■MMM y.ählt und besungen werden”, hat Neruda später sein eigenes Schaffen begründet. Also MB es nötig, die Errungenschaften der neuen Sowjet-Gesellschaft aufzuzählen und zu besingen. Doch Johannes R. Becher stellt richtig: " ‘Kunst ist Waffe*, heisst ein Spruch, der aber keineswegs den Tatsachen oder gar dem Wesen der Dichtung entspricht. Nicht jede Kunst ist Waffe und braucht auch gar nicht Waffe zu sein, wobei Kunst auch Waffe sein kann, was nicht ausschliesst, dass sie | sogar in demselben Dichter oftmals keine Waffe ist. Wenn man freilich den Begriff der Waffe so elastisch gebraucht und ihn dadurch tatsächlich auf löst, dass alles und jedes, was den Menschen mensch licher gestaltet, eine Waffe ist, eine Waffe gegen Naturgewalten f den Widersinn, gegen die Überwältigung durch die Ungeheuerlichkeit des ‘Weltalls, dann wäre jede Kunst Waffe, auch das kleine, unscheinbare Liebeslied. Aber so, sie abstrakt verallgemeinernd, kann man mit Begriffen nicht umgehen, und darum ist Kunst nicht nur Waffe. Der militante Charakter der Kunst könnte allein nie und nimmer den Menschen be friedigen. Der Mensch, auch der kämpferische, will seine Stille, sein Wipfelflüstern, seinen nachdenklich in der Ferne versunkenen, seinen träumend über den See hingleitenden Blick haben in der Kunst." (44)