W. Schukowski (Nachdichtung k. drawert) Der Falter und die Blumen Ihr Blumen stiller Wiesen, Waldes Zier, Ein sanfter Duft geht von euch aus, Doch kurz und flüchtig ist die Schönheit hier Als Bild des Trugs kommt ihr heraus; Ihr blüht in Gleichmut, das ist euch bestimmt Bespiegelt euch im klaren Bach Und höhnt, daß wechselvoll die Bahnen nimmt Und unbeständig wär, der Falter. Erwacht an einem klaren Frühlingstag, Als Morgenrot von Osten schien, Kam er herab ins schöne Blumental Und wollte seiner Höhe fliehn. Im Zauber des Erbliihens weit und breit, Und auch geblendet stark vom Schein, Erinnernd unbeschwerte Zeit, Kam er und wollte euer sein. Ihr wärt verwandt mit ihm und kamt hierher Als Umsiedler aus gleichen Höh'n, Auch ihr besäßet Flügel, glaubte er, Und eine Seele, frei und schön; Doch hier, ihr Blumen, seid ihr festgefügt, Und hier auf Erden sterbt ihr bald; Die Augen ihr mit Glanz betrügt, Das Herz indes bleibt leer und kalt.