blühende Phantasie in öde Nebelreiterei, oft bei ein und demselben Lichter; wir können nicht vor Artistik und Phantasie warnen deswegen. So sinkt der Realismus ab zum mechanischen Naturalismus, immer wieder, bei den bedeutendsten Realisten... und wenn wir sehen, auf wie mancherlei Weise die Wirklichkeit beschrieben werden kann, sehen wir, dass Realismus eine Formsache ist... Über literari sche Formen muss man die Realität befragen, nicht die Ästhetik, auch nicht die des Realismus, Die Wahrheit kann auf viele Arten verschwiegen und auf viele Arten gesagt werden. Wir leiten unsere Ästhetik wie unsere Sittlichkeit von den Bedürfnissen unseres Kampfes ab." (41) Zu Beginn unseres Jahrhunderts war Wladimir Majakowski (42) aufgetaucht, stürmisch, aus vollem Halse schreiend. Mit dem Recht, das sein Genie ihm gab, forderte er, der Revolutio när, dem die flüssige Lava der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution und der Gesc ichte der jungen Sowjetunion das eine Element bedeutete, in dem zu tummeln es sich allein lohnte, die absolute Gleichsetzung der Kunst mit der Praxis der journalistischen Agitation und Propaganda: "Eines der Schlagworte, eine der grossen Errungen schaften des "LEF" ist die De-ästhetisierung der Bildenden Kunst - der Konstruktivismus. Dichterische Konsequenz: Das Flugblatt und das wirtschaftliche Flugblatt - die Reklame. Ungeachtet des Gejohles der Poeten halte ich: Alles für jeden in "Mosselprom"-Läden für Poesie höchster Qualität." (43) "Unsere Pflanzen und Blumen müssen zum erstenmal aufge-