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W. Schukowski /Nachdichtung k. drawert DAS UNAUSSPRECHLICHE - Fragment - Was ist die Sprache wert, vorm Wunder der Natur? Mit namenlos- und leichter Freiheit, lässig nur Verstreute sie die schönen Dinge überall Und fügte sie zu neuer Einheit, artverschieden! Doch wessen Pinselstrich war Darstellung beschieden? 0 kaum nur, kaum gelingt der selt'ne Fall, Ja auch nur einen ihrer Züge zu erfassen... Doch kann das Leben man mit Totem wiedergeben? Wer konnte schon im Wort die Schöpfung neu beleben? Kann sich das Unsagbare sagbar machen lassen?... Das heil'ge Sakrament sich nur dem Herzen zeigt... Und wenn der Tag zur stolzen Stunde neigt, Zum Abend, der die Erde rasch verwandelt, Und wenn verwirrt die Erde ist und voll Von Ahnung, die von großer Schöpfung handelt, Und ganz im Uferlosen treiben soll, - Und Schmerzgefühle in die Brust sich krallen: Das Schöne woll'n wir halten hier am Ort, . Das Namenlose zwängen in ein Wort - Muß da nicht alle Kunst ins Schweigen fallen? Ein Flammenspiel der Wolken ist, was sichtbar bleibt Ganz lautlos, sanft am Himmel schwebend - Ein glitzerndes Gewässer, bebend, Ein Bild, das übers Ufer treibt, Im feuerroten Licht am Abend - Ja dies ein leuchtend heller Zug; Für den, der an Gedanken tragend, Gibt's Worte, auch für dieser Schönheit Glanz, genug