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LSI 18»S Wie schon seit längst vergang nen Zeiten Alküberass in Stadt «nd Land Aufs «m die Weihnachtsglocken läuten, Zu künden, was der Herr gesandt. G, dah ihr Kon die Kerzen rühre, Erscheint wöchentlich drei Mal »nd zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4V. Jahrgang. Sonnabend, den Dezember Es lleigt kerak im Sternenkleide Die hehre, heilig grobe Macht, Die einst der Welt in tiefstem Leide Pes Krostes Anffe hat gekracht. And wieder hören wir die Worte, Pie kundgav Gottes Hngelschaar An jmem größten Gnadenorte, Zer Kerberg' dem Erlöser war: Es soll de» Menschen all' auf Erden, Die guten Willens, Iriede werde«! Seht da, wie leicht cs zu erringen, Pas Kleinod, ost so heiß begehrt! Es soll' der eig'ne Wille bringen, Was Arcade, Glück und Keil gewährt! In unsre Kand ist cs gegeben, Den Iriedenstempel anfzukau'n And in der Lieke Keich zu leöen, Ein neues Karadies zu schau'«; Mur müsse« wir den Wissen zeigen, Kus dem Gebot der Lieb' zu beugen! Erfülle mit des Glaubens Kraft, Daß guter Will' zum Ziele führe Des Ariedens, den die Liebe schafft. Damit der Menschheit bald auf Erden Zn Kheil das Weiynachtsglück mög' werden! Der Iriede ist das Gut der Güter, Der Korn, aus dem die Areude stießt, Der Ideale tren'ster Küter, Durch die man wahres Glück genieht! G, möchten Alle dies erkennen. Die heute stch in wildem Streit Km Güter, die wir eitel nenne«, Statt Areude schaffen bittres Leid, Sie würde» dann mit seinen Gaben Den gottgewollten Iriede» haben! Amts- und Anzeigeblatt für den LcM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Amgekung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat November c. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Ge meinden resp. Quartierwirthen im Mona: Dezember e. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: S M. 98 Pf. für 59 K-. Hafer, 7 „ 88 ,, „ 50 „ Heu und 4 „ 20 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 20. Dezember 1893. Königliche Amtshauptmannschast. ffrhr. v. Wirsing. St. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuchs auf den Namen Kuckolpli ein ¬ getragene Grundstück, Haus Nr. 24 des Brandkatasters, Nr. 76 de« Flurbuchs, nebst den Flurstücken Nr. 146, 184, 185 des Flurbuchs für Carlsfel-, Folium 26 des Grundbuchs für diesen Ort, geschätzt auf 26,100 Mk. soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 8. Januar 1894, Vormittag lü Mr als Versteigerungstermin, sowie der 16. Januar 1894, Vormittag 10 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheitnngsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 14. November 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Actuar Gruhle. In daS Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 265, Firma nivsiu» in Eibenstock, ein versiegeltes Packet, 8eiia II. angeblich enthaltend 50 Muster von Besätzen, Fabriknummern 0531—0569,0572—0582, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemelvet am 18. Dezember 1893, Vormittag IO'/? Uhr. Eibenstock, am 21. Dezember 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Gestohlen wurden in der Nacht zum 8. Dezember 1893 zu Sofa zwei ältere Percussions gewehre. Ich ersuche um Mittheilung aller sachdienlichen Wahrnehmungen. Eibenstock, am 2l. Dezember 1893. Der Königliche Amtsanumlt. Warneck, Assessor. Ausschreiven. Für die Turnhalle sind 50 Stück Bänke anzuliefern. Die Bänke müssen in ihrer Ausführung der auf dem Rakhhause vorhandenen Probebank genau ent sprechen. Die Lieferung ist spätestens bis zum 15. Januar nächsten Jahres zu beenden. Angebote unter Preisangabe, einschließlich der Schlosserarbeiten, sind bis zum 27. ds. Ms. in der Rathsregistratur einzureichen. Eibenstock, den 22. Dezember 1893. Der Rath der Stadt. »r. KSrner. Hans. Weihnachten 1893. Wie eine Zauberformel wirkt daS