nächste Frage, (Bei der Komposition des Gedichtes "Der Rabe".KHJ.) die ich mir vorlegte, auf die Stim mung, in der sie sich am stärksten offenbart - und alle Erfahrung hat gelehrt, dass dies die Stimmung der Trauer vermag. In ihrer höchsten Entfaltung rührt jede Art von Schönheit die empfindsame Seele zu .Tränen. Melancholie ist daher die wesentlichste poetische Stimmung." Es steht hier nicht zur Debatte, ob diese neue Ästhetik, zuerst praktisch begründet (nicht formuliert) von Poe in der "Philosophy of Composition" als eine der von einem phantasiebegabten journalistisch tätigen Schriftsteller erfundenen Sensationen zur Schockierung lüsterner Bürger kreise und damit zur Sanierung seines Geldbeutels zu be trachten ist oder nicht - ähnliche Sensationen hatte Edgar Allah Poe sehr oft publiziert, wie seine Aufsätze über Kryptologie (2o) und ähnliches beweisen - massgebend allein ist, dass damit die gesamte so oft zitierte Moderne begann, — * und zwar noch nicht einmal im eigenen Lade, sondern auf dem Umweg über Frankreich (21). - Baudelaire fügte der "reinen Erhebung der Seele" Poes die Ästhetik des Hässli chen hinzu, wenn er in einem Gedicht zum Beispiel, "Das Aas überschrieben, einen im Strassenstaub liegenden, vor Fäulnis stinkenden und von Maden wimmelnden Kadaver genau beschreibt und ihn mit der geliebten Frau vergleicht, die schliesslich auch den Weg allen Fleisches gehen wird. Und wo werden dann Liebe und Schönheit geblieben sein? - Arthur Rimbaud (22) begnügte sich nicht mit jener doch recht banalen poe'sehen Schönheit, die "empfindsame