig Jahre alt) an seinen Freund Jorge Guillen: "Ich möchte erreichen, daß die Bilder, die ich von den Typen entwerfe, von diesen verstanden werden, daß sie Visionen der Welt sind, daß sie lebendig sind, und ich möchte auf diese Weise die Romanze fest und dauerhaft machen wie einen Stein." Das Echo des Aufpralls ist es, worauf es ihm ankommt. Das Echo, das auch durch das heutige Grunod^ schallt, von den Leuten aufgegriffen und weitergereicht wird. Die Wirkung dieser Romanzen ist es gewesen, diu meinen Ge danken - Lorca und Ghezka in Momenten ihrer Lyrik zu vergleichen - hervorrief. Bei Ghezka sind es weniger die Gedichte, die (obwohl nach metrischen Grundsätzen verfertigt und teilweise gereimt) in ihrer Grundstinmung und ik ussu.ge die größte Ähnlichkeit mit Lorcas Dichtung aufweisen. Dazu sind sie oft zu bitter, zu kämpferisch-direkt. Die dichteste Annäherung Chezkue an Lorca