Wort Weih nachten auf daS Herz aller Christen und in der That giebt es wohl auch kein Fest, welches so tief und fest im Herzen unsere« Volke« eingewurzelt wäre, wie da« WcihnachtSfest. Wohl sind die Zeiten zuweilen ernst und schwer, aber dennoch sollen bange Sorgen uns doch nicht die Freude und den ernsten Frieden deS WeihnachlSfeste« rauben. Werfen wir einen Blick zurück, au« welchem Grunde wir daS Weihnacht-fest feiern, wie Religion unv Poesie im Verein mit Gotte«- und Menschenliebe un« die erhabene Weihnachtsfeier geschaffen, so sollen und müssen un« die WeihnachtS- tage ein Fest der reinen Freude und des stillen Frie den« sein, an welchem bange Herzen sich so gern er- quicken und neuen Balsam der Hoffnung für künftige schwere Stunden empfangen, wenn wir auch sonst Kämpfen und Prüfungen im Leben nicht entgehen können. Und dann, muß nicht jene erste frohe Weih nachtsbolschaft: .Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" die vor nunmehr fast zwei Tausend Jahren von frommen Hirten ver kündet wurde, un« mit Wonne erfüllen, unsere Ge danken ablenken für Augenblicke von all-m Irdischen und Vergänglichen? muß nicht der Zauber, der in jenen Worten liegt, unser ganze« Thun und Denken erfüllen? Ja, gewiß, und alle Bekümmernisse dieser Welt sind nicht dazu angethan, um uns den Frieden des christlich gesinnten und erhaben fühlenden Herzens zu rauben, am allerwenigsten an dem Feste, welche« da» Symbol der wahren Herzensfreude für un« um schließt. So ist da« erhabene Weihnachtsfest, daS gleichsam ein ErinnerungSsest für die christliche Kirche bildet, das heilige Andenken an den in Armuth und Noth. geborenen göttlichen Stifter der christlichen Religion, trotz Sorgen und bangen Hoffnungen des christlichen Hauses schönste« Fest, der Nächstenliebe schönste Weihe. Man feierte auch schon früher, lange bevor in Deutschland« Gauen da« Evangelium von Christo verkündet war, und die Finsterniß deS Heiden- thum« obwaltete, bei den deutschen Stämmen „Wy- nachten" (wh heißt heilig). Man kann dieses Wy- nachten, welche« der Sonne zu Ehren gefeiert wurde, gleichsam eine Vorahnung, eine Verheißung de« Christcnthum« an die heidnischen Germanen deuten, bi« dann wie ein hellstrahlende« Licht da« Christen- thum da« Dunkel de« HeidenthumS verdrängte und sich immer weiter auSdreitete. .Ich bin da« Licht der Welt!" so erscholl einst der Ruf unseres Heilan de«, möchte doch dieser Ruf immer weiter dringen und einst die ganze Welt von demselben widerhallen bi« in den entferntesten Winkel de« Weltall«. Aber nicht nur die einzelne Familie, sondern alle christlichen Völker feiern Weihnachten, da« Fest der christlichen Liebe, und so lange Nationen diese Feier begehen, dürfen wir uns auch der Hoffnung nicht verschließen, daß der Hader und Streit, der ganze Völker einander entfremdet, durch die Macht der Nächstenliebe gemildert und die furchtbarsten Heim suchungen der Völker, die blutige Kriegsgeißel, nicht freventlich heraufbeschworen werden wird und wir die Wohlthaten und Segnungen de« Frieden« für lange hinaus und wenn möglich für immer theilhaftig wer den. DaS sei unser WeihnachtSwunsch. Hagesgeschtchte. — Deutschland. Die Handelsvertrags verhandlungen mit Rußland sollten am Freitag vorläufig unterbrochen werden, um unmittelbar nach Neujahr fortgesetzt zu werden. Die russischen Dele- girten bleiben in Berlin. Die Aussichten scheinen sich durch russische» Entgegenkommen wieder etwa- gebessert zu haben. — Die beiden wegen Spionage verurtheilten französischen Offiziere sind nicht nach Magde burg, sondern nach der Festung Glatz tranSportirt worden und haben am 2l. d. ihre Strafe daselbst an- getreten. — Nach unseren Unsall-VersicherungSge- setzen erbalten auch Ausländer beim Eintritt von Unfällen in Betrieben Entschädigungen. Jedoch brauchen die Berussgcnossenschaften den Ausländern